Nachrichten

#N26 zieht sich aus den USA zurück

N26 zieht sich aus den USA zurück

Die Berliner Neobank N26 beendet ihr Amerika-Abenteuer und verlässt den Markt. Der Schritt war abzusehen, kommt aber nichts desto trotz überraschend. Abzusehen, weil zuletzt immer häufiger Aussagen kolportiert wurden, dass man sich mehr auf den europäischen Markt konzentrieren wolle. Überraschend aber auch, weil der Schnitt sehr radikal und schnell erfolgte. N26 wird sein New Yorker Büro schließen, wo zuletzt immerhin 60 Mitarbeiter beschäftigt waren – obwohl man dort zuletzt auch 15 offene Stellen besetzen wollte. Schon während der Corona-Pandemie hat man dort Angestellte entlassen. Zuletzt hat man dort fast 500 000 Kunden gehabt. Wie es mit diesen weitergeht ist noch nicht kommuniziert wurden.

Wie konnte es so weit kommen? Hier hilft ein kleiner Rückblick: Im Jahr 2019 ging man nach langer Vorbereitungszeit in den Markt. Für N26 war das der erste Markt außerhalb der Europäischen Union und dementsprechend bedeutsam. Damals wurde ein mittlererer zweistelliger Millionenbetrag investiert. Mehr als 100 000 Menschen sollen sich in den Vereinigten Staaten auf einer Warteliste angemeldet haben. N26 suchte sich für den Markt mit Axos eine Partnerbank, welche die gesamte Abwicklung im Hintergrund übernahm. Und hier gingen wohl auch die Probleme schon los. Die Produktentwicklung sei kompliziert gewesen, die Wahl der Strategie wohl falsch gewesen. Dem Anbieter wurde gekündigt, neue Kunden auf eine Warteliste gesetzt. Damals hieß es noch, man suche einen neuen Partner.

Dazu kommt: Die Konkurrenz ist in den Vereinigten Staaten stark, um nicht zu sagen: übermächtig. Da wäre der amerikanische Konkurrent Chime zu nennen. Die Neobank strebt zu einer Bewertung von 35 Milliarden Dollar an die Börse. Die britische Neobank Revolut plant ebenfalls einen Börsengang und wird aktuell mit 33 Milliarden Dollar bewertet. N26 dagegen wird aktuell mit weniger als 10 Milliarden Dollar bewertet, hat also auch weniger Mittel zur Verfügung, um dort tatsächlich konkurrenzfähig aufzutreten.

Für N26 ist das immerhin der zweitgrößte Rückzug der Firmengeschichte. Aus Großbritannien verabschiedete sich N26 vor einigen Jahren und begründete es mit dem Brexit. Außerhalb der Europäischen Union ist N26 im Moment noch in Brasilien vertreten. Dort herrscht der eigentlich auch übermächtige Konkurrent der Nubank. Diese strebt immerhin zu einer Bewertung von 50 Milliarden Dollar an die Börse bei einer aktuellen Bewertung von rund 30 Milliarden Dollar. In Brasilien hat man wegen der Erfahrungen mit den Vereinigten Staaten zumindest eine eigene Lizenz beantragt. Ob man damit weiter kommt als in den Vereinigten Staaten, wird man sehen müssen.

Wohin es mit N26 nun geht, wird man sehen müssen. Zur letzten Bewertungsrunde wurde jeder N26-Kunde mit rund 1000 Euro bewertet. Der Rückzug hat also auch ein Volumen von einer halben Milliarde Euro. Zusätzlich dürften die Expansionspläne auch interessierte Investoren angelockt werden. Damit ist es nun wohl vorbei, da man außer Brasilien nur noch in der Europäischen Union vertreten ist. Dazu kommen die selbst gemachten, jahrelangen Probleme mit der Finanzaufsicht BaFin, die sogar zwei Sonderaufseher für die Smartphone-Bank N26 abgestellt haben.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!