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#Mein Name ist Romanoff, Natasha Romanoff

Mein Name ist Romanoff, Natasha Romanoff

Manchmal weiß man vorher alles. Wer eine Karte für den neuesten James-Bond-Film kauft, erhofft sich zwei Stunden voller irrwitziger Verfolgungsjagden, gut choreografierter Kampfszenen, exotischer Orte und schöner Frauen in engen Klamotten. Filme, die von Superhelden handeln, sind dagegen oft Überraschungen, denn Marvel lässt die Kinoadaptionen seiner Comics gern in verschiedenen Filmgenres erzählen. So wurde aus „Spiderman“ eine Coming-of-Age-Geschichte, „Ant-Man“ handelt von einem Diebescoup, und das Leben der ehemaligen russischen Auftragskillerin Black Widow überrascht nun mit irrwitzigen Verfolgungsjagden, gut choreografierten Kampfszenen, exotischen Orten und schönen Frauen in engen Klamotten – ein waschechter Agententhriller also.

Stoff dafür bietet die Vorlage zur Genüge: Natasha Romanoff, die seit „Iron Man 2“ (2010) von Scarlett Johansson verkörpert wird, wurde als Kind in einem russischen Elitetrainingsprogramm zur Spionin mit Lizenz zum Töten ausgebildet, hat sich jedoch später auf die Seite der Superhelden geschlagen. In einem halben Dutzend Filme kämpfte Romanoff an der Seite von Thor, Captain America und Iron Man gegen Bösewichter und ließ immer nur in Andeutungen durchblicken, was sie erlebt hatte – etwa, wenn sie in einer wilden Schießerei dem Bogenschützen Hawkeye zurief: „Just like Budapest, all over again“ (nach fast zehn Jahren wird endlich auch dieser Subplot des Marvel-Kino-Universums erklärt).

Romanoffs Geschichte beginnt 1995 in Ohio, wo das Mädchen mit seiner Familie lebt. Doch weder die Eltern noch die kleine Schwester Yelena sind mit ihr verwandt – die vier sind von den Russen entsandte Agenten, deren Fassade gerade fällt. Die Fluchtsequenz setzt den Ton für den Rest des Films: Die „Eltern“ packen Romanoff und ihre „Schwester“ ins Auto, rasen zu einem Kleinflugzeug. Die Mädchen springen an Bord, die Mutter (Rachel Weisz, die als Wissenschaftlerin Melina Vostokoff beweist, dass Frauen in Hollywood heute auch mit 51 Jahren noch kampfbereite Superheldinnen sein können) übernimmt das Steuer, der Vater (David Harbour als Red Guardian, dem die deutsche Synchronisation zum Glück den schlechten russischen Akzent streicht) schießt ihnen den Weg frei. Autos fliegen durch die Luft. Die Mutter wird angeschossen. Natasha klettert ans Steuer. Der Vater versucht ins Flugzeug zu springen, Kugeln fliegen, die Startbahn ist zu kurz. Als endlich der Vorspann rollt, bemerkt man, dass man vielleicht mal wieder atmen sollte. Wie in jedem guten Agentenfilm geht es in diesem Tempo weiter. Die Handlung spielt mal in den verstaubten Souks Marokkos, mal an den felsigen Fjorden Norwegens, mal über den Dächern Budapests.

Elegante Verbeugung vor dem Action-Genre

Nach mehr als einem Jahr, in dem die Pandemie das Reisen auch innerhalb Europas fast unmöglich machte, wirken diese Schauplätze so exotisch und außergewöhnlich wie Bonds alte Abenteuer an den Stränden Nassaus oder den Kasinos von Macao. Überhaupt ist „Black Widow“ eine elegante Verbeugung vor dem eigenen Genre. Auf der Flucht durch Norwegen schaut Romanoff abends „Moonraker“, mag diesen Film sogar so sehr, dass sie die Sätze mitspricht, mit denen Bösewicht Drax James Bond bedroht. Die Sprüche, mit denen sich Romanoff und Yelena (Florence Pugh) beim Wiedersehen in Budapest beharken („Kannst Du auch mal landen, ohne so ‘ne Pose mit den Haaren zu machen?“), sind wiederum reine Hommage an die Cop-Buddy-Filme der späten Achtziger – ähnlich Liebevolles warfen sich Mel Gibson und Danny Glover („Lethal Weapon“, 1987) oder Bruce Willis und Samuel L. Jackson (Stirb Langsam: Jetzt erst recht, 1995) auch an den Kopf. Und die Witze halten das Ironie-Level, mit dem Roger Moores Bond sich selbst nicht ernst nahm.

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