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#Münchner Liebesg'schichten: Vom Burning Man bis zur eigenen Kombucha-Brand

Irina schaut verliebt zu Brahm: „Ich könnte mir wirklich nicht vorstellen, das mit jemand anderen zu machen.“ Und auch Brahm nickt und fasst nach ihrer Hand: „Viele haben uns davor gewarnt und mehrmals gefragt, ob wir uns damit sicher seien. Für mich war es die beste Entscheidung, mit dir zusammenzuarbeiten“, stimmt er ihr zu.

Die beiden sitzen nah beieinander auf einer hölzernen Bank. Der Baum über ihnen spendet Schatten und auf dem Holztisch vor ihnen, stehen Kuchen, Kaffee und Kombucha. Ihr eigener, denn die beiden haben vor einem Jahr ihre Kombucha-Brand Yo Booch in München gelauncht. Seitdem produzieren sie alles selbst und arbeiten zusammen als Paar. „Manchmal sitze ich da und frage mich, wie ich an den Punkt gekommen bin, dass wir hier zusammenleben und gemeinsam eine eigene Firma haben“, schwärmt Irina. Denn das alles war bei ihrem Kennenlernen 2016 bei Weitem nicht vorauszusagen.

Vom Festival zu nächtlichen Telefonaten

Ursprünglich kommt Brahm nämlich aus den USA. Das erste Mal gesehen haben sich die beiden im August 2016 auf dem Burning Man Festival. Auf einer Campingparty lernte sich das Paar über eine Freundin von Irina kennen. „Sie stand dort, groß, komplett in Schwarz angezogen, ein Megafon in der Hand und brüllte mich an: ‚No Bikeparking here!‘ Ich war echt beeindruckt und vor allem wollte ich mich nicht mit ihr anlegen“, lacht Brahm, als er vom ersten Aufeinandertreffen erzählt. Auch Irina muss schmunzeln.

Erst am nächsten Morgen trafen sich die beiden wieder und verbrachten das restliche Festival als Freund*innen. Und während Brahm schon bei einem flüchtigen Abschiedskuss spürte: „Das ist sie.“ und sich sicher war, dass er Irina wiedersieht, war sie noch nicht überzeugt. Lediglich ihr Facebook gab Irina ihm. „In meinem Kopf war eigentlich nur, dass wir auf zwei Kontinenten leben und so weit entfernt sind.“

Irina und Brahm Münchner Liebesg`schichten

Irina greift nach der Gabel und spießt damit ein Stück Kuchen auf. Brahm streicht ihr dabei sanft über den Rücken. Wenn man die beiden im Gans Woanders so sitzen sieht, wirken sie gleichzeitig unglaublich vertraut, aber trotzdem total verliebt. Seit mittlerweile sieben Jahren sind sie ein Paar, erzählen sie stolz. Seit drei Jahren sogar verheiratet. Brahms Wortschatz ist umfangreich und auch wenn sich des Öfteren englische Begriffe oder Ausdrücke einschleichen, spürt man: Die gemeinsame Liebesgeschichte erzählen beide sehr gerne.

I love you. Pure and simple.

„Über zwei Monate haben wir miteinander geschrieben und stundenlang telefoniert. Oft nachts, wegen der Zeitverschiebung. Mein Schlafrhythmus war da wirklich nicht gesund“, berichtet Irina von der Zeit nach dem Festival. Die erste Facebook-Nachricht von Brahm war scheinbar so charmant, dass sie dem nicht widerstehen konnte.

Irina und Brahm im Gans Woanders

Emotional kamen sich die beiden immer näher und fingen an, ihr Leben miteinander zu teilen. Nach nur ein paar Wochen intensiven Kontakts schrieb Brahm Irina: I love you. Pure and simple. Das veränderte einiges und Irina plante den ersten Besuch in New Orleans. „Eigentlich hatte sich Irina zwei Monate Zeit genommen, um in Costa Rica in einem Hostel zu arbeiten. Wir haben uns aber entschieden, dass sie mich davor eine Woche besuchen kommt und wir dann schauen, wie es weitergeht“, fasst Brahm den Anfang ihrer Beziehung zusammen.

Deutschland oder USA?

