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#Mehr Coronatote in Ländern mit populistischen Regierungen

Mehr Coronatote in Ländern mit populistischen Regierungen

In Ländern, die von populistischen Regierungen geführt werden, sind bislang verhältnismäßig mehr Menschen an Coronavirus gestorben als in Ländern mit gemäßigteren Regierungen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern aus mehreren Ländern, an der unter anderem das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) und das Osloer Center for Global Healt beteiligt ist. „Die so genannte Übersterblichkeit – also die Anzahl an Todesfällen oberhalb des Wertes, der auch ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre – liegt in nicht populistisch geführten Ländern bei gut 8 Prozent, in populistisch geführten bei knapp 18 Prozent“, fassen die Autoren zusammen. Bei sonst 100 Todesfällen verursache die Corona-Pandemie also in nicht populistisch geführten Ländern 8 zusätzliche Tote, in populistisch geführten Ländern 18 zusätzliche Tote.

Johannes Pennekamp

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaftsberichterstattung, zuständig für „Die Lounge“.

In der Studie, die gerade im „Journal of Political Institutions and Political Economy“ veröffentlicht wurde, untersuchten die Autoren 42 Industrie- und Schwellenländer. Elf Regierungen stuften sie unter Berufung vorherige Forschungsarbeiten als populistisch ein – darunter Brasilien, Indien, Ungarn, aber auch Großbritannien und die Vereinigten Staaten unter Donald Trump. Bei der Auswertung sogenannter Mobilitätsdaten, die zum Beispiel von Google erfasst werden, zeigte sich, dass die Menschen in diesen Ländern während der Pandemie mehr unterwegs waren und folglich mehr Kontakt miteinander hatten. Das wiederum habe dann zu höheren Infektions- und Sterbezahlen geführt habe.

Aber warum waren die Menschen in diesen Ländern mehr unterwegs? Die Wissenschaftler nennen zwei Gründe. Zum einen hätten die populistischen Regierungen weniger strikte Lockdown-Maßnahmen erlassen, was anhand einschlägiger Datenbanken deutlich werde. Populistische Regierungen würden tendenziell auf einfache Antworten und kurzfristige Lösungen setzen, schreiben die Wissenschaftler unter Verweis auf die schnell wachsende Literatur zum Populismus.

Die Regierungen seien „weniger dazu geneigt, weitreichende und gezielte Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus“ zu treffen, schlussfolgern sie. Zum anderen würden populistische Regierungen häufig eine wissenschaftsfeindliche Stimmung schüren, auch weil sie vermeintlichen Eliten grundsätzlich kritisch gegenüber stehen würden. Eine solche Stimmung verleite die Menschen dazu, sich unvorsichtig zu verhalten und Kontakte nicht zu reduzieren. „Die Verbreitung von Fehlinformationen und die Verharmlosung der Pandemie stehen in engem Zusammenhang mit dem Anstieg der COVID-19-Mortalität“, schlussfolgern die Forscher.

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