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#Müssen wir uns von Lieblingsbüchern trennen?

Müssen wir uns von Lieblingsbüchern trennen?

Selbst in aufgeregten Zeiten lässt sich ein Konsens recht einfach finden, wenn nur die Formel weit genug gefasst ist und auf Selbstverständliches zielt. So war Ernst Osterkamp, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, ersichtlich nicht auf Widerspruch eingestellt, als er gegen Ende einer Diskussion im Rahmen der „Woche der Meinungsfreiheit“ einen Kommentar aus dem Publikum aufnahm. Es gehe doch in der Diskussion „nicht um die Ablehnung von Alterität, sondern um die Ablehnung von Rassismus. Und dass rassistische Erzählweisen und Bilder nicht weiter unkritisch tradiert werden.“ Osterkamp ergänzte: „Darüber können wir uns schnell einigen“, und drei der vier übrigen Teilnehmer nickten. Der vierte, der Literaturkritiker Ijoma Mangold, nicht. Er nannte die Forderung „die Gegenposition zu dem, was ich gesagt habe. Das ist doch kein Konsens!“

Unter dem Titel „Cancel Culture oder Trigger-Warnung?“ diskutierten Osterkamp, Mangold, die Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek in München Christiane Raabe, der Frankfurter Buchmessendirektor Juergen Boos und die Hanserblau-Verlagsleiterin Ulrike von Stenglin am Mittwoch die Frage, ob „literarische Texte heutigen Erwartungen angepasst werden“ müssten – was, wenn man die Frage streng auslegt, eigentlich nur verneint werden kann: Ein „Muss“, einen formalen, etwa juristisch begründeten Zwang dazu, gibt es in den allermeisten Fällen nicht. Andererseits reagiert der Buchmarkt, seit er existiert, auf die Gesellschaft, für die er produziert, er reagiert auf Entwicklungen und Bedürfnisse, die sich wandeln. Was das konkret heißt, führte Ulrike von Stenglin aus: Sie erzählte von einem Verlagsautor, der für die „sehr männliche Perspektive“ eines früheren zeithistorischen Romans hart kritisiert worden sei und nun, bei seinem neuen Manuskript, entsprechende Stellen lieber gestrichen haben möchte.

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