Aus einer Woche wurden fast drei Monate, die die beiden miteinander verbrachten. Bei den Gedanken an diese Erinnerung lächeln sie sich an. „Natürlich war es schön, sich endlich wirklich zu haben. Und wir haben beide gemerkt: ‚We are meant to be'“, erinnert sich Irina. „Du bist mein ride or die“, wirft Brahm ein. Doch als die Verabschiedung näher rückt, kommt immer wieder die Frage auf: Wie geht es weiter?

Für beide war klar: Wir machen weiter. Obwohl sie sich regelmäßig besuchten, Brahm die Sommer in München verbrachte und Irina die Winter in New Orleans, hatten beide ein eigenes Leben. Oft diskutierten sie und kamen in Telefonaten manchmal sogar bis zu dem Punkt, wo sie sich fragen mussten: „Ist es das alles wert?“

Umzug, neuer Alltag und Pandemie

Irina_Brahm_Hochzeit_und Burning Man

„Okay, wenn das jetzt die Lovestory meines Lebens ist, können wir das wirklich gehen lassen, nur weil es nicht leicht ist?“, fasst Brahm seine Gefühlslage von damals zusammen. So führten Irina und Brahm über zwei Jahre eine Fernbeziehung zwischen München und New Orleans. Bis Brahm 2019 nach Deutschland zog.

Auch wenn die Zeit nach dem Umzug wunderschön gewesen ist, gab es einige Hürden. „Wir haben vorher viel darüber gesprochen. Aber wenn der eine zu dem anderen zieht, gibt einer viel mehr auf als die andere Person. Das ist natürlich ein Ungleichgewicht.“ Doch für Brahm war das ein Ansporn. Er wollte sich selbst ein Leben in seiner neuen Heimat aufbauen, lernte sehr schnell die neue Sprache und knüpfte Kontakte. „Ich traf Daniel vom Bahnwärter Thiel und er gab mir meinen ersten Job in Deutschland. Dadurch habe ich meine eigene Bubble, in der ich mich wohlfühle, in München gefunden“, erzählt er.

Eine Idee wird zu einer gemeinsamen Leidenschaft

Und so kam es, dass Irina und Brahm jetzt ein eingespieltes Team sind, das sogar auf 32 Quadratmetern, eine Pandemie durchsteht. Durch den Lockdown konnten beide nicht arbeiten, da sie in der Gastronomie tätig waren. Doch laut Irina „war das, zumindest die ersten drei Monate, wirklich schön“ und daraus ist eine tolle Idee entstanden: Yo Booch – ihre Kombucha-Firma in München. Neben ihrer regulären Arbeit, verbringt das Paar mehrere Tage die Woche zusammen in ihrer Brauerei, liefert aus, schreibt Rechnungen oder führt Verkaufsgespräche. Nach sieben Monaten auf engstem Raum leben, ist das jetzt auch keine Hürde mehr.

Brahm nimmt einen Schluck aus der Flasche: „Wir kennen uns gut und wissen, wie wir Dinge ansprechen. Natürlich streiten wir auch mal, aber wir wollen dann möglichst schnell eine gemeinsame Lösung finden. Immerhin müssen wir nachts nebeneinander einschlafen.“ Auch Irina pflichtet ihm bei: „Wir versuchen möglichst Berufliches und Privates zu trennen. Man kann nicht immer einer Meinung sein, aber wir teilen die gleichen Gedanken und Sorgen was die Firma betrifft.“

Irina und Brahm und ihr Kombucha

Sanft lehnt sich Irina an Brahm. „Auch, wenn wir so viel teilen, sind wir immer noch Individuen, die ihr eigenes Leben, mit anderen Freund*innen haben. Trotzdem verbringen wir am liebsten Zeit miteinander und freuen uns jetzt auf unseren Kurztrip nach Innsbruck“, erzählt Brahm. Die beiden nehmen sich immer wieder Auszeiten für sich und ihre Beziehung. Mitte Oktober hatten sie Mini-Hochzeitstag, wie sie es nennen, bevor es nächstes Jahr im April in die USA für ihre nachgeholte Festivalhochzeit geht.

„Er ist einfach mein Lieblingsmensch“, stellt Irina klar. Brahm drückt ihr einen Kuss auf die Stirn: „Look at me, how get I such a lucky man?“ Die beiden haben sich trotz Hürden immer wieder füreinander und eine gemeinsame Zukunft entschieden. Und bei so viel Liebe sind wir uns sicher: Das war es wert.

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