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#Neues zu den Moustier-Inschriften – Cipherbrain

„Neues zu den Moustier-Inschriften – Cipherbrain“

Die verschlüsselten Altar-Inschriften von Moustier (Belgien) geben seit fast 180 Jahren Rätsel auf. Eine neue Veröffentlichung liefert zwar nicht die Lösung, aber ein paar interessante Informationen.

English version (translated with DeepL)

In der Kirche St. Martin in Moustier (Belgien) befindet sich spannendes, ungelöstes Krypto-Rätsel: zwei verschlüsselte Altar-Inschriften, die im 19. Jahrhundert entstanden sind. Obwohl diese Kryptogramme schon seit Generationen öffentlich zu sehen sind, kennt man sie in der Krypto-Szene erst seit 2013. Damals hat der britische Blogger Nick Pelling einen Artikel über diese Inschriften in einer alten Ausgabe einer NSA-Zeitschrift entdeckt. Über seinen Blog-Beitrag zum Thema wurde ich zum ersten Mal auf die Moustier-Altar-Inschriften aufmerksam.

 

Die Kirche

Moustier ist ein Ortsteil der Kleinstadt Frasnes-lez-Anvaing in der belgischen Provinz Hennegau. Die besagte Kirche St. Martin wirkt eher unauffällig. 2015 habe ich sie besucht.

Moustier-020

Quelle/Source: Schmeh

Schilder, die auf die Altar-Inschriften hinweisen, habe ich keine gesehen. Es lagen auch keine Broschüren dazu aus. Anscheinend weiß man in Moustier nicht, dass die Kirche St. Martin ein so ungewöhnliches Rätsel beherbergt.

 

Moustier-030

Quelle/Source: Schmeh

Die beiden Inschriften befinden sich auf Seitenaltaren links und rechts vom Hauptaltar.

Moustier-050

Quelle/Source: Schmeh

 

Die Inschriften

Der linke Altar (Marienaltar) ist auf dem obigen Bild zu sehen, der rechte (Martinsaltar) wird von der Kanzel verdeckt. Der Marienaltar ist unschwer als solcher zu erkennen. Die verschlüsselte Inschrift prangt hier seit 180 Jahren, ohne dass sie jemand dechiffriert hätte:

Moustier-060

Quelle/Source: Schmeh

Die Inschrift auf dem Marienaltar ist nicht besonders groß. Wer sie nicht kennt, wird sie kaum beachten.

Moustier-69

Quelle/Source: Schmeh

Hier ist eine größere Aufnahme davon:

Moustier-130

Quelle/Source: Schmeh

Nick Pelling hat folgende Transkription erstellt:

L F E G K R V Q
Y P Z H N R L B D
M F ^ N V D [
N ^ P V J H M ^
L F N ^ [ B K P
—–
N C L X B P D W
R N [ C H Z R P
M D X R ^ P L N
H F ^ L D N X W
E N L V N D ^ P N

Das nächste Bild zeigt den Martinsaltar:

Moustier-210

Quelle/Source: Schmeh

Auch dieser Altar hat eine verschlüsselte Inschrift. Die Lösung ist ebenfalls nicht bekannt.

Moustier-212

Quelle/Source: Schmeh

So sieht die zweite Aufschrift in Großaufnahme aus:

Moustier-220

Quelle/Source: Schmeh

Hier ist die zugehörige Transkription von Nick Pelling:

J N L K B F P R
V M G H W H[
Q L S B N F HP
M G [ K H V R
^ L R N F S X V
—–
P F V B L P M R
R A [ G K T D
B N D F J V R W
L U B F P N I D
C [ T R ^ Q M

 

Ein neuer Artikel über die Inschriften

Vor ein paar Tagen hat Nick Pelling auf seinem Blog vermeldet, dass im belgischen Wissenschaftsmagazin EOS ein Artikel über die Moustier-Inschriften erschienen ist. Der Verfasser ist ein Journalist namens Dirk Huylebrouck, den ich leider nicht kenne, der aber seiner Webseite zufolge schon einige interessante Dinge geschrieben hat. Der Artikel ist auf Niederländisch erschienen, hier gibt es eine englische Übersetzung.

Der Artikel enthält ein paar interessante Informationen. Insbesondere stellt Huylebrouck ein paar mögliche Lösungsansätze für die Kryptogramme vor. Dabei kommt auch Jarl Van Eycke zu Wort, der Lesern dieses Blog als hervorragender Codeknacker bekannt sein dürfte. Seine verkürzt wiedergegebene Aussage kann man wohl wie folgt interpretieren: Die statistischen Eigenschaften der beiden Texte sprechen gegen eine einfache Substitution.

Noch nicht bekannt war mir eine Theorie, die die Moustier-Inschriften mit der Ave-Maria-Chiffre von Johannes Thritemius in Verbindung bringt. Dieses steganografische Verfahren kodiert jeden Buchstaben des Alphabets mit einem lateinischen Wort, das in einem Gebet vorkommen könnte. Eine Botschaft wird auf diese Art als Gebet getarnt.

Quelle/Source: Wikimedia Commons

Im Falle der Moustier-Inschriften könnte es anders herum gewesen sein: Jeder Buchstabe des Kryptogramms kodiert ein Gebetswort. Demnach wären die beiden Inschriften verkürzt aufgeschriebene Gebete. Dies ist eine interessante Hypothese, die man mal genauer untersuchen müsste.

Oder ergibt eine andere Erklärung, die im Artikel genannt wird, mehr Sinn? Kommentare dazu nehme ich gerne entgegen.

Further reading: Die verschlüsselten Inschriften von Pisa (1)

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Quelle

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