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#Neue Apple-Karten könnten Vorbereitung fürs Apple Car sein

„Neue Apple-Karten könnten Vorbereitung fürs Apple Car sein“

Karten-Apps haben sich zu beliebten Begleitern im Alltag entwickelt. Egal ob es darum geht, in einer unbekannten Umgebung den Weg zum Ziel zu finden, eine Liste der Postfilialen in der Umgebung zu sehen oder einen Supermarkt zu suchen, der heute noch geöffnet hat – Dienste wie Google Maps, Here Maps oder die nichtkommerzielle Alternative Open Street Map stehen Nutzern in der Regel kostenlos zur Verfügung.

Wollte man wissen, ob der Supermarkt, den die App vorschlägt, auch einen Parkplatz hat, griff man bislang häufig zu Googles „Street View“-Funktion. Vor mehr als zehn Jahren schickte Google erstmals Kamera-Autos für den Dienst durch Deutschland, der detaillierte Fotos fast aller Stadtstraßen mit ihren Häusern in Deutschland bereitstellt. Genau darin will Apple dem Suchmaschinenkonzern nun Konkurrenz machen – mit reichlich zeitlicher Verzögerung.

Apple teilte am Donnerstag mit, eine neue Version seiner schlicht „Karten“ genannten iPhone-App in Deutschland freigeschaltet zu haben. Diese soll eine präzise Navigation auch für Fußgänger und Radfahrer durch Fußgängerzonen, Parks, Flughäfen und Einkaufszentren ermöglichen – auch durch Innenräume. Mithilfe von Augmented-Reality-Technologie sollen in der Kamera-Ansicht des Handys Pfeile erscheinen, die dem Nutzer den Weg weisen. Zudem gibt es 3D-Modelle der Städte in Deutschland inklusive detaillierter Modelle von Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor, der Elbphilharmonie oder dem Schloss Neuschwanstein.

Aufnahmen mit Laser-Radar

Als Konkurrenz zu Street View sollen detaillierte Fotos von Straßen und Gebäuden bereitgestellt werden. Diese Funktion ist in Deutschland aber zunächst auf München beschränkt, der Stadt des deutschen Apple-Hauptsitzes. Wie der Konzern mitteilte, seien seit Anfang April aber auch schon vier Teams von Mitarbeitern mit Kamera-Rucksäcken, welche die Aufnahmen dafür machen, in Köln unterwegs – voraussichtlich bis Anfang Juli. Die Rucksäcke nehmen nicht nur Fotos auf, sondern tasten die Umgebung auch mit Laser-Rradaren ab, um sie dreidimensional zu erfassen. Erste Aufnahmen hatte Apple in Deutschland schon im vergangenen Sommer in München, Berlin und Hamburg gemacht.

Mit einem indirekten Seitenhieb auf Google stellte Apple zudem in den Vordergrund, dass die neue Karten-App sehr datenschutzfreundlich sei. Gesichter und Autokennzeichen würden in den Aufnahmen standardmäßig unkenntlich gemacht, ebenso wie alle weiteren Informationen, die Personen identifizieren. Anwohner können – wie bei Google – beantragen, ihr Haus in den Aufnahmen zu verpixeln. Zudem könne Apple Maps ohne jede Anmeldung verwendet werden und die bei der Nutzung der App entstehenden Daten würden nicht mit der Apple-ID des Nutzers verknüpft, teilte Apple mit.

Apple hatte vor gut einem Jahrzehnt die strategische Entscheidung getroffen, einen eigenen Kartendienst statt der zunächst im iPhone verwendeten Google-Karten aufzubauen. Dieser basierte zunächst maßgeblich auf Daten der Drittanbieter Tomtom und Open Street Map, dann folgte die Entscheidung, detailliertes Kartenmaterial selbst zu erstellen. Nach Startschwierigkeiten investierte Apple kräftig in den Dienst. Fachleute gehen davon aus, dass sich die Investitionen über die vergangenen Jahre auf mehrere Milliarden Dollar belaufen haben. Damit stellt sich die Frage, wie Apple dieses Geld wieder hereinholen will.

Annette Zimmermann, Analystin des Marktforschungsunternehmens Gartner, geht nicht davon aus, dass der Dienst kostendeckend arbeitet. Apple verdiene zwar Geld daran, Softwareentwicklern das Kartenmaterial über API-Schnittstellen zur Verfügung zu stellen, doch hauptsächlich handle es sich bei den Ausgaben um Investitionen. Möglicherweise dienten sie als Vorbereitung auf das Apple-Auto, über das schon seit einiger Zeit spekuliert wird. „Ich könnte mir schon vorstellen, dass da irgendwann etwas kommt – vielleicht nächstes Jahr“, sagt Zimmermann. „Und dafür braucht man Karten, das ist klar.“ Gerade für möglicherweise in Zukunft autonom fahrende Autos sei zentimetergenaues 3D-Kartenmaterial eine Grundvoraussetzung.

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