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#Im Test! Touken Ranbu Warriors

„Im Test! Touken Ranbu Warriors“


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Titel Touken Ranbu Warriors
Japan 17. Februar 2022
Koei Tecmo Games
Nordamerika 24. Mai 2022
Koei Tecmo Games
Europa 24. Mai 2022
Koei Tecmo Games
System Nintendo Switch, PC
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Koei Tecmo, Omega Force
Genres Action
Texte
Nordamerika
Vertonung Japan

Manchmal liest man japanische Verkaufscharts von Videospielen und wundert sich, wie ein Spiel namens „Touken Ranbu Warriors“ es an die Spitze geschafft hat. Die Verwunderung hat einen bestimmten Grund: In derselben Woche erschien der neue Horizon-Ableger und sogar Pokémon-Legenden: Arceus wurde von Platz 1 verstoßen. Nun ist die Warriors-Adaption des mittlerweile über 7 Jahre alten Franchise, welches hierzulande wohl den meisten unbekannt ist, auch im Westen erschienen. Doch wobei handelt es sich eigentlich bei Touken Ranbu?

Die Ursprünge

Für dieses Review möchte ich ausnahmsweise ein wenig mehr auf das Original eingehen, damit klar wird, wieso Touken Ranbu überhaupt eine Warriors-Umsetzung erhielt und so erfolgreich in Japan war. In Touken Ranbu übernehmen die Spieler die Rolle des Saniwa-Weisen, welcher in die Vergangenheit reist, um Veränderungen an der eigentlichen Zeitlinie zu korrigieren.

Diese werden von bösen Mächten verursacht. Um diese zu bekämpfen, werden legendäre Schwerter zum Leben erweckt. Dies bedeutet nicht, dass die Klinge nun kafkaesk anfängt zu reden. Es bedeutet: Die Schwerter verwandeln sich in wunderschöne Männer, deren Designs lose auf dem jeweiligen Schwert basieren. Und die dann anschließend mit dem Schwert kämpfen.

Diese eigentlich sehr spezifisch klingende Nische hat in Japan schnell sehr großen Anklang gefunden. Bei einem Großteil der Fans handelt es sich um junge Frauen, welche an traditionellen japanischen Schwertern großes Interesse haben – oder dieses Interesse dann bei Spielern ausgelöst wurde. Mittlerweile gibt es in Touken Ranbu über 200 Charaktere, mehrere Anime-Umsetzungen, Musicals und ab sofort auch ein Konsolen- und PC-Spiel. Für dieses Review haben wir uns die Nintendo-Switch-Version von Touken Ranbu Warriors angeschaut. Wer noch mehr Hintergrundinformationen dazu haben möchte, dem empfehlen wir unser Interview zum Spiel.

Auf in die Sengoku-Ära!

»Durch die verschiedenen Missionstypen und Aufgaben wird es nie langweilig und man freut sich auf kommende neue Missionen.«

Wer noch nie mit Touken Ranbu in Berührung kam, der wird anfänglich mit einigen unbekannten Begriffen beworfen. Ob Saniwa, Touken Danshi oder Honmaru: Alles wird mit einem kleinem Text im Glossar erklärt. Bei Touken Danshi handelt es sich beispielsweise um den Begriff für die hübschen Schwertmännern. Das Honmaru ist der Ort, an denen sich die lebenden Schwerter befinden. Hierbei handelt es sich einen Ort jenseits der Zeit, auch wenn das Spiel selbst 2205 spielt. Der eigentliche Saniwa, den die Spieler im originalen Touken Ranbu darstellen, ist verschwunden. Deshalb existieren die Touken Danshi aktuell ohne Ziel, bis der kleine Fuchs Konnosuke auftaucht.

Konnosuke erklärt der attraktiven Würstchenparty den Grund für sein Auftauchen: Die Regierung der Zeit hat diverse Anomalien in der Vergangenheit festgestellt. Diese werden von der History Retrograde Army, HRA abgekürzt, ausgelöst. Die große Gruppe an insgesamt 15 Schwertmännern wird in verschiedene Teams geteilt und an verschiedene Punkte in der Zeit geschickt. Teilweise geht es sogar in unterschiedliche Zeitlinien.

