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#Morikawa nutzt die Zweifel von Oosthuizen

Morikawa nutzt die Zweifel von Oosthuizen

Es bleibt dabei: Louis Oosthuizen kann einfach kein weiteres Major gewinnen. Wie schon vor vier Wochen bei der US Open war der 36 Jahre alte Südafrikaner auch bei der 149. British Open im Royal St. Georges Golf Club in Sandwich am Sonntag als Führender auf die Schlussrunde gegangen, ja er hatte das Feld auch am ersten, zweiten und dritten Tag angeführt. Doch am Schlusstag fand der Mann mit dem klassischen Golfschwung überhaupt nicht zu seinem Spiel. Schon am vierten Loch zog sein amerikanischer Mitspieler Collin Morikawa mit ihm gleich. Mit drei Birdies an den Löchern sieben, acht und neun setzte sich der 24 Jahre alte Weltranglistendritte vom Feld ab. Der Kalifornier aus Los Angeles fuhr seinen zweiten Major-Erfolg nach der PGA Championship 2020 souverän nach Hause.

„Das ist einer der schönsten Momente meines Lebens“, sagte Morikawa als er mit dem „Claret Jug“, der Rotweinkanne, im Arm als „Champion Golfer of the Year“ geehrt wurde. Am Ende siegte Morikawa mit 265 Schlägen (15 unter Par/67+64+68+66) mit zwei Schlägen Vorsprung vor seinem Landmann Jordan Spieth (267 Schläge/65+67+68+66). Dem British-Open-Sieger des Jahres 2017 unterliefen zwei frühe Bogeys. Die Wende mit vier Birdies nach einem Eagle am 7. Loch kam zu spät, um Morikawa noch einmal in Bedrängnis zu bringen. Der Spanier Jon Rahm teilte sich nach einer Schlussrunde von 66 und insgesamt 269 Schlägen gemeinsam mit Oosthuizen (71 am Schlusstag und ebenfalls 269) den dritten Rang. Dem Basken, der vom Abschlag bis zum Grün mit Abstand am besten spielte, aber einfach keinen Ball ins Loch schieben konnte, blieb ein Trost: Er übernimmt am Montag wieder die Führung in der Weltrangliste.

Die Überraschung eines Rheinländers

Auch wenn Marcel Siem am Schlusstag nach einer Runde von 71 (1 über Par) mit insgesamt 275 Schlägen (5 unter Par) noch vom geteilten neunten auf den geteilten 16. Rang zurückfiel, gehört der 41 Jahre alte Rheinländer zu den Gewinnern des letzten Majors des Jahres – ein Mann, den niemand auf der Rechnung hatte und der auf einmal im Kreis der ganz Großen mitspielte. Der Druck, sich am Sonntag bei seiner fünften Teilnahme bei einem der vier Majors erstmals eine Top-Ten-Plazierung zu sichern, war letztlich zu groß für den Profi, der 14 Wochen lang von Turnier zu Turnier gereist war. „Ich habe nicht gut geschlafen“, sagte der Deutsche, dem man am Sonntag die Müdigkeit anmerkte. Erst am letzten Loch gelang ihm das einzige Birdie, ein krönender Abschluss einer Woche, die Siem schon am Samstagabend treffend bilanzierte: „Das ist das beste Golf, das ich je bei einem so wichtigen Turnier gespielt habe. Ich bin stolz auf mich.“

Rheinländer mit Zopf: Marcel Siem schaut dem Golfball gespannt hinterher.


Rheinländer mit Zopf: Marcel Siem schaut dem Golfball gespannt hinterher.
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Bild: AFP

Schon vor der Finalrunde hatte der Deutsche nicht nur mit Runden von 67, 67 und 70 Schlägen für Furore gesorgt. Der 1,89 Meter große Routinier, der seine lange dunkelblonde Mähne für Golf zu einem Knoten bindet, begeisterte die Fans nicht nur mit guten Schlägen, sondern auch damit, wie offen er seine Freude zeigte. Siem war erst durch seinen Sieg am vorletzten Sonntag bei der Le Vaudreuil Challenge auf der Challenge Tour, der zweiten Liga der European Tour, überraschend ins Feld gerückt. Sein erster Sieg seit seinem Triumph beim BMW Masters im November 2014 in Schanghai – übrigens der letzte Sieg eines Deutschen auf der European Tour – ließ ihn in der Weltrangliste von Rang 488 auf 302 aufrücken. „Ich muss demütig bleiben. Ich komme aus dem Nichts“, sagte Siem, nachdem er im Gegensatz zu seinen Landsleuten Martin Kaymer und Marcel Schneider den Cut überstanden hatte.

Bittere Zeiten

Eine grandiose Leistung für einen Mann, der noch vor einem Jahr aus den Top 1000 der Hackordnung gefallen war und sich derzeit bemüht, sich wieder für die European Tour zu qualifizieren, eine Turnierserie in der Siem immerhin schon viermal gewonnen hat. Er war 2014 in der Weltrangliste bis auf den 51. Platz vorgerückt, versuchte vergeblich unter die Top 50 zu kommen, die für alle Majors und die großen Turniere startberechtigt sind. Um dieses Ziel zu erreichen, wechselte er den Trainer und versuchte seinen Schwung zu ändern: „Ich wollte ein wenig wie Dustin Johnson schwingen. Das hat mir alles verdorben“, erzählte Siem vom vergeblichen Versuch, den amerikanischen Weltranglistenersten nachzuahmen. Nachdem er 2018 seine Spielberechtigung verloren hatte, durchlebte Siem bittere Zeiten. Doch mit dem Sieg in Frankreich rückte er in der Rangliste der Challenge Tour auf Rang drei, ist also auf dem besten Weg, sich wieder den Aufstieg in die European Tour zu sichern. Dass er spielerisch auf die großen Turnierserien gehört, bewies er in Sandwich eindrucksvoll.

Noch ein weiterer Deutscher glänzte an den vier Tagen an der englische Südostküste. Matthias Schmid, der Amateur-Europameister der Jahre 2019 und 2020, bewies mit einer Glanzleistung, dass er für den Wechsel ins Profilager an diesem Montag bestens gerüstet ist. Nach Runden von 74, 65, 71 und 72 sowie insgesamt 282 Schlägen (2 über Par) belegte der 23 Jahre alte Oberpfälzer aus Maxhütte den 59. Platz und erhielt bei der Siegerehrung als erster Deutscher die Silver Medal, mit der der beste Amateur geehrt wird, der den Cut überstanden hat.

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