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#Netanjahu kündigt „starke“ Reaktion an

„Netanjahu kündigt „starke“ Reaktion an“

Nach zwei Angriffen in Ost-Jerusalem und einem weiteren Angriffsversuch im Westjordanland kündigt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine „starke“ Antwort an. Die Reaktion werde stark, schnell und präzise ausfallen, sagte Netanjahu am Samstagabend vor einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskabinetts, die sich mit der Lage nach den Terrorangriffen befassen wollte. „Wir streben keine Eskalation an, aber wir sind auf jedes Szenario vorbereitet.“

Am Samstagabend gab laut israelischem Militär ein Mann in einem Restaurant in der Nähe der Stadt Jericho im Westjordanland einen Schuss ab. Es war der dritte Vorfall binnen 24 Stunden. Medien berichteten, der Täter habe anschließend Probleme mit seiner Waffe gehabt. Das verhinderte womöglich weitere Schüsse – und Opfer. Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen zeigen, dass der Angreifer mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen sei. Streitkräfte fahnden derzeit nach dem Mann. Verletzt wurde demnach niemand.

Polizei nimmt mindestens 42 Verdächtige fest

Anders bei einem Angriff am Vormittag. Ein gerade einmal 13-jähriger Palästinenser verletzte Vater und Sohn in einer israelischen Siedlung im Stadtteil Silwan in Ost-Jerusalem mit Schüssen. Die Polizei sprach von einem „Terror-Angriff“. Bewaffnete Passanten hätten schließlich auf den Jungen geschossen, der anschließend medizinisch versorgt wurde.

Am Abend zuvor hatte bereits ein Anschlag auf Besucher einer Synagoge mit sieben Toten für Entsetzen gesorgt. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich bei dem Attentäter vom Freitag in der israelischen Siedlung Neve Yaakov um einen 21-Jährigen aus Ost-Jerusalem. Er wurde auf der Flucht erschossen. Die Polizei nahm mindestens 42 Verdächtige – Verwandte und Nachbarn des Attentäters – fest. Was ihnen zur Last gelegt wird, war zunächst nicht bekannt.

Polizisten verhaften einen Mann bei einem Protest der politischen Rechten nach den Attentaten in Jerusalem.


Polizisten verhaften einen Mann bei einem Protest der politischen Rechten nach den Attentaten in Jerusalem.
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Bild: dpa

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und viele weitere internationale Politiker verurteilten den Angriff. „Deutschland steht an Israels Seite“, hieß es von Scholz. „Mein Herz bricht bei der Nachricht von den schrecklichen Terroranschlägen am Schabbat in Jerusalem“, sagte Israels Präsident Izchak Herzog.

Freudenfeiern bei Palästinensern

Auch Saudi-Arabien, das mit Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, teilte mit, „jegliche Angriffe auf Zivilisten“ zu verurteilen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte beide Seiten zu „äußerster Zurückhaltung“ auf. Viele Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland reagierten dagegen mit Freudenfeiern auf den Terroranschlag vom Freitag. Auch die radikalen Palästinenser-Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad sowie die von Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon begrüßten den Anschlag. Die palästinensische Führung ließ in einer Erklärung verlauten, Israel sei „voll verantwortlich für die gefährliche Eskalation“. In diesem Jahr seien bereits 31 Palästinenser getötet worden. Die Menschen, darunter mehrere Jugendliche, starben in Zusammenhang mit Militäreinsätzen und eigenen Anschlägen.

Palästinenser feiern am 27. Januar in Gaza-Stadt nach einem Attentat auf Besucher einer Synagoge in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem.


Palästinenser feiern am 27. Januar in Gaza-Stadt nach einem Attentat auf Besucher einer Synagoge in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem.
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Bild: dpa

Erst am Donnerstag waren bei einer Razzia israelischer Soldaten im Westjordanland neun Menschen getötet worden, darunter Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Es war einer der tödlichsten Militäreinsätze seit Jahren in dem palästinensischen Autonomiegebiet.

Der Regierungschef Benjamin Netanjahu forderte seine Landsleute abermals dazu auf, das Gesetz nicht selbst in die Hand zu nehmen, sondern die Armee, die Regierung und die Sicherheitskräfte ihre Arbeit machen zu lassen. Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hatte zuvor verlangt, Bürger „besser zu bewaffnen, um solche Anschläge zu vermeiden“. Ben-Gvir gilt als politischer Brandstifter und wurde bereits wegen rassistischer Hetze und Unterstützung einer jüdischen Terrororganisation verurteilt.

Gegen die neue ultrarechte Regierung und ihre geplante Reformen im Justizsystem protestierten am Samstagabend Medienberichten zufolge wieder Zehntausende Menschen im ganzen Land. Demonstranten zündeten dabei zum Gedenken an die Terror-Opfer Kerzen an. Zudem hielten sie eine Schweigeminute für die Getöteten. Einige Beobachter warnen angesichts der geplanten Reform vor einem Ende der israelischen Demokratie. Einige Demonstranten kritisierten auch den Umgang des Landes mit den Palästinensern. „Mit Besatzung gibt es keine Demokratie“, war etwa auf einem Schild zu lesen.

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