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#Lenovo Legion 7: Farbenfrohe LEDs im grauen Business-Gewand

Lenovo Legion 7: Farbenfrohe LEDs im grauen Business-Gewand

Lenovos Legion 7 verspricht, mit einem schnellen AMD Ryzen 5800H und einer Nvidia Geforce RTX 3070 grenzenloses Spielvergnügen zu ermöglichen. Doch hält der Anspruch der Wirklichkeit Stand? Und wie viel Kompromiss verlangt das Gaming-Dickschiff im Alltag?

Das Lenovo Legion 7 aufgeklappt von hinten vor orangenem Hintergrund
So schlägt sich der Lenovo Legion 7 im Test.Bildquelle: Matthias Wellendorf/inside digital

Wolf im Schafspelz: Das Legion 7 gibt sich harmlos

Leistungsstärke bei Gaming-Notebooks werden optisch oft mit üppigen Gehäusen und kantigen Verzierungen an so ziemlich jeder Stelle zelebriert. Lenovo setzt beim Legion 7 dagegen eher auf Understatement; der Blick auf Bildschirm und Tasten lässt nicht auf die Kategorie schließen. Farblich erinnert das mausgraue Gehäuse eher an ein Business-Notebook. Der kantige Schnitt, der kleine Bürzel hinterm Display-Scharnier und die nicht übertrieben dicken Kunststoffaufsätze auf den seitlichen Lufteinlässen sind Reminiszenzen an die übliche Formensprache.

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Kein Leichtgewicht – aber auch kein Brocken

Wer ein möglichst leichtes und flaches Notebook sucht, ist bei Gaming-Laptops grundsätzlich verkehrt. Doch sie sind längst auch keine Kolosse mehr, die sich nur mit einer Sackkarre bewegen lassen. Mit 2,5 kg ist das Legion 7 kein schwerer Brocken, zumal es mit einem 16-Zoll-Display bestückt wird. Auch die Grundfläche ist mit 35,6 x 26,1 cm fast noch kompakt. Lediglich die Bauhöhe von 2,3 cm sticht etwas heraus.

Das Ganze ist zu dem sehr ordentlich verarbeitet. Die Außenschale verspricht auch bei erhöhter Reisetätigkeit Langlebigkeit. Das Scharnier sorgt beim Bildschirm für einen guten Stand. Selbst kräftige Remplern bringen ihn nicht aus der Position. Der Display-Deckel hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck. Er lässt sich weder durchdrücken noch verwinden.

Die Rückseite des Lenovo Legion 7
Die Rückseite des Lenovo Legion 7.

Display: Was beim Zocken stört, gefällt beim Arbeiten

Die meisten Gamer setzen beim Daddeln zwar auf einen dezidierten Gaming-Monitor, dennoch ist das Display des Legion 7 keine Notlösung: Das IPS-Panel mit einer maximalen Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln bietet eine sehr gute Farbwiedergabe, ein ordentliches Schwarz und hohe Kontraste. Mit einer Bildrate von 165 MHz ist es auch schnellen Titeln noch gewachsen, wenngleich sich echte Shooter-Fans noch etwas mehr wünschen würden.

Der Bildschirm ist mit einer Diagonale von 16 Zoll angenehm groß. Allerdings stört sich mancher Gamer am Seitenverhältnis von 16:10, da es bei den Bildschirminhalten etwas mehr Höhe erlaubt. Beim Spielen – etwa von Rennspielen und Shootern – gewinnt die Breite an Bedeutung. Beim Arbeiten dagegen kann der Bildschirm so noch etwas mehr begeistern.

Der schnellste Ryzen 7 kombinert mit einer RTX 3070

Die für den Test von Lenovo bereitgestellte Version des Legion 7 wurde mit AMDs Ryzen 7 5800H bestückt, dem schnellsten der Ryzen-7-5000-Serie. Der Prozessor verfügt über acht CPU-Kerne, die bis zu 16 Threads parallel verarbeiten. Sie gehen mit einem Basis-Takt von 3,2 GHz zu Werke und werden im Bedarfsfall bis zu 4,4 GHz schnell. Dies zeigt sich auch in der Leistungsaufnahme, die bei diesem Chip bereits bei 45 Watt liegt. Das Kraftpaket wird bei der Arbeit zudem von einem mit 32 GB üppig dimensionierten Arbeitsspeicher im DDR4-3200-Format unterstützt.

Bei der Grafikkarte vertraut Lenovo auf die Geforce RTX 3070, die im aktuellen Nvidia-Angebot für Notebooks auf Platz 2 hinsichtlich der Leistungsstärke steht. In Testprogrammen übertrifft sie integrierte Lösungen um das bis zu Zehnfache.

Auch anspruchsvollen Spielen steht damit nichts im Weg, Grenzen werden dennoch sichtbar: Wer die maximale Auflösung des Displays nutzen will, muss bei fordernden Games mit einer niedrigeren die Bildrate leben. In Call of Duty liegt diese bei 2.560 x 1.600 Pixeln bei rund 110 Hz. In Full-HD sind bis zu 180 Mhz drin.

Schneller Datenspeicher

Aktuelle Titel können sehr groß werden. Das oben erwähnte Call of Duty etwa beschlägt nahezu 200 GB der SSD, sodass eine Speichergröße von weniger als einem Terabyte eigentlich keinen Sinn ergibt. Das sieht auch Lenovo so. Das von SK Hynix stammende Speicherlaufwerk gefällt zudem hinsichtlich der gebotenen Geschwindigkeiten. Daten werden sequenziell mit nahezu 3600 MB/s gelesen, beim Schreiben sind bis zu 3300 MB/s drin.

