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#Keine Amazon Prime-Vorteile mehr? Darauf musst du achten

„Keine Amazon Prime-Vorteile mehr? Darauf musst du achten“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 17. Kalenderwoche im Umlauf sind.

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Amazon PrimeBildquelle: alphaspirit.it / Shutterstock.com

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 25. April

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Amazon
  • ING
  • Sparkasse
  • SMS (Voicemail)

Details zur aktuellen Phishing-Situation

Amazon

„Oh nein, Ihre Prime-Vorteile werden aufgrund eines Abrechnungsproblems zurückgesetzt“. So lautet die Überschrift einer E-Mail, die gegenwärtig in Amazons Namen verschickt wird. Darin wird ein Problem mit der Karte beschrieben, das dazu führt, dass Abbuchungen vom Konto nicht möglich seien. Die Empfänger werden dazu aufgefordert, ihre Zahlungsinformationen zu aktualisieren. Andernfalls wird die Prime-Mitgliedschaft gekündigt.

Die E-Mail wurde gut verfasst und entspricht gestalterisch dem Stil von Amazon. Dennoch wird diese nicht vom US-Versandhändler, sondern von Cyberkriminellen verschickt. Bei dem Schreiben handelt es sich um eine einfache, wenngleich überdurchschnittlich überzeugende Phishing-Mail. Das lässt sich am Inhalt, aber auch an der fehlenden Kundenansprache erkennen. Daher empfiehlt es sich, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verfrachten und im Zweifelsfall Kontakt mit echten Amazon-Mitarbeitern aufzunehmen.

ING

Auch eine Phishing-Mail von ING dreht aktuell ihre Runden im World Wide Web. Diese gestalteten die Betrüger jedoch deutlich liebloser und verzierten sie daher mit zahlreichen Rechtschreibfehlern. Inhaltlich geht es um eine Kontosperrung, die ING angeblich aufgrund einer fehlenden Bestätigung verhängt hat. Die Empfänger sollen einen dubiosen – aber zumindest kostenfreien – Bestätigungsprozess durchlaufen, um das Konto wieder freizuschalten. Zu diesem Zweck enthält die E-Mail einen Link, den man jedoch auf keinen Fall anklicken sollte.

Sparkasse

Auch Kunden der Sparkasse sehen sich gegenwärtig mit Phishing-Mails konfrontiert. Diese thematisieren ein neues Fingerprint-System (SKFS), mit dessen Hilfe unerlaubte Login-Versuche demnächst schnell unterbunden werden sollen. Aus diesem Grund werden Kunden dazu aufgefordert, ihre Daten manuell zu verifizieren. Andernfalls würde der Online-Zugang aus Sicherheitsgründen temporär eingeschränkt werden. Doch genau das sollte man abermals tunlichst vermeiden – insbesondere dann, wenn keine direkte Kundenansprache vorliegt. Stattdessen empfiehlt es sich, Kontakt mit dem Kundendienst der Sparkasse aufzunehmen und sich „an der Quelle“ über die Echtheit der vorliegenden E-Mail zu erkundigen.

Solltest du eine SMS von der Sparkasse erhalten haben, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Denn auch dieser Übertragungskanal wird aktuell missbraucht. Nähere Details verrät unser Artikel.

SMS (Voicemail)

Eine altbekannte SMS-Betrugsmasche scheint aktuell wieder zurückgekehrt zu sein und sich derzeit mit neuem Antrieb zu verbreiten. Dabei gaukeln die Betrüger den Empfängern vor, sie hätten eine Voicemail, also eine Sprachnachricht, erhalten und könnten diese über einen mitgelieferten Link abrufen. Tatsächlich verbirgt sich hinter der Verlinkung jedoch entweder eine Phishing-Masche oder ein Trojaner-Virus. Die Folgen wären in beiden Fällen nicht sonderlich angenehm, daher sollten die Adressaten das Schicksal lieber nicht herausfordern und den Link ignorieren.

Sprachnachricht-Betrug
SMS-Voicemail-Betrug

Übrigens: Die Cyberkriminellen versenden die SMS von zahlreichen unterschiedlichen Rufnummern. Das Setzen der Nummer auf die Schwarze Liste löst das Problem somit höchstens bedingt.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • DKB
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • Sparkasse
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • SMS-Voicemail-Betrug: Sven Schulze / inside digital
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Amazon Prime: alphaspirit.it / Shutterstock.com

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