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#Hoher Zuspruch: Ältere Fahrer sollen regelmäßig zu Check-ups

Sollen ältere Autofahrer regelmäßig Gesundheitschecks durchführen, um ihre Fahrtauglichkeit zu bestätigen? Entsprechende Pläne geistern bereits seit Längerem sowohl auf EU- als auch auf Bundesebene. Und auch die Mehrheit der deutschen Bürger ist dafür.

Autofahrer, Auto
Ältere Autofahrer sollen regelmäßig zu Check-upsBildquelle: T.Den_Team / shutterstock.com

Obwohl das Thema sicherlich nicht zu den relevantesten gehört, polarisiert kaum eine andere Debatte so stark wie die regelmäßige Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren. Im vergangenen Jahr hat die EU-Kommission eine gemeinsame und im gesamten europäischen Raum gültige Regelung angestrebt. Doch im Februar 2024 ließ man diese wieder fallen. Nun liegt es an den EU-Mitgliedsstaaten, eigene Vorschriften zu schaffen. Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, begrüßt die Mehrheit der deutschen Bevölkerung regelmäßige Gesundheitschecks.

Deutsche Bürger stimmen für Check-ups

Von rund 2.000 befragten Bundesbürgern sprechen sich 64 Prozent für regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit aus. So lautet das Ergebnis einer im März durchgeführten, repräsentativen Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Automobilzulieferers Continental. Mit zunehmendem Alter soll die Zustimmung jedoch sinken. So heißen etwa 50 Prozent der über 70-Jährigen den Vorschlag gut, während es bei den 18- bis 29-Jährigen noch 75 Prozent sind. Verschiebt man den Fokus hingegen auf eine befristete Fahrerlaubnis für Menschen ab 70 Jahren, wandelt sich das Bild drastisch.

Rund 73 Prozent der über 70-Jährigen lehnen Gesundheitschecks ab, sollte die Gültigkeit respektive Verlängerung der Fahrerlaubnis von diesen abhängen. Bei den unter 50-Jährigen sprechen sich hingegen mehr als zwei Drittel für eine solche Regelung aus. Ferner würde knapp die Hälfte der Bestgeführter eher kürzere Untersuchungsintervalle von höchstens zwei Jahren bevorzugen. Im Gegensatz dazu plante die EU-Kommission Check-ups mit fünfjährigen Intervallen – entweder durch Selbsteinschätzung (Fragebögen) oder ärztliche Untersuchungen.

Check-ups für Senioren in Deutschland

Obwohl sich die Mehrheit der Bürger für regelmäßige Medizinchecks ausspricht, scheint die Regelung in Deutschland zunächst vom Tisch zu sein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erteilte dieser bereits mehrfach eine Absage. Und das, obwohl unterschiedliche Statistiken bestätigen, dass das Unfallrisiko im fortgeschrittenen Alter deutlich erhöht ist. So waren Fahrer jenseits der 65 Jahren laut Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) im Jahr 2022 zwar gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden verstricht (15,1 Prozent bei 22,1 Prozent der Bevölkerung). Doch die geringe Unfallbeteiligung ließe sich insbesondere darauf zurückführen, dass ältere Menschen seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen. Dafür waren ältere Fahrer ab 65 Jahren in 68,7 Prozent der Fälle Hauptverursacher. Bei Fahrern jenseits der 75 Jahre stieg die Zahl gar auf 76,6 Prozent.

Im baden-württembergischen Ostalbkreises wagte man sich angesichts solcher Zahlen kürzlich an ein umstrittenes Experiment. Bürger ab einem Alter von 65 Jahren konnten ihren Führerschein freiwillig abgeben. Wer dies tat, erhielt für sechs Freimonate eine OstalbMobil-Netzkarte oder ein Schnupper-Abo des Deutschlandtickets. Eine Maßnahme, die einerseits den Umstieg auf den ÖPNV fördern und andererseits die Verkehrssicherheit steigern sollte. Die Zielgruppe schien das Angebot jedoch nicht zu überzeugen.

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  • Paintcam Sicherheitskamera: Paintcam
  • Ältere Autofahrer sollen regelmäßig zu Check-ups: T.Den_Team / shutterstock.com

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