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#„Mir ist es scheißegal, dass sie Waffen haben“

„„Mir ist es scheißegal, dass sie Waffen haben““

Nach einer Stunde unterbricht der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson die Sitzung. Zehn Minuten Pause für Cassidy Hutchinson. Die 26 Jahre alte Überraschungszeugin des Untersuchungsausschusses zur Kapitolserstürmung erhebt sich von ihrem Platz und verlässt den Saal im Cannon Building durch den Hinterausgang. Einige im Publikum, in dem auch Abgeordnete und Mitglieder der Kapitolspolizei sitzen, applaudieren der jungen Frau spontan. Mit leiser, aber tapferer Stimme hatte die frühere Mitarbeiterin des Weißen Hauses gerade die bislang schwersten Vorwürfe gegen Donald Trump vorgebracht.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Die Ausschusssitzung war kurzfristig anberaumt worden. Dass man eine historische Aussage erwarten durfte, war schon dem Umstand zu entnehmen, dass die Sicherheitskräfte den Kapitolshügel am Dienstag stärker gesichert hatten als an den bisherigen Sitzungstagen. Hutchinson, die während ihres Studiums Kongresspraktikantin war, hatte 2018 einen ersten Job im Weißen Haus erhalten – im Büro für parlamentarische Angelegenheiten. 2019 erhielt sie eine Stelle als Assistentin des Präsidenten. Im Jahr darauf wurde sie zusätzlich Mitarbeiterin von Mark Meadows, dem Stabschef des Weißen Hauses. In den Tagen vor dem 6. Januar 2021 verfolgte sie die Planungen des Präsidenten für die Kundgebung hinter dessen Amtssitz, von dem später der gewalttätige Mob Richtung Kongress losmarschierte. Dort sollten beide Parlamentskammern den Wahlsieg Joe Bidens beglaubigen.

Am Abend des 2. Januar, nach einer Unterredung Meadows mit Rudy Giuliani, brachte Hutchinson den persönlichen Anwalt Trumps noch zu seinem Wagen auf dem Parkplatz des Weißen Hauses. Ob sie sich auch auf den 6. Januar freue, habe er gefragt. Das werde ein großartiger Tag. Der Präsident werde zum Kapitol gehen. „Frag‘ mal den Stabschef“, der wisse Bescheid, fügte er noch an. Daraufhin sei sie zu Meadows in dessen Büro im West Wing gegangen: „Ich hatte eine interessante Unterhaltung mit Rudy, Mark. Klingt so, als würden wir zum Kapitol gehen.“ Es sei gerade viel los, habe ihr Chef erwidert. „Ich weiß nicht, aber es könnte richtig übel werden am 6. Januar.“ An dem Abend, erinnerte sich Hutchinson, habe sie das erste Mal Angst bekommen.

Trump schlug dem Fahrer auf das Schlüsselbein

Am Morgen des 6. Januar, noch vor der Kundgebung, habe sich Pat Cipollone, der Rechtsberater des Weißen Hauses, an sie gewandt: „Bitte, sorg dafür, dass wir nicht zum Kapitol gehen, Cassidy“. Und: „Halte mich auf dem Laufenden.“ Schließlich: „Wir werden wegen jeder denkbaren Straftat angeklagt, wenn wir die Bewegung in Gang setzen.“ Auf die Frage, ob sie mit Cipollone mögliche Straftatbestände erörtert habe, sagte Hutchinson, unter anderem sei von Behinderung des Kongresses die Rede gewesen. Meadows befindet sich gerade in einem Rechtsstreit mit dem Ausschuss über seine Vorladung. Mit Cipollone, der kooperativer ist, steht der Ausschuss in Kontakt. Ob er aussagen wird, ist unklar.

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