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#Lernen, lernen, lernen

Lernen, lernen, lernen

Zuschauen. Das muss nervös machen. Jedenfalls Rennfahrer, wenn die Motoren brüllen. Auch einen coolen Piloten wie Max Verstappen. So nah dran auch am Freitag wieder: 58 Tausendestelsekunden langsamer als Valtteri Bottas auf eine Runde in Imola, 0,017 Sekunden hinter Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. Das gelang, als es noch nicht so recht zählte.

Anno Hecker

Am Freitagvormittag, beim ersten Training zum Großen Preis der Emilia Romagna am Sonntag (15 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1, bei RTL und Sky). Am Nachmittag war nach rund 25 Kilometern Schluss für den Niederländer. Der Dienstwagen von Red Bull wollte nicht mehr, rollte aus. Feierabend zur Kaffeestunde. Verstappen schlenderte zur Box. Sein Bolide machte eine Stadtrundfahrt auf dem Rücken des Abschleppwagens.

Das „Autodromo Enzo e Dino Ferrari“ liegt halb im Wohngebiet von Imola, halb im Park. Wer nach Hause muss, in diesem Fall zur Garage von Red-Bull Box, während die Konkurrenz noch kreischend kreist, muss den  Rückzug über einen langen Umweg wählen. So kam Verstappen nicht mehr zum Zuge. Aber die Rivalen sehen ihn dennoch vorn: „Es ist klar, dass Red Bull noch nicht alles zeigen konnte“, sagte Bottas, der auch den zweiten Durchgang gewann, wieder vor Hamilton, ehe er mehr von Gefühlen denn von einer datenbasierten Erkenntnis sprach: „Wir denken weiterhin nicht, dass wir das schnellste Auto haben.“

„Es wird auf Kleinigkeiten ankommen“

Dann hätte sich nichts geändert? So ein ärgerlicher Ausfall wegen eines Antriebswellenschadens wirkt auf den ersten Blick harmlos. Was haben Verstappen und Red Bull schon in den 47 Minuten Stillstand des zweiten Trainings über eine Stunde verloren? Der Fahrer eher nichts. Verstappen ist zwar 23 Jahre alt, aber in seiner Generation ein „alter Hase“ mit 120 Grand Prix und zehn Siegen. Das Team aber ging eine wertvolle Datensammlung durch die Lappen.

Zu Beginn einer Saison, in Imola hat sich die Szene zum zweiten Grand Prix nach dem Auftakt vor drei Wochen in Bahrein getroffen, ist jede Runde, jede Simulation des Qualifyings an diesem Samstag und des Rennens am Sonntag wichtig. Zumal Red Bull erstmals seit Jahren wieder auf Augenhöhe fährt mit dem Weltmeisterteam. „Es wird auf Kleinigkeiten ankommen“, sagt Mercedes‘ Chefingenieur Andrew Shovlin. Auf die Zeitenjagd vor dem Rennen, im Training, bei der Auswertung der Datenflut über Nacht. Mercedes beherrscht das Spiel. Sieben Mal ist der Rennstall in Serie Konstrukteurs-Weltmeister geworden. Weil er Vorsprünge herausarbeitete und Rückstände schnell aufholte, im Labor.

Vor drei Wochen distanzierte Verstappen Hamilton im Qualifying. Bereinigt um einen Fahrfehler des siebenmaligen Weltmeisters und technische Probleme des Red-Bull-Piloten spielte die Red-Bull-Fraktion in Gesprächen mit einem Vorsprung von 0,1 (Verstappen) bis 0,6 Sekunden (Sportchef Helmut Marko). Im Mittel, nach Abzug von Untertreibung und Übertreibung, wären es 0,3 Sekunden. Glaubt man Bottas, dann ist die wahre Distanz geschrumpft: „Die Probleme sind nicht weg“, sagte der Finne, aber „sie sind geringer geworden. Das Auto fühlt sich besser an.“ Hamilton gab noch eine quasi natürliche Begründung für eine mögliche Verdichtung an der Spitze des Feldes: „Die Strecke kommt unserem Auto entgegen.“

Wie schnell der Red Bull in Imola über die Runde kommt, hätte Verstappens neuer Teamkollege Sergio Perez zeigen sollen. Dafür ist er engagiert worden. Aber am Vormittag war er im Scheitelpunkt einer Kurve mit dem Franzose Esteban Ocon im Alpine kollidiert und liegen geblieben. Eine Missverständnis unter Piloten, hervorgerufen durch eine Überwachungslücke. Der Datentransfer samt Boxenfunk war zu dem Zeitpunkt komplett ausgefallen. Schon übersahen sich die Herren, ohne Vorwarnung von der Kommandozentrale. Rumms.

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