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#Modis Zurückhaltung belastet die Asien-Strategie des Westens

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Modis Zurückhaltung belastet die Asien-Strategie des Westens

Die Zurückhaltung, mit der Indien auf die russische Invasion in der Ukraine reagiert, droht zu einer Belastung in den Beziehungen mit den westlichen Partnerländern zu werden. Als „größte Demokratie der Welt“ spielt Indien eine Schlüsselrolle in den Bemühungen der USA und ihrer Bündnispartner, ein Gegengewicht zur chinesischen Machtausweitung im indopazifischen Raum zu schaffen. Zwar hatte sich Indiens Ministerpräsident Narendra Modi am Donnerstagabend in einem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin für ein Ende der Gewalt ausgesprochen. Jedoch hat Neu Delhi den Angriff auf die Ukraine bisher nicht verurteilt.

US-Präsident Joe Biden hatte auf eine Journalistenfrage gesagt, seine Regierung befinde sich noch in offenen „Konsultationen“ mit Neu Delhi. Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hatte sowohl mit seinem amerikanischen als auch mit seinem russischen Gegenüber gesprochen. Im Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken hatte dieser laut einer Mitteilung auf die „Bedeutung einer starken kollektiven Antwort in Form einer Verurteilung der russischen Invasion“ hingewiesen. Narendra Modi forderte im Gespräch mit Putin dagegen „aufeinander abgestimmte Bemühungen aller Seiten, um auf den Weg der diplomatischen Verhandlungen und des Dialogs zurückzukehren“. Die Differenzen zwischen Russland und der NATO könnten nur durch „ehrlichen und aufrichtigen Dialog“ gelöst werden.

Die Freundschaft reicht weit zurück

Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und Russland gehen noch auf die Zeit der Sowjetunion zurück. Seither konzentrieren sich beide Länder auf die Rüstungspolitik. Indien ist der zweitgrößte Waffenimporteur der Welt und Russland sein wichtigster Lieferant. Erst im vergangenen Dezember hatte Präsident Putin Neu Delhi besucht. Im Zuge von Putins erster Auslandsreise seit Beginn der Pandemie schlossen die beiden Länder mehrere Rüstungsgeschäfte ab, darunter über die Produktion von mehr als 600 .000 russischen Sturmgewehren im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Kontroverser als dieses Geschäft ist aber der Kauf von fünf russischen Boden-Luft-Raketen, den Indien schon im Jahr 2018 abgeschlossen hatte und für den Neu Delhi auf Basis eines Gesetzes aus dem Jahr 2017 amerikanische Sanktionen drohen.

Indische Kommentatoren äußerten die Erwartung, dass sich Indien nun auf mehr Druck aus dem Westen einstellen müsse. Auf der anderen Seite müsse Indien befürchten, dass die Aufmerksamkeit der westlichen Partner aus dem Indopazifik und damit von China weg nach Osteuropa abgelenkt werde. Nicht zuletzt wegen gewalttätiger Auseinandersetzungen an der indisch-chinesischen Grenze im Himalaja sucht Indien die Nähe des Westens. Demgegenüber steht der Schulterschluss zwischen China und Russland, der sich zuletzt während des Treffens von Putin und Xi Jinping in Peking gezeigt hatte. Indiens Sorge über diese Entwicklung geht aber offenbar nicht so weit, dass sie zu einer Abwendung von Moskau führen würde.

Auf der anderen Seite verurteilt Russland die „Indopazifik-Strategien“ des Westens und neue multilaterale Gruppierungen wie AUKUS, den neuen Sicherheitspakt zwischen den USA, Australien und Großbritannien, für die Indien ebenfalls ein entscheidender Partner ist. Neu Delhi sieht die Beziehungen zu Moskau aber auch als Ausdruck seiner „strategischen Autonomie“. Schon bei früheren russischen Übergriffen wie der Krim-Annexion im Jahr 2014 hatte sich Indien mit Kritik zurückgehalten.

In dem Telefonat zwischen Modi und Putin ging es offenbar vor allem um die Sorge Neu Delhis über die Sicherheit der indischen Staatsbürger in der Ukraine. Für Indien sei ihre sichere Ausreise und Rückkehr nach Indien von „höchster Priorität“. Außensekretär Harsh Var­dhan Shringla sprach von einer „sehr komplizierten und sich schnell verändernden“ Lage in der Ukraine. Von 20.000 indischen Staatsbürgern hätten 4000 das Land verlassen. Mit Blick auf die Sanktionen gegenüber Russland sagte er, Neu Delhi müsse erst noch prüfen, welche Auswirkungen diese auf Indien haben würden.

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