#Liveblog zum Krieg in Nahost: Soldaten sollen nach versehentlicher Geiseltötung vorsichtiger sein
Netanjahu zu Geiseltötung: Der gesamte Staat Israel trauert +++ US-Verteidigungsminister Austin bricht zu Nahost-Reise auf +++ Proteste in Israel nach versehentlicher Tötung von Geiseln +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Uli Putz
Israels Streitkräfte sind nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen zu erhöhter Vorsicht angewiesen worden. „Wir haben unseren Soldaten gesagt, dass sie zusätzliche Vorsicht walten lassen sollen, wenn sie mit Personen in Zivilkleidung konfrontiert werden“, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Fernsehsender CNN. Noch sei ungeklärt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Der Sprecher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kämpfer der islamistischen Hamas in Zivilkleidung gegen Israels Armee kämpften.
„Ein trauriges Ereignis wie dieses wird unsere Entschlossenheit nicht erschüttern und uns nicht von unserem klaren Ziel ablenken, die Hamas zu zerschlagen“, betonte Conricus.
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Uli Putz
Eine israelische Frau, die mit ihren Kindern nach dem Überfall der Hamas nach Deutschland gekommen ist, hat meiner Kollegin Lucia Schmidt erklärt, warum sie nach Israel zurückgekehrt ist – trotz des andauernden Kriegs im Gazastreifen:
Eine israelische Mutter über Antisemitismus in Deutschland
Eine israelische Mutter rettet sich mit ihren Kindern nach dem 7. Oktober nach Deutschland. Aber sie fühlt sich nicht sicher. Hier erzählt sie, warum sie schließlich nach Israel zurückgekehrt ist. Ein Protokoll.
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Uli Putz
Die Huthi-Rebellen im Jemen wollen trotz "der Drohungen aus den USA, Israel und dem Westen" weiterhin "die palästinensische Sache unterstützen". Ein führendes Mitglied der Rebellen, Ali al-Kahoum, sagte dem arabisch-sprachigen Fernsehsender Al Mayadeen in Beirut, feindliche Handlungen gegen den Jemen würden schwerwiegende Folgen haben. Der US-Sondergesandte für den Jemen, Tim Lenderking, hatte angesichts zunehmender Angriffe auf Schiffe im Roten Meer erklärt, die US-Regierung strebe eine "möglichst breite" maritime Koalition an, um die Schiffe im Roten Meer zu schützen und den Huthis zu signalisieren, dass die Angriffe nicht toleriert würden
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Uli Putz
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beginnt an diesem Wochenende eine mehrtägige Reise im Nahen Osten. Die Stationen seien Israel, Katar und Bahrain, teilte das Pentagon am Freitag mit. Austin werden auch den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford besuchen, der derzeit im östlichen Mittelmeer unterwegs sei. In Israel wolle er mit der Militärführung auch über ein eventuelles Ende der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe sprechen, hieß es. Letztlich sei dies aber eine Entscheidung Israels. In Katar will Austin unter anderem dort stationierte US-Streitkräfte besuchen.
In Bahrain im Persischen Golf will der Minister dem Pentagon zufolge das Zentralkommando der US-Marinetruppen besuchen. Dabei solle es um die Bemühungen gehen, multilaterale Koalitionen einzuberufen, um auf „Aggressionen auf See“ zu reagieren, die die Schifffahrt und die Weltwirtschaft bedrohten. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt imRoten Meer zu hindern. Die USA fassen eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge und wollen in den kommenden Tagen Details bekanntgeben.
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Uli Putz
Tausende Menschen demonstrieren vor dem Hauptstützpunkt des Militärs in Israel. Das berichtet der israelische Sender CH 12. Die Demonstranten hielten Schilder mit Forderungen nach einem sofortigen neuen Geiseldeal. Sie seien entschlossen, die ganze Nacht weiter zu protestieren.
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Julia Fietz
Nach dem Tod von drei Geiseln, die im Gazastreifen versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, sind Medienberichten zufolge Hunderte Menschen in Tel Aviv zum Protestieren auf die Straße gegangen. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, wie sich große Menschenmengen am Freitagabend im Zentrum der Küstenmetropole versammelten und eine Hauptstraße blockierten. Sie forderten von der Regierung, sich für die sofortige Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen einzusetzen.
Mit Plakaten, Spruchbändern und Postern mit den Namen und Bildern vieler anderer Geiseln marschierten die Demonstranten in die Richtung des Hauptquartiers der israelischen Armee. Wie die Nachrichtenseite ynet berichtete, schütteten sie rote Farbe auf die Straße. „Ihre Zeit wird knapp! Bringt sie jetzt nach Hause“, riefen die Menschen.
Sie kritisieren, dass die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht genug tut, um die von der Hamas verschleppten Geiseln aus dem Gazastreifen freizubekommen. Mit einem neuen Geisel-Deal, wie es ihn bereits Ende November gab, würden solche Vorfälle wie der am Freitag in Gaza nach ihren Worten verhindert werden können.
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Julia Fietz
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Tod von drei Geiseln im Gazastreifen, die versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, als „unerträgliche Tragödie" bezeichnet. „Der gesamte Staat Israel trauert heute Abend. Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummers", schrieb der israelische Regierungschef am Freitagabend in den sozialen Medien. Er sprach den Familien sein Beileid aus.
Er erinnerte an „unsere drei lieben Söhne", die zuvor von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführt worden waren. „Selbst an diesem schwierigen Abend werden wir uns um unsere Wunden kümmern, die Lektionen lernen und mit größter Anstrengung weitermachen, um alle unsere Geiseln sicher nach Hause zu bringen", sagte Netanjahu.
