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#Nach Verhaftung in Botschaft zieht Mexiko alle Diplomaten aus Ecuador ab

Die Diplomaten kehrten „erhobenen Hauptes“ heim, sagt die Außenministerin. Das Land will wegen der Festnahme des früheren Vizepräsidenten Ecuadors in der Botschaft vor dem Internationalen Gerichtshof klagen.

Zwei Tage nach dem Sturm von Sicherheitskräften auf die mexikanische Botschaft in Ecuador hat das nordamerikanische Land den zuvor angekündigten Abzug seines diplomatischen Personals vermeldet. „Unser diplomatisches Personal lässt alles in Ecuador zurück und kehrt erhobenen Hauptes nach Hause zurück“, schrieb die mexikanische Außenministerin Alicia Bárcena am Sonntag im Onlinedienst X.

Diplomatische Vertreter mehrerer Staaten begleiteten das mexikanische Botschaftspersonal samt der Angehörigen zum Flughafen in Quito. Unter ihnen war nach AFP-Informationen auch der deutsche Botschafter Philipp Schauer. Auch die Vertreter von Panama, Kuba, Honduras sowie der Vorsitzende der ecuadorianisch-mexikanischen Handelskammer begleiteten demnach die insgesamt 18 Menschen.

Nach Angaben des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador war die ecuadorianische Polizei am Freitag gewaltsam in Mexikos Botschaft in Quito eingedrungen, um Ecuadors ehemaligen Vizepräsidenten Jorge Glas festzunehmen.

„Wir glauben, dass wir schnell gewinnen können“

Als sich der Botschaftsleiter Roberto Canseco den Sicherheitskräften entgegenstellte, wurde ihm nach mexikanischen Angaben „körperliche Gewalt“ angetan. Mexiko verurteilte das Vorgehen der ecuadorianischen Sicherheitskräfte als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“ und brach seine diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab.

Mexiko kündigte zudem an, wegen des Vorfalls vor den Internationalen Gerichtshof zu ziehen. Außenministerin Bárcena sagte, ihr Land werde am Montag vor dem UN-Gericht in Den Haag eine Klage gegen Ecuador einreichen. „Wir glauben, dass wir diesen Fall schnell gewinnen können“, fügte sie hinzu.

Sicherheitskräfte am 5. April 2024 vor der mexikanischen Botschaft in Quito


Sicherheitskräfte am 5. April 2024 vor der mexikanischen Botschaft in Quito
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Bild: AFP

Die Verhaftung auf fremdem Territorium hatte international Empörung hervorgerufen. Nach zahlreichen lateinamerikanische Staaten verurteilte am Sonntag auch die EU die Erstürmung der Botschaft. UN-Generalsekretär António Guterres reagierte „alarmiert“ auf den Vorfall in Quito.

Mexiko erkannte Glas’ Asylantrag an

Glas, der zwischen 2013 und 2017 unter dem damaligen linksgerichteten Staatschef Rafael Correa Vizepräsident war, hielt sich seit Dezember in der mexikanischen Botschaft in Quito auf. Sein Asylantrag wurde am Freitag formell anerkannt.

Nach mexikanischen Angaben wurde Glas „nach einer gründlichen Analyse“ politisches Asyl gewährt. Der ecuadorianische Präsident Daniel Noboa kritisierte den Schritt hingegen als „illegale Handlung“.

Glas war erst im November aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Korruption in einem weitreichenden Skandal um den brasilianischen Bauriesen Odebrecht einsaß. Der Haftbefehl gegen ihn bezieht sich auf Vorwürfe, nach denen er Gelder abgezweigt haben soll, die für den Wiederaufbau nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 2015 bestimmt waren.

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