#Lufthoheit oder Luftschloss

Elektrische Flugtaxis sind eine Vision voller Phantasie. Manche Fachleute fürchten aber eine milliardenteure Geldverbrennung anstelle der Revolution am Himmel. Noch hat keines eine Luftfahrtzulassung.

Sie sind die Vision am Himmel: elektrische Flugtaxis, die in naher Zukunft in Innenstädten abheben oder landen und ihre Passagiere sicher, geräuscharm, preiswert und CO2-neutral zu ihrem Ziel bringen. Das klingt in den Werbeversprechen der Start-ups zwar alles wunderbar. Das Manko der „Electric Vertical Take-Off and Landing Aircraft”, kurz eVTOL, lässt sich allerdings nicht wegdiskutieren. Alle Flugtaxiprojekte unter dem Dachbegriff Urban Air Mobility, also Luftverkehr im städtischen Raum, haben bisher keine Zulassung und sind damit nicht kommerziell einsetzbar. Derzeit fliegen viele eVTOL, wenn überhaupt, im Versuchsbetrieb nur ferngesteuert und manchmal weit entfernt von den versprochenen Flugleistungen, vor allem hinsichtlich der Reichweite. Einige fliegen zwar mit Pilot und Passagier auf Demoflügen. Zumeist aber nur wenige Minuten.

So unterschiedlich die Konzepte sein mögen, allen ist gemeinsam, dass senkrecht gestartet und gelandet wird wie im Helikopter und ein Berufspilot am Steuer sitzt. Der Betrieb soll zu wettbewerbsfähigen Kosten stattfinden. Als Konkurrenz werden daher nicht herkömmliche Helikopter angesehen, sondern Taxis auf der Straße. Das ruft Skeptiker auf den Plan. Im Volocopter etwa wird ein Berufspilot benötigt, um einen Passagier im Volo City genannten Fluggerät zu befördern. Und auch beim amerikanischen Konkurrenten Joby oder dem deutschen Wettbewerber Lilium aus Oberpfaffenhofen ist jeweils ein Profipilot für vier bis sechs Passagiere notwendig.