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#Löw will gefährliche Muster ausmerzen

Löw will gefährliche Muster ausmerzen

Joachim Löw räumte alle Getränkefläschchen forsch aus dem Weg und sprach dann mit ernster Miene. Der „wahnsinnige Ärger“ des Bundestrainers ist immer noch nicht verraucht: Vor dem EM-Schaulaufen seines B-Pools gegen die Türkei (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Nationalmannschaft und bei RTL) und der brisanten Nations-League-Reise in die Ukraine (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Nations League und in der ARD) will Löw der deutschen Nationalmannschaft gefährliche Muster austreiben.

„Wir müssen reden“, sagte Löw: „Wir haben zu oft Führungen abgegeben, wir bringen uns um den Lohn unserer Arbeit.“ Der Druck steigt, es wird Tacheles geredet – allerdings erst, wenn auch die letzten Spieler des 28-köpfigen Mammutaufgebots in Köln eingetrudelt sind.

Der erkältete Timo Werner, Toni Kroos und der gesamte Bayern-Block fehlten am Dienstag noch, sie hätten allerdings ohnehin nicht gespielt: Löw fordert im Turnier-Casting am Mittwoch energisch Leistung von seiner zweiten Garde ein.

„Das ist eine Chance. Wer zeigt sich wie?“

„Solche Spiele sind da, um zu sehen, welche Spieler in naher Zukunft unsere Startelf verstärken können“, betonte der Bundestrainer. „Das ist eine Chance. Wer zeigt sich wie? In welcher Verfassung? Wie werden Vorgaben umgesetzt?“ Die möglichen Debütanten Mahmoud Dahoud, Florian Neuhaus und Jonas Hofmann werden es vernommen haben.

Löws Devise in der DFB-Hochsicherheitsblase lautet: Erst testen, dann siegen – und dabei gesund bleiben. Sportlich erscheinen ihm die Voraussetzungen besser als bei den ärgerlichen Nations-League-Unentschieden gegen Spanien und die Schweiz: „Man spürt, dass alle in einem besseren Rhythmus sind. Im September war die Ausgangslage noch ganz anders.“

Eine erste Erkenntnis ist jedoch: Löws Auswahl ist weniger tief, als er es gerne hätte. Acht Spieler, die gegen die Türkei infrage kommen, haben nicht einmal in ihren Vereinen einen Stammplatz: Dahoud, Julian Brandt und Nico Schulz (alle Borussia Dortmund), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Jonathan Tah und Nadiem Amiri (beide Bayer Leverkusen), Antonio Rüdiger (FC Chelsea) und Julian Draxler (Paris St. Germain), der die Jungen als Kapitän anführen wird.

Löw und DFB-Direktor Bierhoff nahmen Draxler besonders in die Pflicht. Bierhoff sagte dem TV-Sender Nitro, der 27-Jährige könne zeigen, „dass er eben nicht nur Mitläufer ist“.

Der Bundestrainer erhofft sich überdies einen unverstellten Blick auf Spieler, die bei der EM hintere Kaderplätze besetzen könnten. „Gierig, hungrig, konsequent und kaltblütig – wir müssen uns so präsentieren, dass die Zuschauer wieder Lust auf uns haben“, forderte er.

Nur 300 Zuschauer im Stadion

Zumindest die Fans vor dem Fernseher – im Stadion werden maximal 300 Zuschauer sein, da die 7-Tage-Inzidenz in Köln (38,6) auch am Dienstag noch über dem Grenzwert von 35 lag.  DFB-Präsident Fritz Keller zeigte Verständnis für die Entscheidung der Stadt Köln, bedauerte aber, dass auch zweite Länderspiel praktisch ohne Zuschauer stattfinden wird.„Wir waren nach der Zulassung von Zuschauerinnen und Zuschauern durch die UEFA voller Hoffnung auf Fans bei unseren Länderspielen in Köln.

Denn die haben uns in den vergangenen Monaten sehr gefehlt. Sehr gerne hätten wir bereits gegen die Türkei 9200 Freikarten an diejenigen verteilt, die während dieser Pandemie auf so Vieles verzichten müssen und in einer schweren Zeit für Andere da sind“, sagte Keller: „Die aktuellen Infektionszahlen, nicht nur am Spielort Köln, belegen aber, dass die Krise keinesfalls überstanden ist und wir weiterhin sehr diszipliniert und verantwortungsvoll handeln müssen. Deshalb ist es sehr schade, aber die richtige Entscheidung, auch in Köln weitestgehend auf Publikum zu verzichten.“

Trotzdem freue sich der Verband, dass kein weiteres Geisterspiel bevorstehe und zumindest 300 Zuschauerinnen und Zuschauer dabei sein können. „Wir hoffen nun sehr, dass wir möglicherweise in der kommenden Woche das Spiel gegen die Schweiz in Köln oder zumindest die nächsten Heimländerspiele im November in Leipzig wieder vor mehr Fans austragen können“, äußerte der DFB-Chef in einer Mitteilung.

Es fehlen Trainingseinheiten

Löw hätte mit seiner Mannschaft neben Länderspielen gerne mehr intensive Trainingseinheiten, aber dazu wird es nicht kommen. Am Montag hatte er durch Absagen, verspätete Anreisen und Schonung ganze 14 Profis begrüßen können – keine perfekte Vorbereitung für ein Spiel, in dem er „einiges ausprobieren“ will. „In der Ukraine werden wir nur ein Mal trainieren können“, klagte Löw, „und da ist dann noch die Frage, ob man alle Karten auf den Tisch legt.“

Für Mittwoch deckte Löw einige Karten auf. Bernd Leno erhält im Tor den Vorzug vor Kevin Trapp, am Samstag in Kiew und am Dienstag gegen die Schweiz in Köln ist Manuel Neuer gesetzt. 100-Millionen-Mann Kai Havertz bekommt gegen die Türkei eine weitere Chance, sich unverzichtbar zu machen. In seinen bisherigen sieben Spielen, davon nur eines über 90 Minuten, ist ihm dies nicht gelungen.

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