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#Mein Lieblingsort in Köln #11: Der Fühlinger See

Mein Lieblingsort in Köln #11: Der Fühlinger See

Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autoren. Und trotzdem hat jeder von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, diese eine Stelle am Rhein, an die er immer wieder fährt und von der er einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die sein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in Köln.

Kölle am See – sagt kein Mensch. Weil der Rhein in dieser Stadt jedem anderen Wasser die Show stiehlt. Dabei muss sich die B-Prominenz der Kölner Gewässer nicht verstecken. Sie hat dem großen Star nämlich eines voraus: Man muss nicht lebensmüde sein, um darin zu schwimmen. Logisch, dass es kölsche Bademäuse im Sommer eher zum Fühlinger See als ans Rheinufer zieht. „Urlaub am Fühlinger See, dat is en jode Idee“, fanden schon die Bläck Föös.

Dort, wo sich eine Wasserfläche an die nächste reiht, blüht in den Sommermonaten das kölsche Dolce Vita. Sonnenanbeter breiten auf den Wiesen rund um die sieben Seen bunte Frotteehandtücher aus, stecken ihre Füße am Blackfoot Beach in den weißen Sand und springen kopfüber ins kühle Nass – selbst dort, wo es eigentlich verboten ist. Nicht zu vergessen die große Regattabahn, die mit ihren 2300 Metern 15 Mal so lang ist wie der Dom hoch. Dort tummeln sich vom Stehpaddler bis zum Profiruderer alle, die Sport dem entspannten Treibenlassen auf einer Luftmatratze vorziehen.

Im Sommer zu brillieren, ist für einen See natürlich kein Kunststück. Und erst recht kein Qualitätsmerkmal. Schließlich wächst – ähnlich wie beim Eis – die Beliebtheit mit steigenden Temperaturen automatisch. Spätestens, wenn die 30-Grad-Marke geknackt ist, wirkt wahrscheinlich selbst das siffigste Baggerloch wie eine Oase.

Dass der Fühlinger See mehr ist als willkommene Abkühlung an heißen Tagen, beweist er im Winter. Dann zeigt er seine wahre Schönheit. Wenn sich der Handtücherwald auf den Wiesen lichtet und Trauerweiden ihre Äste elegant übers Wasser gleiten lassen. Wenn glasklare Luft das stickige Malle-Feeling ablöst und sich eine bedächtige Stille über die Seen legt. Wenn Müll und Lärm der Summerjam-Besucher und Badegäste verblassen und Angler mit meditativer Ruhe ihre Leinen auswerfen. Wenn Luftmatratzen in Kellerschränken überwintern und nur noch Hartgesottene in Neopren zaghaft ins Wasser steigen. Wenn es nicht mehr nur darum geht, möglichst schnell das letzte Stückchen freie Liegefläche zu ergattern. Dann fühlt sich der Fühlinger See erst so richtig an wie Urlaub, wie eine Auszeit.

Das 19 Kilometer lange Wegenetz rund um die sieben Seen bietet reichlich Stoff, um sich drei bis vier Stunden die Füße zu vertreten. Der Fühlinger Friedhof ist dabei ein guter Startpunkt. Von da aus geht es rund ums Wasser, über kleine Brücken in kessem Adenauergrün, entlang der Regattabahn und über die vielen Halbinseln.

Echte Profis haben eine Thermoskanne mit heißer Schokolade und frisch gebackene Kekse im Rucksack. Weil das Vita so auch im Winter dolce wird. Dazu noch der romantische Blick aufs Wasser. Herrlich.

Idyllisch ist aber nicht nur das winterliche Anlitz des Fühlinger Sees, sondern auch das namensgebende Veedel. Fühlingen verzaubert mit dörflichem Charme. Urige Backsteinhäuser, alte Hofanlagen, ein kleines Transformatorenhäuschen am Wegesrand und die pittoreske Arenzhof-Siedlung – es lohnt sich, den Spaziergang um den See hierhin zu verlängern.

Gebrochen wird Idylle an der Neusser Straße. Dort lockt einer der gruseligsten Orte Kölns immer wieder selbsternannte Geisterjäger an. Gruselvilla, Geisterhaus, Spukschloss – das Haus Fühlingen musste sich schon viele Namen gefallen lassen. Kein Wunder. Schließlich ranken sich um das alte Herrenhaus düstere Legenden und schaurige Geschichten mysteriöser Todesfälle.

Auf die prachtvolle Sanierung, die die marode Villa eigentlich in Luxuswohnungen verwandeln sollte, warten die Kölner*innen seit Jahren. Vergeblich. Die zuständige Immobilienfirma macht lieber mit Anlegerskandalen statt Umbauten Schlagzeilen.

Fest steht: Rund um den Fühlinger See gibt es das volle Programm – dörfliche Idylle samt Geisterschloss, wilde Festivals, Sportevents, ein Klettergarten, heißes Beachvergnügen, romantische Winterspaziergänge und abgelegene Natur. Wäre da nicht der Rhein, vielleicht hieße es wirklich „Kölle am See“.

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