#München hakt nach: Was hat Freddie Mercury in München wirklich getrieben?
Inhaltsverzeichnis
Die Basics zu Freddie Mercury und Minga Tours
Freddie Mercury kam 1979 nach München und blieb bis 1985. Hier hat er in verschiedenen Wohnungen gewohnt, diverse Nachtclubs und Etablissements besucht, Alben aufgenommen und das Leben genossen. Warum ausgerechnet in München? „Das hat mehrere Gründe“, erzählt Christine Schneider.
Christine hat die „Freddie-Mercury-Tour“ für Minga Tours mitentwickelt. Wenn sich eine auskennt, dann ist unsere Tourguide. Christine hat Fotos aus den 80ern dabei, nennt Mercury liebevoll Freddie und als sie zum Schluss von seinem Tod erzählt, kommen ihr ein wenig die Tränen. Ein Fan, durch und durch. Und so macht es besonders viel Spaß, mit Christin und 22 Tour-Teilnehmer*innen zweieinhalb Stunden durchs Glockenbach zu schlendern – egal, bei welchem Wetter.
Nachtklubs und Etablissments
Treffpunkt der Tour: Omas Köstlichkeiten am Sendlinger Tor. Gleich neben dem Glockenbachviertel, wo sich so ziemlich alles in Freddies Münchenzeit abgespielt hat. Ganz vorne mit dabei: die Münchner Nachtclubs. Wo heute an der Müllerstraße das Vertigo zu Hause ist, befand sich das Frisco. „Die Tür ist noch ein Original“, sagt Christin. Die ist auch noch weiterhin verspiegelt, damit man nicht hineinschauen kann. „Denn da gingen die Promis ein und aus“. Um ein Uhr war aber Sperrstunde, dann wurde weitergezogen.
Zum Beispiel ins Pimpernell, das früher, wer hat’s gewusst, Pimperschnell hieß. „Homosexuelle Männer fanden hier Anschluss“, erklärt Christin. Außerdem wurde hier viel getrunken und vor der Tür gerauft – inklusive Verletzungen.
Neben der Deutschen Eiche, wo sich die größte Männersauna Europas befindet, die seit jeher nur „Menschen mit Penis“ betreten dürfen, war Freddie Mercury in vielen Lokalen, Bars und Etablissements unterwegs, die vor allem homosexuelle Männer aufsuchten. Über Freddie Mercurys eigene sexuelle Orientierung wurde und wird immer noch fleißig spekuliert.
Wer war Freddie Mercury?
In München gehörte die Schauspielerin Barbara Valentin, deren dritter Ehemann Helmut Dietl (Monaco Franze) war, zum engsten Kreis. Vor seiner Münchenzeit war Freddy offiziell mit der Verkäuferin Mary Austin zusammen, die mit ihm den Durchbruch von Queen erlebte. In München war Freddie mit dem Münchner Gastronomen Winnie Kirchberger in einer Beziehung und pflegte weitere Männerbekanntschaften. Christine beschreibt den Queen-Sänger als Dramaqueen – heute würde man ihn wohl als ein wenig etwas toxisch bezeichnen. Freddie mochte es, die Kontrolle zu haben, mit teuren Geschenken Macht zu zeigen. Auf der anderen Seite war er aber auch sehr liebevoll im Umgang mit seinen Partner*innen.
Nicht nur eine Straße wurde in München nach Freddie benannt, das Pissoir am Holzplatz wurde unter anderem mit seinem Gesicht bemalt. Dieses Toilettenhaus stand ursprünglich am Stachus und galt 1950 als Treffpunkt für homosexuelle Männer. Bis 1994 waren sexuelle Handlungen zwischen Männern – unter wechselnden Tatbestandsvoraussetzungen – nach Paragraf 175 des Strafgesetzbuchs in Deutschland strafbar. Zum Glück hat sich das geändert – auch, wenn das wirklich lange gedauert hat!
Der Musiker hat seine Spuren hinterlassen, aber was führte denn Freddie nun wirklich nach München? War es die Musik, das bayerische Essen oder die Menschen? „Das Essen war nicht so seines. Er aß am liebsten leichte Küche“, weiß Christine, die das anscheinend gut nachvollziehen kann. München galt in den 80ern als schwulenfreundliche Stadt. Freddie fühlte sich hier wohl, konnte sein, wer er ist. Zum anderen war der Spitzensteuersatz in München um einiges attraktiver als in England, wo der bei 83% (!) Prozent lag. „Freddie hatte mehrere Wohnungen in München. Sein Zuhause war aber London“, erzählt Christin.
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