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#Getreideabkommen jetzt eben ohne Russland

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Als „Vergeltung“ für die Attacke auf die Krimbrücke hat Kremlsprecher Dmitrij Peskow Russlands den Beschuss Odessas in der Nacht zum Dienstag bezeichnet. Doch die Nacht des Angriffs war nicht nur die nach der Beschädigung der Krimbrücke, sondern auch die nach der Aufkündigung des Abkommen für den Getreideexport über das Schwarze Meer durch Russland.

Das weckt Erinnerungen: Nach Moskaus Angaben waren das Ziel der Raketen auf Odessa die Hafenanlagen – so wie bei einem Angriff am Tag nach der Unterzeichnung des Getreideabkommens am 22. Juli vorigen Jahres. Jene Attacke hatte Zweifel daran geweckt, ob die Vereinbarungen verwirklicht wird.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat noch am Montag davon gesprochen, dass man alles dafür tun müsse, um die Arbeit des „Getreidekorridors“ auch ohne Russland weiterzuführen. Wohl nicht zufällig tat er das zuerst in einem Interview mit afrikanischen Journalisten. Am Abend betonte er in seiner täglichen Ansprache, die ukrainischen Lebensmittel seien Grundlage für die Sicherheit vieler Millionen Menschen.

Selenskyj teilte mit, er habe der Türkei und den Vereinten Nationen vorgeschlagen, ohne Russland weiter zu machen. Schließlich seien im vergangenen Jahr, so Selenskyj, nicht ein, sondern zwei separate Abkommen geschlossen worden: Eines der Ukraine mit den UN und der Türkei, und eines Russlands mit diesen beiden Vertragspartner. Auch wenn Russland aus seinem Abkommen ausgestiegen sei, sei das der Ukraine weiter gültig. „Die Ukraine, die Vereinten Nationen und die Türkei können die Arbeit des Nahrungsmittelkorridors und die Inspektion der Schiffe gemeinsam sichern“, sagte Selenskyj.

Der Kreml warnt mit Taten und Worten

Dass das theoretisch möglich ist, wird auch in Russland so gesehen. Der radikale Nationalist Igor Girkin, der 2014 zu Beginn der russischen Aggression im Donbass eine entscheidende Rolle gespielt hat, zog daraus den Schluss: Damit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen glaubwürdig sei, müsse es auch bereit sein, Frachtschiffe mit Lebensmitteln zu versenken.

Ein Kommentator der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti stellte die Frage, ob die Türkei dazu bereit sei, durch die Sicherung des Transportkorridors für die Frachter im Schwarzen Meer einen Zusammenstoß mit Russland zu riskieren. Mit dem Beschuss der Hafenanlagen in Odessa erinnerte der Kreml daran, dass ohne Sicherheitsgarantien Russlands nicht nur die Schiffspassage gefährlich sein kann.

Kremlsprecher Peskow fasste diese Warnung am Dienstag in Worte: Die Frage, ob eine Fortsetzung des Getreidetransports über das Schwarze Meer auch ohne russische Beteiligung möglich sei, „bedarf eines Kommentars von Seiten unseres Militärs“. Es gehe schließlich um ein Gebiet in unmittelbarer Nähe zu Kampfhandlungen, in dem ohne Sicherheitsgarantien „bestimmte Risiken aufkommen“.

Peskow dämpfte auch die vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Montag geäußerte Hoffnung, Russland noch für die Fortsetzung der Vereinbarung zu gewinnen. Erdoğan hatte angekündigt, er wolle dazu mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonieren. Putin seinerseits hat jedoch laut Peskow nicht vor, mit dem türkischen Präsidenten über das Thema zu reden. Dafür telefonierte am Dienstag Außenminister Sergej Lawrow mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan. Nach russischer Darstellung ging es dabei um Möglichkeiten der Lieferung von Getreide an die „bedürftigsten Länder“, die nicht „von den subversiven Handlungen Kiews und seiner westlichen Patrone abhängen“.

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