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Ellie ist das größte Problem in den neuen Folgen

Die zweite Staffel von „The Last of Us“ läuft auf die Zielgerade ein und es zeichnet sich dabei ab: Ausgerechnet die Hauptfigur sorgt bei den Fans für Unmut.

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– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 2, Folge 5 von „The Last of Us“! –

Lediglich zwei Folgen trennen uns noch vom großen Finale von „The Last of Us“ Staffel 2 und spätestens jetzt steht fest: Die neuen Episoden stoßen auf deutlich mehr Kritik von Fans als die gefeierte erste Staffel.

Hier muss man allerdings unterscheiden: Es gibt auf der einen Seite unsinnige und oftmals politisch motivierte Kritik vor allem an Bella Ramsey. Gegen sie wird häufig das von vielen wohl nur vorgeschobenen Argument geäußert, sie sehe nicht aus wie Ellie aus dem Spiel. Dass Ramsey eine ausgezeichnete Schauspielerin ist, die die unterschiedlichen Facetten von Ellies Persönlichkeit porträtieren kann, bewies sie erst in der jüngsten Folge eindrucksvoll.

Dennoch muss ich der Kritik an Ellie, die mir vor allem auf Reddit begegnet, zustimmen: Ausgerechnet die wichtigste Figur ist aktuell das größte Problem der „The Last of Us“-Serie.

Das liegt daran, dass Ellie sich fundamental von ihrem Videospiel-Original unterscheidet. Damit hätte ich an sich nicht mal ein Problem. Staffel 1 hat bereits einige Änderungen vorgenommen, die praktisch alle für mich funktioniert haben. Die neuen Folgen ändern die Abläufe jedoch meiner Ansicht nach zum Schlimmeren.

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Das Problem mit Ellie begann bereits vor einigen Wochen

Das fundamentale Problem mit Ellie ist, dass sie deutlich weniger unter dem Trauma, das der Tod von Joel (Pedro Pascal) mit sich brachte, zu leiden scheint als in der Vorlage. Aus einem für mich unerfindlichen Grund entschied man sich in Staffel 2 für einen dreimonatigen Zeitsprung, den es im Spiel nicht gab und der das Momentum des Schocks zerstörte. Verständlicherweise stößt es den Fans auch sauer auf, dass Dina mehr unter dem Tod von Joel zu leiden scheint als Ellie; so agiert sie in Folge 5 erneut als treibende Kraft der Mission.

Zudem kam Ellie nicht direkt vor Joels Tod mit Dina (Isabela Merced) zusammen, sondern erst jetzt in Folge 5. Wegen dieser Verzögerung lag in der aktuellen Episode der Fokus auf ihrer Beziehung, wodurch sich ihre Reise durch Seattle phasenweise wie eine romantische Komödie statt eine emotional belastenden Rachegeschichte anfühlt. Beispielsweise freut sie sich hier über Dinas Schwangerschaft und plant bereits das künftige Familienleben. Im Original ist Ellie zunächst fassungslos, hadert mit sich und es wirkt, als wisse sie nicht, ob ihre Beziehung dies überstehen wird.

Absolut unverständlich finde ich darüber hinaus, dass die Serie Ellie gelinde geschrieben als Idiotin darstellt. Dina und später auch Jesse (Young Mazino) geben Kommentare ab, die Ellie als nicht sonderlich intelligent und tollpatschig wirken lassen. Ausgiebig muss ihre Freundin ihr beispielsweise erklären, warum es unklug ist, ihre Waffe in der Nähe von WLF-Truppen abzufeuern, da sie ja unentdeckt bleiben wollen.

Ellie ist im Spiel zwar kein Genie, aber sie wurde doch stets hinsichtlich ihrer Überlebensfähigkeiten als äußerst fähig dargestellt. Die Serie zeichnet sie aktuell eher so, als würde sie ohne Dina keine drei Meter in Seattle überleben. Das wertet zwar Dina auf, lässt Ellie aber zu oft zu einer Witzfigur verkommen, die für chaotisch-heitere Momente sorgen soll. Oder wie die Fans auf Reddit es mehrfach ausdrücken: Ellie erhielt dieselbe Behandlung wie Ron in den „Harry Potter“-Filmen.

„The Last of Us“ will harmloser und doch schockierend sein

Dass diese Veränderungen Probleme mit sich bringen, wird spätestens am Ende von Folge 5 deutlich, wenn Ellie Nora (Tati Gabrielle) foltert. Im Spiel erlebten wir bis dahin, wie Ellie zunehmend unter ihrem Trauma leidet und zu immer riskanteren und extremeren Taten bereit ist, um ihre Rache zu bekommen. Dass sie Nora foltert, wirkt trotz dieses Aufbaus wie eine Eskalation von Ellies moralischem Verfall. In der Serie kommt die Szene jedoch praktisch völlig aus dem Nichts. Ellie hatte bis dahin einen einzigen Soldaten der WLF getötet und jetzt foltert sie plötzlich die unbewaffnete, bereits zum Sterben verurteilte Nora.

Es wirkt, als wolle die Serie das zugegebenermaßen emotional belastende Spiel für die breite Masse entschärfen und lockerer gestalten. Das sorgt jedoch für ein Problem: Die äußerst deprimierende Stimmung ist kein Zufall, sondern eng mit den Themen des Originals verwoben. Wenn man der Handlung also in entscheidenden Momenten – wie der Folterung von Nora – folgen will, andere fundamentale Aspekte jedoch ändert – indem man Ellie deutlich fröhlicher macht –, dann sorgt dies für einen tonalen Bruch und entsprechend für Kritik durch die Fans.

Wir dürfen gespannt sein, ob „The Last of Us“ noch die Kurve bekommt. Die zwei fehlenden Episoden erwarten euch in den kommenden Wochen jeweils montags auf WOW und Sky. Sollte die Resonanz darauf ebenfalls gedämpft ausfallen, bleibt den Verantwortlichen eine weitere Chance auf Besserung: Staffel 3 von „The Last of Us“ wurde bereits offiziell bestätigt.

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