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#Die klugen Köpfe der Kryptowelt

Die klugen Köpfe der Kryptowelt

Das unbekannte Genie

Die Person, die Bitcoin und Blockchain in die Welt brachte, ist ebenso unbekannt wie mächtig. Ob es sich bei ihr um einen Mann, eine Frau oder gar ein Entwicklerteam handelt, liegt im Dunkeln. Als sicher gilt nur: Der Erfinder der ersten Digitalwährung, der sich seit 2008 hinter dem Decknamen Satoshi Nakamoto verbirgt, ist ein englischer Muttersprachler, ein Software-Genie und der reichste Mensch im Kryptouniversum. Er hat in der Anfangsphase sehr viele Bitcoin geschöpft und besitzt nach einer Analyse des Kryptologen Sergio Lerner davon noch 1,1 Millionen. Das heißt: Jeder achtzehnte Bitcoin im Umlauf gehört dem Erfinder, der demnach auf ein Kryptovermögen von aktuell 69 Milliarden Dollar kommt.

Thomas Klemm

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Dennis Kremer

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Satoshi Nakamotos revolutionäre Idee war es, digitale Münzen fälschungssicher an Computern herzustellen und alle Transaktionen von den Netzwerkmitgliedern bestätigen zu lassen. In dem dezen­tralen System sind Geschäfts- und Notenbanken überflüssig. Obwohl als alternatives Zahlungsmittel erdacht, dient Bitcoin heute vor allem als Wertanlage – starke Schwankungen inklusive.

Für die größten Turbulenzen könnte Satoshi Nakamoto sorgen – wenn er einen großen Batzen Bitcoin zu Dollar machen und der Preis daraufhin in die Tiefe rauschen würde. Aber vielleicht ist der große Unbekannte dazu gar nicht mehr in der Lage. Er könnte längst tot sein wie die IT-Experten Hal Finney, Dave Kleiman oder Len Sassaman, die neben anderen als Bitcoin-Erfinder gehandelt werden. Das wiederum hieße, dass mehr als eine Million Bitcoin praktisch unantastbar sind. Und die verfügbare Bitcoin-Menge noch viel kleiner ist als die 21 Millionen, die der unergründliche Satoshi Nakamoto technisch ermöglicht hat.

Krypto-Kopf: Satoshi Nakamoto


Krypto-Kopf: Satoshi Nakamoto
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Bild: Illustration Anna Gusella

Der Weltverbesserer

Zu den größten Nerds unserer heutigen Computerwelt gehört Vitalik Buterin. Mit sieben addierte er binnen Sekunden dreistellige Zahlen im Kopf. Mit zehn saß er unentwegt vor dem Computer und grübelte über Programmiersprachen. Mit 17 wurde er Dritter bei der Informatikolympiade und ließ sich von seinem Vater alles rund um die Kryptowährung Bitcoin erklären. Mit 20 präsentierte er seine eigene Blockchain namens Ethereum samt der dazugehörigen Digitalwährung Ether. Heute, im Alter von 27 Jahren, ist Buterin Milliardär. Ein großer Teil seines Kryptovermögens ist öffentlich einsehbar, gegenüber Non-Profit-Organisationen gibt er sich sehr spendabel.

Krypto-Kopf: Vitalik Buterin


Krypto-Kopf: Vitalik Buterin
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Bild: Illustration Anna Gusella

Vitalik Buterin selbst nennt sich „Technologiephilosoph“. Das mag vermessen klingen, hat aber einen wahren Kern. Der in Russland geborene, in Kanada aufgewachsene, zeitweise in Berlin und jetzt in Singapur lebende Jungspund hat originelle Ideen, angefangen bei der Ethe­reum-Blockchain, die viel mehr zu leisten imstande ist als das Bitcoin-Pendant. Darüber lassen sich digitale Verträge abschließen, beispielsweise Versicherungen sowie Anteile an Wertpapieren, Immobilien und Kunstwerken erwerben, und vieles mehr. Für einige Experten ist es nur eine Frage der Zeit, wann Ether Bitcoin als Nummer eins unter den Kryptowährungen ablöst. Vor allem, weil Ethereum künftig nur einen Bruchteil jener Energie verbraucht, die das Schöpfen von Bitcoin frisst. Der Wert des Bitcoin-Ökosystems werde von der Währung getrieben, sagt Buterin, wohingegen der Preis für Ether vom Wert des Ökosystems Ethereum komme.

Steigen die Kryptowährungen weiter im Wert, wird Buterin immer reicher. Oder nicht? Die Kryptowelt erlebe eine Blase nach der anderen, findet der Russe. Am stärksten gefährdet sei Bitcoin in seiner jetzigen Form. Dem Ether-Erfinder kann das ziemlich schnuppe sein.

Die Bitcoin-Zwillinge

Cameron und Tyler Winklevoss haben versucht, die Ersten zu sein. Schon vor Jahren haben sie einen Bitcoin-Fonds für Privatanleger auflegen wollen. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC schmetterte das Ersuchen ab, den Winklevoss Bitcoin Trust für jedermann handelbar zu machen: Marktmanipulation sei nicht ausgeschlossen, Anleger müssten geschützt werden, so die SEC. Die ersten Bitcoin-ETFs erschienen dann anderswo, und selbst mit dem ersten amerikanischen Indexfonds namens Bito, der am Dienstag in New York an die Börse ging, haben die beiden Vorreiter nichts zu tun. Vom Winklevoss-Fonds unterscheidet Bito, dass er nicht direkt in Bitcoin, sondern in Bitcoin-Termingeschäfte investiert. Das findet die SEC okay, da der US-Markt für Kryptotermingeschäfte seit 2017 reguliert ist.

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