Dabei geschah die Auswahl der spielbaren Charaktere nicht komplett zufällig, denn viele der Charaktere basieren auf Schwertern der auftauchenden Personen. Beispielsweise Oda Nobunaga oder Toyotomi Hideyoshi. Dies wird dann für manche Schwester zu einem Interessenkonflikt, wenn sie gegen ihre ursprünglichen Besitzer kämpfen müssen. Generell ist die Auswahl der Zeitepoche gut gelungen. Auch Personen, die nun kein riesengroßes Geschichtswissen haben, dürften schon einmal von Nobunaga gehört haben.

Ein Ort der Entspannung

Zwischen den Missionen, über die wir gleich noch ausführlich sprechen werden, befindet ihr euch im Honmaru. Hierbei ist die Ansicht klar an das Original angelehnt: Ein Schwert steht in einem Raum, welcher an japanische Architektur angelehnt ist. Hierfür gibt es übrigens verschiedene Möglichkeiten des Aussehens… als Inhalt, den ihr gegen einen Obolus herunterladen könnt. Auch Kostüm-DLC gibt es. Das Honmaru selbst steigt nach Missionen im Level auf und ermöglicht immer mehr Dinge. Zu Beginn gibt es in den verschiedenen Räumen nur Platz für jeweils einen Schwertmann, aber bald könnt ihr mehr in den Räumen des Hauses platzieren.

Das Platzieren der Charaktere in den verschiedenen Räumen dient vor allem dem passiven Aufleveln selbiger. Da hier ein gutes Dutzend an spielbaren Figuren vorhanden ist und immer nur zwei Kämpfer in die Missionen aufbrechen, ist diese Art des Trainieren von nicht aktiven Schwertern eine große Hilfe. Die Räume selbst haben aber auch unterschiedliche Minispiele, welche teilweise sogar unterschiedlich sind, je nachdem wie viele Charaktere sich darin befinden. Befinden sich zwei Personen in einem Raum, erhöht sich auch deren Zuneigungslevel mit der Zeit. Diese bringen nicht nur in den Kämpfen diverse Boni, sondern auch kurze Gespräche zwischen den Charakteren.

Bei den Minispielen handelt es sich nicht nur um einen netten Zeitvertreib, sondern diese geben euch auch kleine Belohnungen. Manchmal handelt es sich hierbei um ein bisschen Geld oder wertvolle Materialien zum Verbessern der Charaktere. Ich muss zugeben, dass ich nach kurzer Zeit alle Minispiele ignoriert habe, wenn sie verfügbar waren. Dafür waren mir die Belohnungen, abgesehen von den Materialien, nicht den Aufwand wert. Wobei diese Minispiele meist nicht länger gehen als 30 Sekunden, aber selbst das war es mir persönlich dann nicht wert.

Zurück in die Vergangenheit

In dem Story-Modus von Touken Ranbu Warriors bekommt ihr immer eine kleine Auswahl an möglichen Charakteren vorgesetzt, von denen ihr dann euren gespielten Kämpfer selektieren könnt. Die mögliche Auswahl ist dann natürlich an die aktuelle Story angepasst. Manchmal gibt euch das Spiel aber auch einen zufälligen Kämpfer als zusätzliche Option. Damit ihr nicht immer dieselbe Figur auswählt, habt ihr ab und an bei den Charakteren kleine Boni, welche euch entweder mehr EXP, mehr Items oder mehr Zuneigung geben.

In den Kämpfen selbst könnt ihr euch mit normalen Angriffen durch die Feindesmassen schnetzeln. Auf Knopfdruck können dann starke Angriffe ausgewählt werden, welche unterschiedlichen Fokus haben. Ein Power-Angriff ist meist ein bisschen langsam, aber schlägt dafür ordentlich rein. Der Fernangriff hat eine höhere Reichweite, macht aber weniger Schaden und ist eher zum Abräumen von kleinen Gegnern geeignet. Je weiter ihr eure Schwertmänner auflevelt, desto mehr mögliche starke Angriffe werden verfügbar. Diese könnt ihr zu Beginn der Missionen auswechseln. Die starken Attacken werden entweder in Verbindung mit einer Schultertaste ausgelöst, aber können auch in normale Attacken eingereiht werden. Meist ist aber eher erstere Option besser, zumindest für mich.