Das aktive Display des Lenovo Legion 7
Das Display des Lenovo Legion 7.

Gute Tastatur, aber nur bedingt für Gamer

Ein Notebook fürs Gaming ist nicht nur hinsichtlich der Performance ein Kompromiss. Auch bei den Eingabegeräten müssen Abstriche gemacht werden: Während bei Office-Notebooks dieser Preisklasse ein Touch-Display schon fast erwartet werden kann, bleibt der Legion-7-Bildschirm an dieser Stelle leblos. Das hin zur linken Seite verschobene Touchpad ist über jeden Zweifel erhaben. Die 12 x 7,5 cm große Glasoberfläche schmeichelt den Fingern, die Reaktionsfreude ist so wie sie sein soll. Spieler werden dennoch nicht an einer Maus vorbeikommen, weil die Möglichkeiten oft zu begrenzt sind.

Auch die TrueStrike genannte Tastatur mit „innovativen Soft-Landing-Schaltern“ haut Gamer nicht vom Hocker. Der Druckpunkt ist angenehm, der Tastenhub jedoch nicht gerade üppig. Vielschreiber kommen damit noch auf ihre Kosten, wer mechanische Tastenschalter gewohnt ist, fühlt sich nicht wohl.

Selbst LAN ist an Bord

Bildschirm, Headset, Maus und Tastatur. Diese vier Peripheriegeräte gelten nahezu als Pflicht bei Gaming-Systemen, und das Legion 7 macht da keine Ausnahme. Immerhin ist ein Anschließen problemlos möglich. Im Gehäuse finden sich gleich sechs USB-Ports, von denen drei ein USB-Typ-C-Interface besitzen. Sie entsprechen allesamt dem 3.2 Standard.

Die klassischen Buchsen basieren auf der ersten Generation, die kompakten Typ-C-Einschübe auf der zweiten. Damit wird auch Thunderbolt 4 sowie DisplayPort 1.4 unterstützt. Außerdem kann ein zusätzlicher Monitor auch via HDMI 2.1 angebunden werden. Die Klinke fürs Headset ist natürlich auch vorhanden.

Netzwerkschnittstellen kommen in Gaming-Notebooks eine besondere Bedeutung zu, damit dem Zocken mit anderen nichts Wege steht. Dazu verbaut Lenovo nicht nur ein klassische (Gigabit)LAN-Buchse, sondern auch ein Killer-1650-ax-WLAN-Modul, das nicht nur WLAN 6 unterstützt, sondern dank seines 2×2-MIMO-Antennen-Setups für höhere Datendurchsätze sorgt. Für kabellose Anschließen von Peripherie wird auf Bluetooth 5.2 gesetzt.

Großer Akku kommt schnell an Grenzen

Ein Notebook soll unterwegs eigentlich auch mal Stromkabel genutzt werden können. Gaming-Laptops sind für einen solchen Betrieb von Haus aus allerdings nicht prädestiniert. Dies zeigt sich schon am Prozessor mit einer Leistungsaufnahme von 45 W und an dem dicken 300-W-Netzteil, das den Energiehunger des Systems förmlich zu unterstreichen scheint.

Zwar setzt der Hersteller mit einem 80-Wh-Modell auf eine sehr großen Energiespeicher, doch auch der kann hier keine Wunder mehr bewirken. So wird der Energiestand nach einer Stunde im Browser mit 60 Prozent angegeben, während im nicht übermäßig fordernden Rennspiel Asphalt 9 die Reserven in 59 Minuten verbraten werden.

Das Lenovo Legion 7 im zusammengeklappten Zustand mit dickem Scharnier.
Das Lenovo Legion 7 im zusammengeklappten Zustand.

Fazit

Das Lenovo Legion 7 zeigt, warum das Spielen auf einem Notebook nach wie vor Kompromiss-behaftet ist. Die Hardware-Leistung beim Spielen auf höchstem Niveau stößt an Grenzen, wenn du dich in 4K bei einer Bildrate von 300 Hz austoben möchtest, solltest du eher bei Desktop-PCs schauen. Unterm Strich ist die Leistung jedoch hoch, flüssiges Spielen in 2K ist kein Problem.

Auch darüber hinaus überzeugt das Kraftpaket. Das Gehäuse ist robust und trotz der flotten Hardware nicht übermäßig aufgebläht, im Gegenteil. Grundsätzlich bemüht sich Lenovo um einen schlanken Schnitt.

Nicht zuletzt dank des Displays im 16:10-Format dürfen sich produktive Nutzer angesprochen fühlen, die mehr Leistung benötigen als klassische Office-Notebooks liefern. Denn werden die bunten Lampen abgeschaltet, ist auch die optische Inszenierung nicht mehr weit von der Arbeitswelt entfernt. Das Legion 7 entpuppt sich unterm Strich als ein Allrounder für leistungshungrige Anwender.

Pro

  • Gut verarbeitetes, robustes Gehäuse
  • Großes 16 Zoll-Display
  • Leistungsstarke Hardware
  • Fairer Preis

Contra

  • Konventionelle Tastatur
  • Kein Touch-Display
  • Begrenzte Akku-Laufzeit

Bildquellen

  • Lenovo Legion 7 im Test: Matthias Wellendorf/inside digital
  • Lenovo Legion 7 im Test: Matthias Wellendorf/inside digital
  • Lenovo Legion 7 im Test: Matthias Wellendorf/inside digital
  • Lenovo Legion 7 im Test: Matthias Wellendorf/inside digital

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