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#Mein größter Sieg in der Kellerloch-Schlucht

Mein größter Sieg in der Kellerloch-Schlucht

Da ist er also, der nächste Corona-Winter. Ich kann nur hoffen, dass wir uns nicht dran gewöhnen an das Leben aus der Konserve. Home-Office, Home-Sport, Home-Service. Eine positive Nebenwirkung der heimatlichen Klausur gibt es allerdings: Man kann mal den ganzen Krimskrams ausmisten, der sich so angesammelt hat. Und aus dem Fundus verblasster Erinnerungen taucht manchmal ein kleiner Schatz auf.

Das Werbeplakat für das „Taravana Freestyle by Gary Zebrowski“ in Les Deux Alpes


Das Werbeplakat für das „Taravana Freestyle by Gary Zebrowski“ in Les Deux Alpes
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Bild: Michael Eder

So habe ich vor einer Weile das Werbeplakat eines Snowboard- und Skievents gefunden. Es ist von 2004 und offeriert für den 13. bis 16. April das „Taravana Freestyle by Gary Zebrowski“ in Les Deux Alpes. Zebrowski, ein in Tahiti geborener Franzose, war seinerzeit einer der weltbesten Halfpipe-Snowboarder. Was er in Les Deux Alpes neben einer Halfpipe an den Start brachte, war gewaltig: DJs, BBQ, Waterslide, Palmen, Inselduft, Blumenketten, Tänzerinnen, den Rhythmus Polynesiens, Tahiti im Schnee. Aber das war nicht alles.

Das Besondere war, dass Zebrowski neben geladenen Weltklasseathleten auch eine Qualifikation für Profis und Amateure offerierte. Ja, für Amateure. Einer meiner Söhne ist damals mitgefahren, 14 Jahre alt, ein spezieller Tag. Preisgeld für die Sieger gab es nicht. Stattdessen Surfreisen nach Tahiti. Die Favoriten kamen mit Badehose und Bikini in gepackten Koffern, am Tag nach dem Finale ging der Flieger. Theoretisch hätte ich mich auch anmelden können für die Qualifikation. Hätte angesichts der riesigen Halfpipe allerdings zu einem längeren Krankenhausaufenthalt geführt.

So blieb meine Snowboard-Karriere auf eine andere, im Kern ähnliche Veranstaltung beschränkt. Auf das Banked Masters am Hohen Ifen im Kleinwalsertal. Auch dies eine Mischung aus Hochleistungssport und Amateurbemühen, zwischen Wettkampf und Happening. Der damalige Weltmeister Peter Bauer hat es über viele Jahre organisiert, 1996 zum ersten Mal. „Banked“ war eine Reminiszenz an die Anfänge der Sportart, als die amerikanischen Urväter des Snowboardens durch Kurse mit Steilkurven jagten. Die Kellerloch-Schlucht am Ifen bot dafür perfekte Bedingungen, fünfzig Steilkurven auf zwei Kilometer Länge.

200 Plätze gab es, vergeben in der Reihenfolge der Anmeldung. Die schnellste Frau und der schnellste Mann gewannen Surfreisen nach Hawaii. Dort am Ifen habe ich mir ein Herz gefasst. Und meinen Schwager geschlagen. Ein hartes Duell. Ich weiß nicht, wie oft wir gestürzt sind auf den zwei Kilometern, oft jedenfalls, er weniger als ich. Aber bei einem üblen Crash hat er Brille, Mütze, die halbe Ausrüstung verloren und musste alles wieder zusammensuchen. So kam ich zu meinem größten Sieg auf dem Snowboard, meinem einzigen. Banked Masters! Vielleicht finde ich noch ein Plakat im Keller. Schön wär’s.

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