#ING & DKB: Geld verschwindet von Konten – nach nur wenigen Klicks
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Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.
ING und DKB-Kunden in Gefahr
DKB
Kunden der DKB müssen gegenwärtig darauf achten, welche Buttons sie in den E-Mails ihrer Bank anklicken. Denn diese sind aktuell des Öfteren Teil einer Phishing-Masche. Dabei werden Empfänger zunächst darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Kreditinstitut verpflichtet sei, im 90-tägigen Zyklus die Aktualität der Kontodaten zu prüfen. Bankkunden werden daher aufgefordert, eine Datenaktualisierung über einen hinterlegten Button vorzunehmen. Die anschließend abgefragten Informationen landen jedoch bei den Cyberkriminellen und können fortan dazu genutzt werden, um die Bankkonten der Opfer zu plündern oder Identitätsdiebstahl zu begehen. Aus diesem Grund raten wir vehement vom Klick auf die hinterlegte Verlinkung ab. Stattdessen sollte die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner verschoben werden.
ING
Kunden der ING müssen sich ebenfalls vor Phishing in Acht nehmen. Aktuell sogar vor zwei Betrugsmaschen zeitgleich. In einer ist von einer nicht näher thematisierten „Änderung von Android und iOS“ die Rede. Diese mache eine erneute Validierung der registrierten Geräte notwendig. Selbstverständlich erneut über einen in der E-Mail hinterlegten Button. Und selbiges gilt auch für eine weitere Phishing-Mail im Namen der ING. Als Grund wird hier allerdings schlicht eine Aktualisierung des ING-Kontos vorgeschoben. Wobei sich in beiden Fällen mit dem Buchstaben-Trick sofort feststellen lässt, ob es sich hierbei um Betrug handelt.
Disney+
Abseits der Banken fokussieren sich Cyberkriminelle in der laufenden Woche auch auf Kunden von Disney+. In einer entsprechenden E-Mail drohen sie den Empfängern mit einer Aussetzung der Abonnements, wenn sich diese nicht über einen hinterlegten Button „informieren“. Was genau dahintersteckt, wird nicht genannt. Das Schreiben hebt ferner lediglich hervor, dass die letzte Monatszahlung nicht abgeschlossen sei. Unterm Strich eine ziemlich wirre Phishing-Mail, die zweifelsohne ebenfalls in den Spam-Ordner gehört.
Phishing 2024 – bisherige Fälle
Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:
- 1&1
- Amazon
- Booking.com
- Comdirect
- Commerzbank
- Consorsbank
- Deutsche Bahn
- Deutsche Bank
- DHL
- Disney+
- DKB
- FedEx
- Hypovereinsbank
- ING
- IONOS
- Klarna
- LBB
- McAfee
- N26
- Netflix
- PayPal
- Postbank
- Santander
- Schufa
- Sparkasse
- Targobank
- Telekom
- TF Bank
- VR-Bank
- WEB
Was ist Phishing eigentlich?
Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.
Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail etwa im Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.
Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:
- eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
- WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
- Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser
So erkennst du Phishing-Mails
Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.
Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:
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Bildquellen
- Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
- ING- und DKB-Kunden können Geld verlieren: nitpicker / shutterstock.com
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