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#Mode in der Pandemie: Willkommen in der Hypermoderne!

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Mode in der Pandemie: Willkommen in der Hypermoderne!

In eine schwindelerregende Krise geraten ist die Mode schon vor der Pandemie; es wird zu viel ausgebeutet, um immer mehr und immer billiger zu konsumieren. Bekanntlich kommt der Mensch besser mit Mangel als mit Überfluss zurecht. Die Modeindustrie ist eine der CO₂-intensivsten, dreckigsten Industrien. In atemberaubendem Schwindel produziert sie die Entwertung aller Werte, heraus kommt oft schlicht Müll. Der Kick besteht im Kaufen selbst. Das Gekaufte wird oft gar nicht oder höchstens einmal getragen und jede Saison entsorgt. Die verwendeten Materialien sind nicht recycelbar. Um Knappheit und damit Begehrlichkeit zu garantieren, zerstören die Luxusmarken ihre Markenzeichen, sie verbrennen ihre überschüssige Mode. In den Schwellenländern beutet die Modeindustrie die Näherinnen und Arbeiterinnen durch Dumpinglöhne in sklavenartigen Verhältnissen aus.

Durch die Katastrophe von Rana Plaza (das marode Gebäude in Sabhar in Bangladesch stürzte 2013 ein; dabei wurden mehr als 1000 Menschen getötet, vornehmlich Textilarbeiterinnen. Anm. d. Red.) begann man aufzuwachen und sich klarzumachen, was man da eigentlich am Leibe trägt. Die Modeindustrie beutet auch die Designer und die Kreativen aus durch die Forderung nach immer mehr und sich überschlagenden Kollektionen; das führt zu Zusammenbrüchen und Burn-outs. Das symbolische Kapital der Namen wird aufgekauft, um durch den Fetisch der Designernamen die Umsätze zu steigern, ihn aber jeglicher kreativer Substanz zu entleeren. Kaum gekauft, verlassen die Designer das jetzt nicht mehr auf Kreativität, sondern auf Umsatz zentrierte Geschäft. Aus einem Kulturgut ist Geschäftemacherei ohne Rücksicht auf Verluste geworden. Die Konsumkultur hat einen Point of no Return erreicht: ein System, das sich selbst verschlingt. Deswegen ist das Ende der Mode von vielen verkündet worden, zuletzt von Li Edelkoort.

Die Mode ist ein Zeitspeicher

Gleichzeitig gibt es gegen diese Entwicklungen Widerstand. Der kommt von den Verbrauchern, aber vor allen Dingen aus dem Modedesign selbst. Wie beim Essen Slowfood gegen Fastfood steht, hat sich neben und gegen die Fast Fashion eine Slow Fashion durchgesetzt. Sie läuft unter dem Nenner der Nachhaltigkeit. Aus Alt mach Neu. Mit Vintage-Stücken trägt man die Träume und Wünsche der Vergangenheit in die Gegenwart. College-Studenten nähen oder stricken sich ihre Kleider selbst. Es wird wieder gesponnen – homespun ist Trend. Shop your own closet, Tauschmärkte. Oder man kauft den Anzug gar nicht mehr, sondern teilt sich eine Garderobe wie ein Auto: Man leiht. Immer mehr Labels setzen auf zertifizierte Biostoffe, auf umweltfreundlichere Hightech-Entwicklungen im Textil, auf die Nachvollziehbarkeit von Produktionswegen.

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