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#Millionen fiese Killermücken

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Millionen fiese Killermücken

Immer wieder interessant zu sehen, wie ein Mensch sich wandeln kann. Nehmen wir Nico Rosberg, der in seinem Erstberuf die meiste Zeit mit nicht wirklich notwendigen Autofahrten zugebracht hat. Ihm liegt heute die Umwelt am Herzen. Über seine kleinen Töchter, fünf und drei Jahre alt, erzählt er Bunte: „Als Gute-Nacht-Geschichten lese ich ihnen ‚Little People, Big Dreams‘ über Greta Thunberg vor, um sie zu inspirieren.“

Jörg Thomann

Redakteur im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Einerseits finden wir dies lobenswert, andererseits fragen wir uns, ob es für die Kinder nicht eher Schlechte-Nacht-Geschichten sind, wenn sie mit dem ganzen Ausmaß des Klimawandels konfrontiert werden. Und was macht Papa Rosberg eigentlich, wenn die Thunberg-Story seine Töchter dazu inspiriert, den Kindergarten zu schwänzen?

Zauberhaft anders

Doch am Ende gehen Kinder ohnehin ihren eigenen Weg. Beispiel J. K. Rowling: Von der alleinerziehenden, mittellosen Mutter hat sie es dank „Harry Potter“ zur Multimillionärin gebracht. Was macht nun ihre Tochter Jessica: Studiert sie Literaturwissenschaft, wird sie Filmproduzentin, kämpft sie für die Umwelt oder Frauenrechte? Irrtum: „Sie ist Model und Influencerin, designt Schmuck und gibt Make-up-Tutorials auf Youtube“, weiß Gala. Fehlt eigentlich nur noch, dass sie sich als DJane versucht und Spielerfrau wird. Wir aber wären die Letzten, die diesen Lebensweg verurteilen wollten, sondern schließen uns dem Urteil von Gala an, die meint: „Zauberhaft anders.“ Und wer weiß, vielleicht schreibt sie in ein paar Jahren ja ebenfalls noch einen Bestseller.

Die Tochter geht eigene Wege: J.K. Rowling


Die Tochter geht eigene Wege: J.K. Rowling
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Bild: AP

Irgendwas zwischen Filmproduzent, Influencer und Spielerfrau ist ja heute auch Prinz Harry, der jetzt mal wieder in England erwartet wird, zu einer Gedenkfeier für seine Mutter. „Harry, auf Kriegsfuß mit der britischen Presse, hat angeblich einen eigenen Journalisten dabei“, behauptet Bild und eröffnet uns auf unsere nicht mehr ganz frischen Tage eine neue Berufsperspektive: Wir könnten uns bei irgendjemandem als Privatjournalist verdingen.

Vielleicht sogar bei Harry, der bestimmt ordentlich zahlt: Einmal am Tag würden wir ihm exklusiv einen Artikel vorlegen, in dem wir ihn über den grünen Klee loben und seine Sippschaft in England beschimpfen. Für ein entsprechendes Honorar würden wir natürlich auch die Seiten wechseln und täglich blindwütig auf Harry und Meghan draufhauen, aber diesen Job besorgt ja schon der Adelsbeauftragte der Bild-Zeitung.

Anscheinend nicht glücklich wird Fürstin Charlène in Monaco, die sich seit Monaten in Afrika aufhält. Ihre rasierten Schläfen sind für Bunte eine Reaktion auf neue Enthüllungen über alte Affären ihres Mannes: „Die neue, provokante Undercut-Frisur, die die Fürstin seit Dezember trägt, soll ihre Art von Rache sein, aber auch ein Zeichen von Verzweiflung und Rebellion.“

Blick aufs Wasserloch

Sich aus Rache an ihrem Mann mit einer fiesen Frisur verunstalten: So richtig emanzipiert dünkt uns das nicht. Immerhin haben Albert und die Kinder sie in Südafrika gerade besucht, wo sie laut Bunte residierten in einer Villa mit „fünf Suiten, Pool, Weinkeller, Feuerstelle und Jacuzzi mit Blick auf ein Wasserloch“. Weinkeller, Jacuzzi, alles schön, aber was ist so toll am Blick auf ein Wasserloch? Wären Albert und Charlène Elefanten, dann könnte man verstehen, dass sie die Aussicht mögen, aber so – na ja.

Elefant (Boulevard-Ausgabe)


Elefant (Boulevard-Ausgabe)
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Bild: dpa

Eine Villa mit Blick nicht auf ein Wasserloch, sondern auf einen See hat angeblich Helene Fischer bezogen, was die Klatschhefte mal wieder verrückt spielen lässt: „Neue Virus-Variante! Helene Fischer – Drama um ihre Eltern! Am See spielen sich furchtbare Szenen ab“, hyperventiliert Die Aktuelle. Die „furchtbaren Szenen“ sehen dann so aus, dass in der Gegend, wo wohl auch Fischers Eltern leben, „Millionen von Mücken“ herumschwirrten, oder wie Bunte noch eine Spur sachlicher beschreibt: „Millionen fiese Killer-Stechmücken, die den Menschen am Wasser das Leben sprichwörtlich zur Hölle machen“.

Als Killer indes wären die Viecher außergewöhnlich erfolglos, zu Tode gestochen wurde am See noch niemand. Die „neue Virus-Variante“, die Die Aktuelle ins Spiel bringt, ist übrigens das durch Mücken übertragbare West-Nil-Fieber, mit dem sich laut Robert Koch-Institut 2020 in Deutschland ganze 22 Menschen infiziert haben, kein Todesfall bekannt. Schon ein gewaltiger Elefant, zu dem die Mücken hier aufgeblasen werden.

Wer demnächst ebenfalls zusticht, das ist Kate Moss: Sie will Gala zufolge die Besucher eines Musikfestivals tätowieren. Ihren Freund Daniel Casone „beglückte sie nun auch mit ihrem Erstlingswerk – ihrem Namen und einem Herz auf dem Arm“, meldet Gala und fragt: „Kann sie das denn überhaupt schon? Casone: ,Nicht so richtig, aber es ist Kate Moss, also dachte ich mir: Lass sie mal machen.‘“ Ob er das auch so sieht, wenn bei ihm mal eine Herz-OP ansteht? Dass weniger das Werk als dessen Schöpfer zählt, ist ein Trost für alle Träger hässlicher Tattoos: Wenn sie demnächst angesprochen werden auf den windschiefen Engel auf ihrem Bizeps, können sie entgegnen, dies sei das Erstlingswerk von Greta Thunberg, Prinz Harry oder Papst Franziskus.

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