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#„Mit den Skatern haben wir überhaupt kein Problem“

„Mit den Skatern haben wir überhaupt kein Problem“

Herr Haus, Sie sind parteiloser Bürgermeister der hessischen Stadt Dieburg und haben am Freitag den lokalen Skatepark mit Rollsplitt zuschütten lassen. Warum?

Seit rund drei Wochen gilt das verschärfte Infektionsschutzgesetz des Bundes. Bei einer Inzidenz von mehr als 100 sind Zusammenkünfte im privaten und öffentlichen Bereich nur noch zwischen einem Haushalt und einer weiteren Person zulässig. Seither haben wir festgestellt, dass auf dem Skateplatz regelmäßig deutlich größere Gruppen an jungen Leuten zusammengekommen sind, überwiegend Teenager. Wir haben versucht, das durch Präsenz der Ordnungsbehörden aufzulösen, aber das ist nicht gelungen. Deswegen haben wir uns entschlossen, den Park zu sperren. Das haben wir zunächst mit einem Flatterband und einem entsprechenden Hinweis gemacht. Das hat aber genauso wenig gefruchtet, wie das Aufstellen von Baustellenbaken. Die Absperrungen sind immer wieder niedergerissen und umgestoßen worden. Also mussten wir uns überlegen, wie wir damit umgehen. Eine dauerhafte Präsenz der Ordnungspolizei ist in Anbetracht von nur drei Mitarbeitern in Dieburg nicht möglich, und auch die benachbarte Polizeistation hat keine Kapazitäten, das fortlaufend im Auge zu behalten. Deswegen haben wir nach einer pragmatischen Lösung gesucht. Und die sah für uns so aus, dass wir die Benutzung des Skateparks verhindern, indem wir Rollsplitt aufbringen, der sonst im Gehwegbau oder bei Pflasterarbeiten benutzt wird. Das haben wir dann gemacht, so ein bis zwei Zentimeter hoch. Seitdem finden diese Aktivitäten dort nicht mehr statt.

Haben sich dort vorher Jugendliche getroffen, um Alkohol zu trinken oder sind sie geskatet?

Mehrheitlich haben sich die Menschen dort nicht getroffen, um zu skaten. Die Skater gab es auch und mit denen haben wir überhaupt kein Problem. Die betreiben Individualsport, das ist völlig in Ordnung. Aber aus der Szene heraus kamen eben viele Leute auch zum Abhängen, es ist einfach ein schöner Ort. Und dabei wurden die Hygieneregeln nicht eingehalten. Es kamen zu viele Menschen mit zu wenig Abstand zusammen. 

Aber der Kies verhindert doch nicht, dass sich dort Leute treffen – sondern nur, dass sie skaten. Und das ist doch erlaubt?

Aber seitdem treffen sich dort kaum noch Leute. Der Anreiz war wohl auch, das mit dem Skaten zu verbinden. Wo Skater sind, kommen Zuschauer und Freunde. Und das passiert jetzt nicht mehr.

Glauben Sie, dass die Jugendlichen sich jetzt überhaupt nicht mehr treffen?

Das glaube ich nicht. Es ist sehr normal, dass Jugendliche das Bestreben haben, sich zu treffen. Aber wir haben als Ordnungsbehörde einen klaren gesetzlichen Auftrag. Wenn es ein Infektionsschutzgesetz gibt, das vor Ort umgesetzt werden muss, dann versuchen wir das auch. Das haben wir in den letzten 15 Monaten gemacht, und wir hatten im Vergleich zu umliegenden Kommunen sehr moderate Infektionszahlen.

Wie waren die Reaktion der Skater?

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