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#Moskau spricht von einer Eskalation

„Moskau spricht von einer Eskalation“

Was genau in der Nacht zum Freitag auf der Krim geschehen ist, kann von außen nicht gesagt werden. Sicher ist nur, dass an zwei für Russland strategisch wichtigen Orten auf der besetzten ukrainischen Halbinsel jeweils mehrere Explosionen zu hören waren – beim Militärflughafen Belbek in der Nähe von Sewastopol und bei Kertsch, wo die Brücke vom russischen Festland auf die Krim trifft.

Nach offiziellen russischen Angaben war in beiden Fällen die russische Luftabwehr in Aktion. Bei Belbek sei eine Drohne abgeschossen worden. Die ukrainische Führung hält sich bedeckt. „Sie verstehen schon, wir haben damit nichts zu tun“ twitterte Olexij Arestowitsch, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Der amerikanische Thinktank Institute for the Study of War sieht eine ganze Reihe möglicher Erklärungen für die Vorfälle: Unsachgemäßen Umgang mit militärischen Material durch russische Soldaten, ukrainische Spionage, Angriffe der Ukrainer, erfolgreiche russische Luftabwehr – oder Nervosität der russischen Truppen, die nach den Explosionen im Militärflughafen Saki vorige Woche und im Munitionslager bei Dschankoj diese Woche nun schon beim ersten Verdacht einer Gefahr reagieren.

Seit Mittwoch ist offiziell von Sabotage die Rede

Bis Anfang August stellte die russische Propaganda die Krim noch als unangreifbare Bastion dar. Trotz des Krieges in der Ukraine strömten wie in den vorigen Sommern viele Tausend Urlauber aus ganz Russland auf die Halbinsel. Einen ersten Hinweis auf ukrainische Aktivitäten auf der Krim gab es bereits Ende Juli, als in Sewastopol die Feiern zum Tag der russischen Kriegsflotte abgesagt wurden, nachdem über dem Hauptquartier der Schwarzmeerflotte eine Drohne abgestürzt war.

Die Explosionen auf dem Militärflughafen Saki vor zehn Tagen erklärte das russische Militär noch mit versehentlich explodierter Munition, den durch Satellitenbilder belegten Verlust von mehreren Flugzeugen gab es nicht zu. Nach den Explosionen bei Dschankoj am Mittwoch, durch die auch die Eisenbahnverbindung nach Russland beschädigt wurde, war dann offiziell bereits von Sabotage die Rede.

Die Ursachen für diese für die Logistik der russischen Truppen in der Südukraine empfindlichen Schläge sind unklar. Zumindest offiziell verfügt die Ukraine über keine Waffen deren Reichweite so groß ist, dass sie diese Ziele von dem von ihr kontrollierten Gebiet aus unter Beschuss nehmen könnten.

Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf eine anonyme Quelle in der ukrainischen Führung von einer Sondereinheit des Militärs, die hinter den russischen Linien operiere. Laut ukrainischen Angaben lassen die Russen seit den Explosionen kaum noch Personen aus der Südukraine auf die Krim.

Die Ukraine sieht die Krim als legitimes Ziel

Offiziell übernimmt die ukrainische Führung keine Verantwortung für die Vorkommnisse auf der Krim – so wie auch bei Bränden oder Explosionen in Ölraffinieren oder Munitionslagern in Russland. Den jüngsten Vorfall dieser Art gab es ebenfalls in der Nacht zum Freitag in der Nähe von Belgorod etwa 50 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Solche Ereignisse werden in Kiew allenfalls schadenfroh kommentiert – oft mit dem Spruch, da habe offensichtlich jemand am falschen Ort geraucht.

Im Fall der Krim betont die ukrainische Führung hingegen stets, dass Schläge gegen militärische Ziele auf der 2014 von Russland besetzten Insel legitim wären. Das gilt aus Kiewer Sicht ausdrücklich auch für die Krimbrücke, wie Präsidentenberater Mychajlo Podoljak in dieser Woche gesagt hat: Diese sei ein von den Okkupanten illegal errichtetes Bauwerk.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat diese Woche gesagt, die Ukraine habe das Recht, die von den Vereinigten Staaten gelieferten Waffen auch auf der Krim einzusetzen, da es dort um Selbstverteidigung gehe. Das amerikanische Nachrichtenportal Politico berichtete am Mittwoch unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten amerikanischen Regierungsvertreter, dass Washington diese Ansicht teile.

Darauf reagierte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow am Freitag: Wenn Objekte in Russland oder auf der Krim angegriffen würden, könne von Selbstverteidigung nicht die Rede sein. Es handle sich dabei um eine Eskalation des Konflikts, die von Washington angefeuert und unterstützt werde.

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