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#Alltag in Tel Aviv und im Krieg: „Papa, das sind Bomben, bum, bum“

Samen von toten Soldaten, freie Parkplätze im Überfluss, bunte Kinderbilder vom Krieg. Und drei Familien, die aufs Land flüchten. Über den Alltag in Israel. Ein Gastbeitrag.

Um neun Uhr morgens fahre ich zum Tel-Haschomer-Krankenhaus in Ramat Gan, wo ich einen Urologen treffe, der Kriegsgefallenen Sperma entnimmt. Nach dem Massaker hat man hier eine spezielle Stelle geschaffen, um Sperma der Toten zu retten. Israel ist auf diesem Gebiet weltweit führend. Und es gibt bereits einige Kinder, die aus dem Samen toter Soldaten stammen. Um eine Genehmigung für die Entnahme bei Verstorbenen zu erhalten, war früher noch ein Gerichtsbeschluss nötig, aber jetzt, in diesem Krieg, nicht mehr. Der Urologe erklärt mir den Prozess, technisch und medizinisch, erklärt, wie der Samen aus einem toten Mann herausgeholt wird. In meinen Augen ist das krank. Aber die Israelis sind besessen von Geburtsraten, hauptsächlich aus religiösen Gründen, aber auch wegen des demographischen Kampfes gegen die Araber und wegen der Existenzangst hier.

Normalerweise schreibe ich als Journalist über ganz unterschiedliche Themen. Zurzeit jedoch nur über den Krieg. Und diese Zeit begann an einem anderen Morgen: Um 5.30 Uhr hörte ich den Alarm. Es war der Morgen von Simchat Thora, dem letzten der hohen jüdischen Feiertage im Herbst, als wir gerade aus dem Urlaub vom Sinai zurückgekommen waren. Der Alarm weckte mich und meine Frau. „Das ist ein Fehlalarm, schlaf weiter“, sagte sie. Ich schaltete trotzdem die Nachrichten-App ein, es wurde nichts weiter berichtet, bis plötzlich eine kleine Meldung über Raketen aus Gaza aufblinkte. Meine Frau war wieder eingeschlafen. Dann kam noch ein Alarm, und unser fünfjähriger Sohn wachte auf. Er kennt das, er kennt die Sirenen. Wir sind, seit er auf die Welt gekommen ist, schon oft mit ihm in den Schutzraum gegangen.

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