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#Tokio schärft die Regeln

Tokio schärft die Regeln

Für die japanischen Sportfans werden die Olympischen Spiele in Tokio zur Geduldsprobe. Erst im Juni, wenige Wochen vor dem Beginn der Spiele am 23. Juli, wollen die Organisatoren entscheiden, ob und wie viele Zuschauer die Sportwettkämpfe in den Stadien verfolgen dürfen. Das erklärte die Präsidentin des Vorbereitungskomitees, Seiko Hashimoto, am Mittwoch vor Journalisten in Tokio. Optionen, die zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), dem Vorbereitungskomitee und der japanischen Regierung diskutiert werden, sind die Halbierung der Zuschauerkapazität in den Sportstätten oder der komplette Verzicht auf Zuschauer.

Patrick Welter

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

IOC-Präsident Thomas Bach sagte vor einer Sitzung der beteiligten Parteien vor Journalisten, dass das IOC alle notwendigen Maßnahmen mittragen werde, damit die japanische Bevölkerung sich während der Austragung der Spiele sicher fühle. Im März hatte das Gastgeberland Japan aus Sorge vor Neuinfektionen schon beschlossen, ausländische Sportfans von den Olympischen Spielen auszuladen.

Neuer Virusnotstand ausgerufen

Die Entscheidung über die Zahl der inländischen Zuschauer sollte eigentlich bis Ende dieses Monats getroffen werden. Doch die Organisatoren wurden davon überrascht, dass die Regierung in Tokio für die Hauptstadt einen neuen Virusnotstand ausgerufen hat. Dieser gilt zunächst bis zum 11. Mai. Die Regierung hofft damit, einen drastischen Anstieg der Neuinfektionen in der Hauptstadt, wie er in der vierten Viruswelle schon in Osaka zu beobachten ist, zu verhindern. Kaufhäuser und Karaokesalons sind nun geschlossen. Restaurants und Bars dürfen keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen generell um 20 Uhr schließen. Sportveranstaltungen finden nurvor leeren Rängen statt. Am Mittwoch wurden in der 14-Millionen-Metropole Tokio 925 neue Covid-Infektionen gezählt. Die 7-Tage-Inzidenz in Tokio liegt bei 38 Infektionen auf 100 000 Einwohner.

Tokios Gouverneurin Yuriko Koike wünschte den Virusnotstand, weil sie fürchtet, dass das Gesundheitssystem überlastet wird. Die allermeisten Krankenhäuser in Japan sind private Unternehmen.

Und die Regierung kann ihn nicht einfach vorschreiben, Betten für Covid-Patienten bereitzustellen. Mediziner warnen zunehmend, dass es mit andauernden Covid-Infektionen schwerfallen werde, genügend Ärzte und Krankenschwestern für die Notfallversorgung von Zehntausenden Athleten, Funktionären, Zuschauern und Journalisten während der Olympischen Spiele bereitzustellen. Die Veranstalter weichen kritischen Fragen dazu bislang mit dem Verweis aus, dass die endgültige Zahl der benötigten medizinischen Fachkräfte unter anderem wegen der Unsicherheit über die Zuschauerzahl noch nicht feststehe und dass Flexibilität der Mediziner notwendig sei. Einer der wichtigsten Virusberater der Regierung, Shigeru Omi, sagte am Mittwoch im Parlament: „Ich denke, es ist an der Zeit, die Olympischen Spiele zu diskutieren.“ Doch alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass die Spiele stattfinden würden, sagte Hashimoto in ihrer Pressekonferenz.

Tägliche Tests auf das Corona-Virus

Die Organisatoren setzen darauf, die Athleten und Beteiligten in einer Blase von den Japanern weitgehend abzuschotten. Nach der am Mittwoch vorgestellten zweiten Version des „Playbooks“ sollen alle Teilnehmer vor Abflug nach Japan zweimal auf das Virus getestet werden. Die Athleten werden in Japan täglich getestet, alle anderen Beteiligten regelmäßig. Japan verzichtet im Gegenzug auf die Quarantäne nach der Einreise. Sportler können so direkt weiter trainieren, dürfen sich aber auch nur vom Olympischen Dorf zu den Trainings- oder Wettkampfstätten bewegen. Alle olympischen Gäste dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und müssen auf Restaurantbesuche außerhalb ihrer Hotels verzichten. Ob Schutzimpfungen den olympischen Gästen mehr Bewegungsspielraum erlauben werden, wird nach Aussage von Toshiro Muto, dem Chef des Organisationskomitees, erst in den kommenden Wochen entschieden werden.

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