»Bei Touken Ranbu Warriors handelt es sich um ein größtenteils echt hübsches Spiel. Die Charaktere sind toll animiert und die hübschen Männer erstrahlen in tollem Glanz.«

Da die meisten Charakteren auf Schwertern basieren, ist die Abwechslung in den Angriffen auf den ersten Blick nicht besonders groß, auch auf den zweiten. Dafür hat man mit größter Mühe versucht, bei den normalen und starken Angriffen so viel Abwechslung wie möglich einzubringen. Das hat auch gut geklappt, dennoch vermisst man manchmal ein wenig noch andere Angriffsarten. Aber dies ist einfach dem Ausgangsmaterial geschuldet, da war dann auch nicht sehr viel mehr möglich.

Für einen Warriors-Titel nicht untypisch haben eure Charakter unterschiedliche Leisten neben selbiger für eure Lebensenergie. Eine davon baut sich langsam über Zeit auf und ermöglicht einen Partnerangriff, in dem beide Charaktere zusammen angreifen und gut Schaden verursachen. Dieser sieht mit jeder Figur jedoch gleich aus. Einzigartig sind die Spezialangriffe jedes Charakteres, welche bei gefüllter Leiste genutzt werden können. Diese bringen immer bildschirmfüllende und besonders cool aussehende Attacken, die dann auch ordentlich Schaden anrichten. Die Animationen für diesen Angriff sind immer recht lang, können aber auf Knopfdruck abgekürzt werden.

Die Kraft der Freundschaft!

Zu guter Letzt gibt es noch eine weitere Leiste, welche für besonders starke Gegner oder große Gegnermassen aufgehoben werden sollte. Ist sie gefüllt, dann unterstützt euch der zweite Kämpfer direkt im Kampf und verändert die normalen Angriffe. Zugegeben, es wirkt erst einmal ein bisschen hektisch, wie beide Charaktere gemeinsam über den Bildschirm düsen und dabei angreifen, aber es sieht auch einfach super cool aus und ist sehr effektiv. Dieser spezielle Modus kann jederzeit durch den Einsatz des Spezialangriffes beendet werden. Bei diesem greifen beide Krieger gemeinsam an und füllen den Bildschirm mit ihren coolen Moves. Ich bin mir sicher, Fans der Charaktere werden sich an diesen gemeinsamen Angriffen sehr erfreuen.

Die Missionen selbst sind nie wirklich lang, was für mobiles Gaming dann eigentlich ganz gut ist. Wenn ein Kampf länger als fünf Minuten dauert, dann handelt es sich hierbei um eine recht lange Mission. Tatsächlich befindet man sich manchmal häufiger in Gesprächen außerhalb der Missionen als in den Missionen selbst. Allerdings hat man sich Mühe gegeben, die Missionen abwechslungsreich zu gestalten. Auch wenn die Maps selbst oft recht klein und geradlinig sind, so sind die Ziele kreativ.

Nicht immer müsst ihr einfach nur einen Haufen Gegner besiegen, manchmal muss auch geschlichen werden. In einer Mission musste ich versteckte Pfade finden und Gespräche belauschen, um die richtigen Infos zu erhalten und ein kleines Rätsel lösen. Nichts davon war schwer, aber es war eine angenehme Abwechslung.

Fehlende Informationen? Das Recherchieren beginnt!

In vielen Missionen ist das Ziel erst nicht ganz klar, da die HRA die Zeitlinie zu stark verändert hat und eure Charakter herausfinden müssen, wie sie ihr Ziel erreichen können. Dabei hilft Konnosuke, indem er euch durch das Level führt, aber um versteckte Objektive zu finden, kann er nur bedingt helfen.

Ein Beispiel: In einer Mission müsst ihr drei Basen von den Feinden befreien. Während ihr dies macht, gibt es kleine Gespräche am Bildschirmrand mit Infos über die Basen und das Gegnerverhalten. Sind die Basen befreit, tauchen plötzlich noch einmal überall Feinde auf. Anhand der gegebenen Informationen müsst ihr nun die Reihenfolge erkunden, in welcher die Gegner besiegt werden müssen. Dumm wie ich bin, habe ich einfach mehrfach alles falsch gemacht, bis ich dann durch mehrmaliges Versuchen die richtige Reihenfolge hatte. Da die Missionen so kurz sind, fühlte sich das als kein Problem an.

Durch die verschiedenen Missionstypen und Aufgaben wird es nie langweilig und man freut sich auf kommende neue Missionen. Der Gedanke, was ihr wohl als nächstes machen müsst, motiviert tatsächlich sehr. Großes Lob an Touken Ranbu Warriors hierfür. Missionen können übrigens nach Abschluss auch im Free Play wiederholt werden, um Charaktere zu leveln oder Materialien zu sammeln. Ist ein Kampf in der Geschichte abgeschlossen und ihr wählt ihn im freien Spiel wieder aus, ist die Auswahl des Kämpfers aus allen Figuren möglich.

