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#Mathematikunterricht in Kalifornien – Mathlog

Mathematikunterricht in Kalifornien – Mathlog

Im neuen SPIEGEL gibt es ein Interview mit Francis Fukuyama, in dem es am Rande auch um den Mathematikunterricht in Kalifornien geht.

In New York City sind sie dabei, Schulen abzuschaffen, für die man einen Test absolvieren muss. Etwas ähnliches geschieht in Kalifornien, wo der Lehrplan für Mathematik an öffentlichen Schulen verwässert werden soll, weil schwarze und hispanische Schüler damit Schwierigkeiten haben. Ich glaube, dass dies eine verheerende Entwicklung ist, und zwar aus zwei Gründen. Zum einen, wenn man Schülern nicht Integralrechnung beibringt, raubt man ihnen die Chance, Wissenschaftler oder Ingenieur zu werden. Zum anderen hat es aber auch eine politische Folge. Die meisten meiner konservativen Freunde mögen Donald Trump nicht. Aber sie hassen die Linken noch mehr, weil die so lächerliche Pläne wie die Änderung des Mathematik-Lehrplans betreiben. Diese Art der Identitätspolitik erzeugt eine Gegenbewegung.

Der drittletzte Satz mag ja Wunschdenken sein, aber was ist dran an der Abschaffung der Integralrechnung? Ähnliche Diskussionen gibt es in den USA seit Jahrzehnten, oft unter Beteiligung von Mathematikern, die sich meist gegen die “Reformen” positionieren und dann manchmal auch ungewollt von republikanischer Seite vereinnahmt werden. Zu den aktuellen Diskussionen in Kalifornien findet man mit Google einen sehr polemischen Artikel von Svetlana Jitomirskaya und einen zurückhaltender formulierten von Monica Osborne. Die Vorschläge, um die es geht, findet man auf dieser Webseite. Ich habe zwar nicht die Stelle gefunden, wo Integralrechnung abgeschafft werden soll, aber vieles in dem Text wirkt wie ein beliebiges Zusammenwürfeln irgendwo gehörter Schlagworte. Beispielsweise gibt es einen längeren Abschnitt darüber, wie man Schülern der Klassen 9-12 komplexe Zahlen vermitteln sollte (vielleicht nicht das wichtigste Thema für diese Jahrgänge), wo über die Bedeutung visueller Darstellungen von Zahlensystemen gesprochen und diese dann aber nicht mit einem Bild der komplexen Ebene, sondern einem Venn-Diagramm verschiedener Zahltypen illustriert wird. Auch die Ideen, klassischen Mathematikunterricht durch Data Science zu ersetzen (statt letztere als Anwendung der Mathematik zu betrachten) wirken nicht sehr ausgegoren. Man könnte jetzt die einzelnen Teile des Rahmenplans durchgehen und da sicher viel zu schreiben. Andererseits würde ich doch bezweifeln, dass all das an den Schulen tatsächlich umgesetzt wird. Insofern vielleicht doch eher much ado about nothing.

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