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#Europa stemmt sich gegen die Rezession – noch

„Europa stemmt sich gegen die Rezession – noch“

Der Euroraum ist dem Abwärtssog vorerst entkommen. Während die Wirtschaft in China und den USA im zweiten Quartal schrumpfte, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Währungsunion überraschend deutlich gewachsen – um 0,7 Prozent nach 0,5 Prozent zum Jahresauftakt. Zum Aufschwung beigetragen hat vor allem der Dienstleistungssektor. Davon, dass es nach dem Ende der Corona-Beschränkungen wieder mehr Menschen in die Ferne zieht, haben vor allem die südeuropäischen Staaten profitiert. In Italien und Spanien wuchs die Wirtschaft um 1 beziehungsweise 1,1 Prozent.

„Der Euroraum kommt mit etwas Rückenwind aus dem zweiten Quartal und die Aufholjagd im Tourismus und im Gastgewerbe dürfte sich bis in den Frühherbst fortsetzen“, sagt Allianz-Europavolkswirtin Katharina Utermöhl. Wie lange damit die Gesamtkonjunktur über Wasser gehalten werden könne, sei aber unsicher. Spätestens im vierten Quartal sei mit einem Rückschlag beim privaten Konsum zu rechnen, denn die Inflation erodiere das Konsum-Fundament, warnt sie.

Tatsächlich nagt die Teuerung schon jetzt an der Kaufkraft der Verbraucher. Die Einzelhandelsumsätze sanken im Juni überraschend deutlich. Das zeigt: Bei Gütern wie Lebensmitteln oder Kleidung achten die Verbraucher verstärkt aufs Geld – auch wenn sie für Freizeitaktivitäten noch Geld ausgeben.

Darüber, wie sich die Euroinflation, die im Juli mit 8,9 Prozent einen neuen Höchststand erreicht hat, in den nächsten Monaten entwickeln wird, sind sich Ökonomen uneinig. Während Utermöhl erwartet, dass sie ihren Höhepunkt im September erreicht und danach wieder etwas an Fahrt verliert, rechnet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer mit einem weiteren Anstieg: „Es ist noch viel Preisdruck in der Pipeline“, sagt er. Allein das Auslaufen des 9-Euro-Tickets erhöhe die Inflation in Deutschland um 0,7 Prozentpunkte. Hinzu komme im Oktober die Gasumlage. „Im vierten Quartal dürfte die Inflationsrate auf über 9 Prozent steigen“, lautet seine Prognose.

Verbraucherstimmung ist historisch schlecht

Dass die Ersparnisse aus der Corona-Pandemie – die laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank ohnehin nur von jedem fünften Haushalte gebildet wurden – in den nächsten Monaten aufgelöst werden und so den Konsum stützen, erwartet Krämer nicht. „Dazu müssten die Verbraucher ihre Sparquote nicht nur auf den langjährigen Durchschnittswert von rund 11 Prozent senken, sondern für eine längere Zeit darunter gehen. Umfragen zufolge haben sie das nicht vor“, sagt er.

Dafür, dass die Verbraucher ihr Geld zusammen halten, spricht auch die historisch schlechte Verbraucherstimmung. Ihre künftige finanzielle Situation bewerteten die Haushalte laut den jüngsten Ergebnissen des von der EU-Kommission erhobenen Indikators der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) so schlecht wie noch nie. Die Absicht, größere Anschaffungen zu tätigen, fiel auf den niedrigsten Stand seit April 2020.

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