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#Neuer Actionthriller bei Netflix fragt sich: Wie wird man eigentlich zu John Wick?

Neuer Actionthriller bei Netflix fragt sich: Wie wird man eigentlich zu John Wick?

Wie wird man zu John Wick, fragt sich der neue Netflix-Thriller Beckett mit Tenet-Star John David Washington. Warum der Film mehr bietet, als seine generische Story erwarten lässt, erfahrt ihr hier.

John David Washington spielt nach seinem Auftritt in Tenet erneut einen „Protagonisten“, allerdings wirkt der Sci-Fi-Thriller von Christopher Nolan neben seiner neuen Netflix-Tortur wie ein Picknick auf einer Blumenwiese.

Sein Held Beckett steht diesmal zwar im Titel des Films, so wie Keanu Reeves‘ John Wick. Der Thriller mit Paranoia-Einschlag bietet jedoch alles andere als einen vollkommenen Kämpfer. Die aufreibende Jagd durch Griechenland stellt nämlich die Frage, warum ein normaler Mensch überhaupt zum Actionhelden werden sollte.

Beckett bei Netflix: Am Anfang steht ein furchtbarer Verlust

John David Washington bringt normalerweise alles mit, was ein Actionheld braucht: Charisma sowie eine überzeugende körperliche Präsenz gekoppelt an eine bestechende Gelassenheit. In Tenet müssen wir deswegen kaum mehr über ihn wissen, als der Figurenname „Protagonist“ uns verrät. Beckett stellt eine Herausforderung anderer Art dar.

Schaut euch den Trailer für Beckett bei Netflix an:

Beckett – Trailer (English) HD

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Durch die Gebirgslandschaften im Nordwesten Griechenlands stromert Beckett mit seiner Ehefrau April (Alicia Vikander) zu Beginn des Films. Es ist eine aufgeladene Skizze junger Liebe, ihre gegenseitige Anziehungskraft betörend offensichtlich.

Bis ein Unfall alles verändert. Auf dem Weg zur nächsten Herberge kommen die beiden von der nächtlichen Straße ab und rasen in ein Haus. Beckett kriecht aus dem Autowrack, sieht geradeso die Schemen eines Jungen und einer Frau – und den leblosen Körper von April. Am nächsten Morgen bewahrheitet sich die furchtbare Ahnung: April ist tot. Von den geheimnisvollen Bewohner:innen des Hauses fehlt jede Spur.

  • Streaming-Tipp: Brutaler Superheldenfilm glänzt mit knallharter John Wick-Action bei Netflix

Was Beckett in dieser Nacht getan und gesehen hat, wird ihn verfolgen, in mehrfacher Hinsicht. Denn als ihm Kugeln um die Ohren fliegen, beginnt eine Hetzjagd, die von den Bergspitzen bis hinunter nach Athen führen wird. Der Haken: Beckett ist auf die neue Rolle als Actionheld ganz und gar nicht vorbereitet.

John Wick wirkt wie ein Superheld neben dem überforderten Beckett

John David Washingtons neuster Protagonist stolpert, fällt und kullert über griechische Hügel, bis vom nominellen Actionhelden nur der geschundene, keuchende Körper übrig bleibt. Der Schauspieler, der in Tenet im geschniegeltem Anzug genauso elegant prügelte wie in voller Tactical Gear, humpelt ungelenk durchs ihn nicht gerade schmeichelnde Bild. Neben Beckett sieht John Wick wie ein unerreichbarer Superheld aus. Zumindest am Anfang.

Beckett bewegt sich als Fremdkörper nicht nur durch das Land, sondern auch durch die Geschichte um politische Intrigen. Diese findet ihre Inspiration bei Klassikern wie Die drei Tage des Condor und Frantic, ohne das Niveau beider zu erreichen. Die irritierende Diskrepanz zwischen generischen Genre-Elementen und ungewohntem Helden macht den Film allerdings aus.

John David Washington und Alicia Vikander

Dessen visuelle Gestaltung unterscheidet sich stark von anderen englischsprachigen Netflix-Produktionen, ob es sich nun um die kantenlose Norm handelt (Outside the Wire, The Old Guard) oder die Regie-getriebene Extravaganz (6 Underground).

Beckett unterscheidet sich äußerlich stark von anderen Netflix-Actionfilmen

Regisseur Ferdinando Cito Filomarino ist hauptsächlich als langjähriger Kollaborateur von Call Me by Your Name-Regisseur Luca Guadagnino bekannt, der den Netflix-Film auch produziert. Gemeinsam mit Kameramann Sayombhu Mukdeeprom (Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben, Suspiria) entwickelt er eine ungewohnte Thriller-Bildsprache, die Becketts Entwicklung zum Helden seiner eigenen Geschichte oft zu unterwandern scheint.

So wird der Action-Lehrling in eine Kulisse gebettet, die ihn noch kleiner macht, als er sowieso schon ist. Durch die rauen, an poetische Weltkino-Dramen erinnernden Aufnahmen von Stadt und Land bewegt sich Beckett nämlich vielfach als Randgestalt. Das steht im krassen Gegensatz zur Konvention des Actionfilms, der die Kulisse gewöhnlich um den zwischen Körpern und Objekten manövrierenden Helden arrangiert.

Humpelt John Wick durch Rom, dann färbt die erhabene Umgebung auf ihn ab. Stolpert Beckett durch Athen, wirkt er wie ein Statist auf der Flucht vor der Kamera.

John David Washington in Beckett

Dass dahinter Methode steckt, zeigt die Wandlung Becketts zum Actionhelden in der zweiten Hälfte des Films. Die dünne Story zwischen Politik und organisiertem Verbrechen ermöglicht den freien Blick auf einen Thriller, der bei jedem zweiten Schritt über sich selbst nachdenkt.

Wie wird man zu einem John Wick? Welche psychologische Triebfeder bringt diese Action-Recken dazu, Länder und Kontinente zu durchqueren, Haut und Knochen in die Schusslinie zu stellen? Beckett findet zwar selten (originelle) Antworten auf diese Fragen und das kann man dem Film vorwerfen. Als Genre-Experiment wirbelt er die Eintönigkeit im freitäglichen Netflix-Film-Zuwachs dennoch auf.

Beckett streamt ab heute für Abonnent:innen bei Netflix.

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