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#Mehr grüner Wasserstoff für Deutschland

„Mehr grüner Wasserstoff für Deutschland“

In Mauretanien ist die größte Investition mit deutscher Beteiligung zur Produktion von „grünem“ Wasserstoff in Afrika geplant. In dieser Woche unterzeichnete ein internationales Konsortium eine Vereinbarung mit der Regierung des westafrikanischen Landes über den Bau eines Großprojekts, das bis zu acht Millionen Tonnen Ammoniak oder andere auf Wasserstoff basierende Endprodukte im Jahr produzieren soll. Die Gesamtinvestition werde in der Endausbauphase voraussichtlich 34 Milliarden Dollar betragen.

Claudia Bröll

Politische Korrespondentin für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

Der Investor in Mauretanien ist Infinity Power, ein Gemeinschaftsunternehmen bestehend aus dem ägyptischen Unternehmen Infinity, Masdar aus Abu Dhabi, einem der größten Investoren in erneuerbare Energien international, und dem deutschen Projektentwickler Conjuncta mit Sitz in Hamburg. Die Anlage wäre bei der Fertigstellung mehr als drei Mal so groß wie das in Namibia geplante Grüne-Wasserstoff-Projekt, das von dem deutschen Erneuerbare-Energien-Unternehmen Enertrag in einem Konsortium vorangetrieben wird.

Das Interesse an grünem Wasserstoff steigt überall auf der Welt. In Europa erhalten die Vorhaben seit Beginn des Ukrainekriegs nochmals gesteigerte Aufmerksamkeit, um Alternativen zu russischem Gas für die Energieversorgung zu finden. Vor allem in Afrika sehen Investoren großes Potential, wobei sich trotz hoher Sonnen- und Windintensität nicht jeder Standort eignet. Abgesehen von Namibia sind Großprojekte auch in Südafrika und Angola geplant sowie in Nordafrika in Marokko und vor allem in Ägypten, wo im vergangenen Jahr die Weltklimakonferenz Cop 27 stattfand.

Ausgangspunkt für weitere Geschäftsbeziehungen?

„Wir sind sehr stolz, dass wir dieses Projekt mit der Regierung von Mauretanien vereinbaren konnten. Es wird einen starken Bezug zu Deutschland haben sowohl als Technologielieferant als auch als potentieller Abnehmer von grüner Energie“, sagte Conjuncta-Geschäftsführer Stefan Liebing. Es handele sich um das bei Weitem größte bilaterale Investitionsprojekt in Mauretanien, das den Weg zu weiteren Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ebnen werde.

Liebing hatte vor einem halben Jahr Gespräche mit mauretanischen Regierungsvertretern über ein Engagement seines Unternehmens in der neuen Grünen-Wasserstoff-Industrie des Landes geführt und später die finanzkräftigen Investoren dafür gewonnen. Conjuncta ist schon an einem weiteren Grünen-Wasserstoff-Projekt in Angola gemeinsam mit dem dortigen staatlichen Ölkonzern Sonangol beteiligt.

Der mauretanische Ölminister, Abdessalam Mohamed Saleh, sagte, sein Land wolle international eine führende Rolle bei der Produktion von grünem Wasserstoff spielen. „Wir sind fest überzeugt, dass die Entwicklung dieser Industrie ökologische, wirtschaftliche und soziale Vorteile für unser Land und die Welt bringen wird.“ Als Absatzmarkt habe man vor allem Deutschland im Blick. Infinity-Vorstandsmitglied Joachim Altpeter ergänzte, das Projekt werde nicht nur für den Nordwesten, sondern für den kompletten afrikanischen Kontinent eine Quelle sauberer, erneuerbarer Energien sein. Der deutsche Manager ist für das operative Geschäft in Afrika zuständig, vorher war er in Deutschland in der Erneuerbaren-Energien-Branche tätig.

Die Anlage, die sich nordöstlich von der an der Küste gelegenen Hauptstadt Nouakchott befinden soll, soll eine Elektrolyseur-Kapazität von bis zu 10 Gigawatt haben. Elektrolyseure wandeln in diesem Falle elektrische Energie aus Sonnen- und Windkraft in chemische um, dabei entsteht Wasserstoff als Energieträger. In der ersten Phase, die bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein soll, ist eine Kapazität von 400 Megawatt geplant. Insgesamt würden in der Aufbauphase 3000 Menschen beschäftigt werden, und bis zu 1000, wenn die Anlage in Betrieb gehe.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts bestehen zwischen Deutschland und Mauretanien gute bilaterale Beziehungen, wobei ranghohe gegenseitige Besuche selten sind. Der dünn besiedelte Staat – 4,6 Millionen Menschen leben auf einer fast dreimal so großen Fläche wie Deutschland – befindet sich in der konfliktgeschüttelten Sahel-Region, gilt aber als politisch stabil. Energieberatungsgesellschaften zählen Mauretanien schon jetzt gemessen an den angekündigten Kapazitäten für grünen Wasserstoff zu den fünf wichtigsten Standorten auf der Welt neben Australien, Ägypten, den Vereinigten Staaten und Kanada. Insgesamt sind dort vier Projekte in dieser Größenordnung geplant. Ende vergangenen Jahres hatte der britische Erdölkonzern BP ein Abkommen mit der mauretanischen Regierung unterzeichnet.

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