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Microsoft bläst zur Jagd auf leistungsschwache Mitarbeiter

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Microsoft bläst zur Jagd auf leistungsschwache Mitarbeiter

Microsoft will seine leitenden Führungskräfte besser dabei unterstützen, den Leistungsdruck auf Mitarbeiter zu erhöhen. Gleichzeitig sollen sie „Low Performer“ schneller identifizieren. Wer auf diesem Weg aussortiert wird, landet auf einer schwarzen Liste und kann nicht mit einer baldigen Neueinstellung rechnen.

Gerade noch rechtzeitig vor den Feiertagen hatte Microsofts Personalchefin Amy Coleman ein besonderes Osterei gelegt: In einem Rundschreiben an alle Führungskräfte verkündete sie die härtere Gangart gegenüber Angestellten, welche die an sie gestellten Anforderungen nicht erfüllen. Die E-Mail wurde Business Insider zugespielt und dort veröffentlicht.

In der E-Mail verspricht Coleman, den Führungskräften neue und verbesserte Tools an die Hand zu geben, mit denen schwache Leistungen schneller identifiziert und behoben werden können. Mit dem „Performance Improvement Plan“, kurz PIP, implementiert Microsoft einen neuen Prozess, mit dem Mitarbeiter jederzeit aufgefordert werden können, ihre Leistungen zu verbessern. Wer diesen Plan nicht akzeptiert, wird umgehend entlassen. Dieser PIP-Prozess soll weltweit einheitlich gelebt werden, vorbehaltlich lokaler Gesetze, wie es in dem Schreiben heißt. Die Gesetze zum Arbeitnehmerschutz in den USA sind lasch, hierzulande dürfte diese rabiate Vorgehensweise nicht so einfach umsetzbar sein.

Mitarbeiter, die im Zuge dieses Prozesses auf der Straße landen, können frühestens nach Ablauf von zwei Jahren darauf hoffen, wieder eingestellt zu werden. Wer den Performance Improvement Plan akzeptiert, darf vorerst bleiben, ist aber für interne Versetzungen gesperrt.

Nachfolgend die E-Mail im Wortlaut mit einigen Erklärungen: „Jahr 51“ bezieht sich auf das 51. Jahr des Bestehens von Microsoft, nicht auf das Kalenderjahr. „0 bis 60% Belohnungen“ bezieht sich auf das interne System zur Mitarbeiterbewertung.

Manager,
vielen Dank für Ihre Geduld gestern mit den unerwarteten technischen Produktproblemen. Als Kunde Null war dies eine Gelegenheit, zu lernen und schnell Verbesserungen vorzunehmen.

Wie Satya kürzlich auf der Employee Town Hall mitteilte, hängt unser Erfolg als Unternehmen von unserer Relevanz im Jahr 51 und darüber hinaus ab – in Bezug auf unsere Innovation, die Produkte, die wir liefern, und die Auswirkungen, die wir auf unsere Kunden und Partner haben. Damit liegt unser Fokus weiterhin darauf, eine hohe Leistung zu ermöglichen, um unsere Prioritäten in den Bereichen Sicherheit, Qualität und führende KI zu erreichen. Dieser Fokus und unsere wachstumsorientierte Denkweise fördern Spitzenleistungen, motivieren uns, Herausforderungen zu meistern, und ermöglichen es uns, Ergebnisse zu erzielen.

Heute führen wir neue und verbesserte Tools ein, die Ihnen helfen, die hohe Leistung zu beschleunigen und Leistungsschwächen schnell zu beheben. Unser Ziel ist es, ein weltweit einheitliches und transparentes Erlebnis für Mitarbeiter und Führungskräfte zu schaffen (vorbehaltlich der lokalen Gesetze und Konsultationen). Diese Tools tragen auch dazu bei, eine Kultur der Verantwortlichkeit und des Wachstums zu fördern, indem sie es Ihnen ermöglichen, Leistungsherausforderungen mit Klarheit und Einfühlungsvermögen anzugehen.

Manager Readiness: FY25 Performance, Connect und Rewards: Registrieren Sie sich für eine 60-minütige virtuelle, moderierte Sitzung, um tiefer in die Performance-Landschaft bei Microsoft einzutauchen. In jeder Sitzung werden die Neuerungen für die Belohnungen des GJ25 untersucht, Anleitungen zur Differenzierung der Belohnungsergebnisse gegeben und definiert, was es bedeutet, eine „signifikante Wirkung“ zu erzielen. Nächste Woche sehen Sie außerdem eine E-Mail von Performance and Development an alle Mitarbeiter mit weiteren Details zu Connects.

Klarheit und Transparenz bei Belohnungen: In diesem Jahr sorgen wir für mehr Transparenz und Klarheit im Prämienprozess für Manager, einschließlich zusätzlicher Anleitungen für jedes Prämienergebnis und der Anzeige von Auszahlungsprozentsätzen, damit Sie Entscheidungen treffen können, die unseren hohen Leistungserwartungen entsprechen. Weitere Details zu den Belohnungen werden bis Ende des Monats bekannt gegeben.

Leistungsverbesserungsprozess: Wenn ein Mitarbeiter die Erwartungen nicht erfüllt, können Sie den Performance Improvement Plan (PIP) verwenden, einen neuen, weltweit einheitlichen Ansatz, um klare Erwartungen und einen Zeitplan für Verbesserungen festzulegen. Der Mitarbeiter kann den Verbesserungsplan akzeptieren oder sich mit dem Angebot eines Global Voluntary Separation Agreement (GVSA) für den Übergang aus dem Unternehmen entscheiden. Dieser Prozess zur Leistungsverbesserung ist das ganze Jahr über verfügbar, sodass Sie schnell handeln können, um Leistungsprobleme transparent anzugehen und gleichzeitig den Mitarbeitern Wahlmöglichkeiten zu bieten.

Aktualisierte Richtlinie für interne Bewegungen/externe Wiedereinstellungen: Mitarbeiter mit null und 60% Belohnungen und/oder einem aktiven PIP haben keinen Anspruch auf interne Versetzungen. Ehemalige Mitarbeiter, die ohne oder mit 60% Prämien oder während/nach einem PIP ausgeschieden sind, können erst zwei Jahre nach ihrem Kündigungsdatum wieder eingestellt werden.

Manager Excellence Initiatives: Darüber hinaus werden wir in den kommenden Monaten mehrere Initiativen starten, um die Art und Weise zu stärken, wie wir messen, verwalten und Teams motivieren, für unsere Kunden zu liefern. Sie haben Zugriff auf szenariobasierte, KI-gestützte Tools, die Ihnen helfen, sich auf konstruktive oder herausfordernde Gespräche vorzubereiten, indem Sie in einer interaktiven Umgebung üben.

Vielen Dank für Ihre Führungsqualitäten und Ihr Engagement für die Förderung hoher Leistung und Verantwortlichkeit in Ihrem Team. Hier geht es nicht nur um den Erfolg von Microsoft. Es geht um Ihren Erfolg, den Erfolg Ihres Teams, den Erfolg unserer Kunden und gemeinsam um die Förderung einer Kultur, in der leistungsstarke, erfolgreiche Teams gedeihen können.

Siehe dazu auch: Überraschung: Microsoft hat mehr Angestellte als vor den Entlassungswellen

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant.
Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir – für Euch!

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