Wissenschaft

Mit diesen Apps wird Nachhaltigkeit spielerisch erlernt

Lernen muss nicht langweilig und öde sein: Nachhaltigkeits-Apps für Kinder nutzen Gamification, um jüngeren Nutzern Umweltthemen spannend und unterhaltsam beizubringen. Müllmonster auf fremden Planeten helfen, Abfalltrennung zu erlernen, und mit interaktiven Comics können Kinder und Jugendliche herausfinden, welche Auswirkungen nachhaltige Entscheidungen haben können. Das Sammeln von Punkten und das Hochleveln von Charakteren motiviert die Kinder beim Spielen, sich aktiv mit wichtigen Umweltfragen auseinanderzusetzen.

Kinder nehmen den Klimawandel oft als etwas sehr Komplexes wahr, das ausschließlich negative Auswirkungen hat und Spaßverderber für viele Aktivitäten ist. Um dem entgegenzuwirken, hat die Verbraucherzentrale Nachhaltigkeits-Apps getestet, die darauf abzielen, Kindern und Jugendlichen den Klimaschutz und das Thema Nachhaltigkeit spielerisch näherzubringen. Diese Apps nutzen unterhaltsame Elemente, um junge Menschen für wichtige Umweltthemen zu sensibilisieren und sie dazu zu ermutigen, aktiv zum Schutz des Planeten beizutragen. Indem sie Lernen mit Spaß verbinden, können diese digitalen Werkzeuge helfen, ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen und die nächste Generation auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Doch wie praktisch sind die Apps wirklich?

Spielerisch Mülltrennung lernen ab vier Jahren

Die App „Konrads Kompost“ von der „Stiftung Kinder forschen“ richtet sich an Kinder im Kita- und Grundschulalter und versucht, das Thema Nachhaltigkeit spielerisch in ihren Alltag zu integrieren. In der App begleiten die jungen Nutzer Konrad und seine Freunde dabei, einen großen Schnitzkürbis auf ihrem Komposthaufen zu züchten. Dabei müssen sie lernen, wie man für guten Boden, Feuchtigkeit und Schädlingsschutz sorgt. Die Kinder bewerten dafür verschiedene Abfallarten als kompostierbar, recycelbar oder Hausmüll – falsche Entscheidungen führen zu Punkteabzug.

Während jüngere Kinder ab vier Jahren durch die niedliche Grafik angesprochen werden, könnten ältere Kinder schnell unterfordert sein. Eltern sollten zudem beachten, dass viele der vermittelten Tipps zur Müllverwertung im Alltag für die Zielgruppe schwer umsetzbar sind und das erlernte Wissen entsprechend für die Kinder einordnen. Die App bietet eine kurzweilige Spielzeit von etwa 30 Minuten und vermittelt grundlegendes Wissen über Kompostierung, motiviert aber nur bedingt zum nachhaltigen Handeln.

Recycling und Mülltrennung im Weltall

Auch das Spiel „Die Müll AG“ dreht sich um Abfall und Recycling, verpackt in einen virtuellen Trip zum Müllplaneten Aja-X. Zielgruppe sind hier aber etwas ältere Kinder von acht bis zwölf Jahren. Für die App haben Greta Hoffmann und Brice Clocher in Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe unterschiedliche Mini-Spiele entwickelt, die von witzigen Figuren unterstützt werden, wobei verschiedene Charaktere für bestimmte Abfallarten zuständig sind. Insgesamt gibt es acht Monster mit entsprechenden Sonderaufträgen und Abenteuern.

Die Kinder lernen in der App spielerisch, welche Abfälle verwertbar sind und wie Mülltrennung und Recycling funktionieren. Außerdem gibt es kurze Spiele zu Sonderthemen wie Glasmüll und Gartenabfall. Die jungen Nutzer können auch ihren Wohnort nachahmen, was das Spielerlebnis personalisiert – beispielsweise wird Karlsruhe als “Karlsrux” dargestellt.

Foto eines Jungen am Tablet
Die Apps versuchen, das Thema Nachhaltigkeit spielerisch in den Alltag zu integrieren. © Annandistock/iStock

Kleine Entscheidung, große Wirkung

Die interaktive Comic-Novelle „Little Impacts“ richtet sich ebenfalls an junge Menschen im alter von acht bis zwölf Jahren. Entwickelt wurde die App vom Umweltbundesamt, dem Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme und Entwickler Quantumfrog. In der fünfteiligen Geschichte begleiten die Spieler die Protagonistin Leah sowie ihre Familie und Freunde durch verschiedene Alltagssituationen. Dabei lernen sie nützliche Lifehacks für ein nachhaltigeres Leben; etwa zu klimafreundlichem Wohnen und nachhaltiger Mobilität. Aber auch politischer Aktivismus und persönliches Engagement werden in der App behandelt, zum Beispiel durch relevante Szenarien wie Klimademos oder Konflikte innerhalb der Familie.

Auch Mini-Games zu verschiedenen Themen können die Nutzer im Verlauf der Geschichte spielen. Das zentrale Anliegen von „Litte Impacts“ besteht darin, Maßnahmen zur Nachhaltigkeit im Alltag junger Menschen zu vermitteln. Die Kinder lernen, dass klug getroffene Entscheidungen zu kleinen Auswirkungen führen, die gemeinsam einen großen Mehrwert schaffen.

Games für ältere Nerds: Digitalisierung und Klimaschutz

Die App „Stadt | Land | Datenfluss“ ist ein kostenloses Angebot des Deutschen Volkshochschulverbands und richtet sich an ältere Spieler ab 14 Jahren. Sie zeigt, wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz miteinander verbunden sind, und klärt über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auf. Die App gibt zum Beispiel Infos zu den Emissionen bei der Smartphone-Produktion.

In der 3D-Ansicht einer virtuellen Stadt kombiniert die App Gaming-Elemente aus den 90er Jahren, wobei die Nutzer durch das Freispielen von Themen die Stadt dekorativ mitgestalten können. Die Inhalte sind in verschiedene Bereiche unterteilt – wie Arbeit, Mobilität und Gesundheit – und behandeln Themen wie Big Data, Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge. Interaktive Elemente wie Texte, Dialogszenen und Quizfragen sorgen dafür, dass die Jugendlichen trotzdem aktiv mitmachen können.




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