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Julia Fietz
Bei einem israelischen Drohnenangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ist nach Angaben von Al-Dschasira ein Kameramann des Fernsehsenders am Freitag getötet worden. Der Kameramann Samer Abudaqa sei während der Arbeit mit dem in der arabischen Welt bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten Wael al-Dahdu bei dem Angriff schwer verletzt worden und starb wenig später, teilte der Fernsehsender mit.
Wegen des anhaltenden Bombardements konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu Abudaqa vordringen – letztlich konnten sie nur noch seine Leiche bergen, hieß es weiter.
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Julia Fietz
Israelische Soldaten haben bei Kämpfen im Gazastreifen drei Geiseln versehentlich getötet. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, teilte der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, am Freitagabend mit.
Kurz nach dem Vorfall sei bereits der Verdacht aufgekommen, es könne sich bei den Toten um Geiseln handeln, sagte Hagari. Die Leichen seien daraufhin zur genaueren Untersuchung auf israelisches Territorium gebracht worden. Dabei wurde bestätigt, dass es sich um drei israelische Geiseln handelte.
„Das ist ein tragischer Vorfall, die Armee trägt die volle Verantwortung“, sagte Hagari weiter. Das Militär begann demnach sofort mit der Untersuchung des Vorfalls. Hagari betonte, dass es sich bei Schedschaija um ein „aktives Kampfgebiet“ handele, in dem es in den vergangenen Tagen zu anhaltenden Kämpfen gekommen sei. Er sprach den Familien der Geiseln sein Beileid aus.
Der Lufthansa-Konzern nimmt seine wegen des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ausgesetzten Flüge nach Israel nach dreimonatiger Unterbrechung wieder auf. Ab dem 8. Januar sollen in einer ersten Phase ab Frankfurt am Main zunächst vier Lufthansa-Flüge wöchentlich und ab München drei Flüge pro Woche nach Tel Aviv angeboten werden, erklärte die Lufthansa Group am Freitag in Frankfurt am Main. Weitere Flüge wird es mit den zum Konzern gehörenden Airlines Swiss und Austrian Airlines ab Zürich und Wien geben.
Der Lufthansa-Konzern hatte wegen des Nahostkrieges am 9. Oktober die planmäßigen Flüge von und nach Tel Aviv eingestellt. Die ebenfalls wegen der Lage in der Region im Oktober ausgesetzten Flüge nach Beirut in Libanon wurden dem Konzern zufolge bereits am Freitag wieder aufgenommen.
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Julia Fietz
Israelische Flugzeuge haben zum ersten Mal seit Ausbruch des Gazakriegs auch Flugblätter mit Warnhinweisen für Zivilisten in Südlibanon abgeworfen. In den Flugblättern werden Zivilisten unter anderem davor gewarnt, Mitglieder der Hizbullah zu beherbergen. Weiter heißt es: „Die Hizbullah-Mitglieder in den zivilen Gebieten sind die eigentliche Gefahr und werden Ihnen Schaden zufügen.“ Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die Blätter seien auf verschiedene Orte im Grenzgebiet zu Israel abgeworfen worden.
Seit Beginn des Gazakriegs nach den Massakern der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hizbullah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanonkrieg 2006.
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Julia Fietz
Israel hat eigenen Angaben zufolge den Grenzübergang Kerem Schalom von Israel in den Gazastreifen für Hilfslieferungen geöffnet. Damit komme das Land der im Geisel-Deal vereinbarten Verpflichtung nach, täglich 200 Lastwagen mit Hilfsgütern in den dicht besiedelten Küstenstreifen fahren zu lassen, teilt das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober war der Grenzübergang geschlossen, Hilfe nur über den Übergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten möglich. Israelischen Angaben zufolge konnten diese Grenze nur 100 Lkw pro Tag passieren.
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Julia Fietz
In Jerusalem waren der israelischen Armee und Zeugenberichten zufolge Alarmsirenen und Raketenabschüsse zu hören. Es habe Detonationen aus mindestens drei Abfangmanövern durch Israels Luftabwehrsystem „Iron Dome" über der Stadt gegeben, sagen Israels Militär sowie Zeugen vor Ort.
Dem israelischen Sanitätsdienst zufolge sind zunächst keine Verletzten oder Toten bekannt, aber seine Rettungskräfte seien auf dem Weg zu den gemeldeten Orten. Unterdessen bekennen sich die Al-Qassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas-Bewegung, Raketen auf Jerusalem gefeuert zu haben.
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Nina Bub
Israel wirft der Hamas vor, Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu stehlen. Es sei beschämend, dass die internationalen Hilfsorganisationen dies nicht verurteilten, hieß es aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Freitag.
Auch Augenzeugen berichteten, Mitglieder der Hamas hätten Hilfslieferungen von Lastwagen gestohlen und in ihren Autos mitgenommen, teilweise mit Waffengewalt.
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Nina Bub
Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben zwei Containerschiffe im Roten Meer angegriffen. Die Schiffe sollen auf dem Weg nach Israel gewesen sein, erklärten die von Iran unterstützten Rebellen am Freitag. Die Besatzungen der Schiffe hätten demnach Warnungen ignoriert. Daraufhin hätten die Huthis sie mit zwei Raketen angegriffen, hieß es. Es soll sich um die Schiffe MSC Alanya und MSC Platinum III gehandelt haben. Wann die Angriffe stattgefunden haben sollen, blieb unklar.
Die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gazakrieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem erklärten sie Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel so lange zu einem „legitimen Ziel“ ihrer Streitkräfte, bis der Gazastreifen die benötigten Lebensmittel und Medikamente erhalte.
Auch ein Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd wurde am Freitag im Roten Meer beschossen.
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