Pflege der Schwerter ist wichtig

Neben dem Erhöhen des Levels der Charaktere gibt es noch weitere Möglichkeiten, selbige zu verstärken. Zum einen können die gesammelten Materialien genutzt werden, um pro Charakter neue Fähigkeiten zu aktivieren. Diese beinhalten bessere Werte, kraftvollere starke Angriffe, weitere Item-Slots oder das Freischalten neuer Attacken. Im Shop des Honmaru können außerdem Gegenstände gekauft werden, welche beispielsweise die Werte eurer Touken Danshi verbessern oder andere Bonus-Effekte haben. Somit kann auch ein Kämpfer auf etwas niedrigerem Level direkt verbessert werden.

Bei Touken Ranbu Warriors handelt es sich um ein größtenteils echt hübsches Spiel. Die Charaktere sind toll animiert und die hübschen Männer erstrahlen in tollem Glanz. Besonders toll übrigens, wenn die Lebensenergie ein wenig reduziert wird und deren Kleidung zum Teil zerfetzt wird. Auch die Umgebungen sind hübsch, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick sehr abwechslungsreich. Die Gebäude und Gegenden sehen oft gleich aus. Immerhin wird dies mit verschiedenem Wetter oder durch das Fallen von Kirschblüten kaschiert. Oder am Wegesrand befinden sich große Pflanzen, um die kahle Hauskulisse zu kaschieren. Im Großen und Ganzen ist Touken Ranbu aber ein hübsches Spiel, mit tollen Effekten bei den Angriffen der Kämpfer.

Eine englische oder gar deutsche Sprachausgabe hat Touken Ranbu Warriors nicht, sämtliche Stimmen sind auf Japanisch. Die Bildschirmtexte sind allesamt auf Englisch. Wer mit manchen der japanischen Wörter nicht klar kommt, der kann wie bereits erwähnt, das Glossar im Spiel für weitere Infos nutzen. Ich kann aber aufgrund der teilweise recht komplexen Wörter bezüglich der japanischen Geschichte verstehen, wenn jemand nicht alle englischen Texte versteht. Die japanische Sprachausgabe ist aber, soweit ich als Nicht-Sprecher das beurteilen kann, gut gelungen. Der Soundtrack des Spieles ist ebenfalls durchweg gut und hat mich an keiner Stelle genervt.

Ein tolles Warriors-Erlebnis mit hübschen Männern

Ich hatte überraschend viel Spaß mit Touken Ranbu Warriors. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Warriors mit rein männlichem Cast so fesseln kann, da will ich ehrlich sein. Die Charaktere sind interessant, das Gameplay ist spaßig und die Missionen so abwechslungsreich, wie ein Warriors-Titel es hergeben kann. Durch die Zeit zu reisen und die Zeitlinie zu korrigieren oder alternative Realitäten zu erleben, ist für Fans der japanischen Geschichte sicherlich ebenfalls sehr interessant. Man kann nur hoffen, dass Touken Ranbu Warriors aufgrund des kommenden Fire Emblem Warriors: Three Hopes nicht zu sehr in der Masse untergeht. Wer Interesse hat, dem empfehle ich, die Demo auszuprobieren. Wer Fan von Warriors-Spielen ist, dem sollte Touken Ranbu Warriors aber eigentlich gefallen.

 

Story

Mit lebendig gewordenen Schwertern reist ihr in die Vergangenheit und korrigiert von bösen Mächten veränderte Zeitlinien.

Gameplay

Kurze, aber spaßige Missionen mit abwechslungsreichen Aufgaben. Charaktere spielen sich zwar recht unterschiedlich, nutzen aber größtenteils allesamt Schwerter.

Grafik

Hübsch animierte Charaktere, Gegenden versuchen abwechslungsreich zu sein, sehen aber manchmal recht ähnlich aus, aber nie hässlich.

Sound

Tolle japanische Sprachausgabe und guter Soundtrack.

Sonstiges

Komplett englische Texte, mit einigen japanischen Wörtern, welche aber größtenteils in einem Glossar erklärt werden.

Bildmaterial: Touken Ranbu Warriors, Koei Tecmo Games

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