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#Neulich beim Warten auf die Altersrente – ein Gastbeitrag – Gesundheits-Check

Neulich beim Warten auf die Altersrente – ein Gastbeitrag – Gesundheits-Check

Anfang Dezember 2020 hatte Dr. Dagmar Pattloch in einem Gastbeitrag darauf aufmerksam gemacht, dass der von der Autorengruppe um Matthias Schrappe vorgeschlagene „Notification Index“ noch nicht die Lösung für das Problem einer erweiterten Betrachtung der Infektionsdynamik ist. Schade, dass aus der Autorengruppe niemand auf ihre Kritik reagiert hat. Wissenschaft lebt schließlich vom kritischen Diskurs, nicht (nur) von beifälliger Medienresonanz.

In einem neuen Gastbeitrag befasst sich Dagmar Pattloch mit der Frage, wie man ein fortlaufendes Geschehen – Berentungen wegen Alters –beschreiben kann, obwohl die Ausgänge ja nicht alle bekannt sind. Ein Problem, das gängige Kennziffern wie z.B. das Renteneintrittsalter betrifft, aber nicht ganz einfach darzustellen ist. Sie hat uns deshalb in einem fiktiven Dialog das Thema sozusagen in Form eines Aperitifs aufbereitet. Wer den Hauptgang möchte, kann in ihrem Artikel „Altersrente: Innovative Kennzahlen zur Beschreibung von Beginn und Dauer von Rente 2012 – 2018“ in der Zeitschrift Sozialer Fortschritt Bd. 70 (2021), Heft 99 nachlesen.

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Neulich beim Warten auf die Altersrente

Dagmar Pattloch

Ich so: Hallo Rente, kommst du bald?

Sie so: Nicht so bald.

Ich so: Wieso das denn? Das durchschnittliche Alter beim Zugang in die Altersrente ist 64 Jahre. Ist doch bald, zehn Jahre noch.

Sie so: Du verstehst da was falsch. Durchschnittlich 64 ist der Wert bei denen, die in Rente gehen. Du vergisst die Leute, die nicht in Rente gehen, sondern den Eintritt noch vor sich haben.

Ich so: Ist das ein Problem der Durchschnittsbildung?

Sie so: Nein, es ist ein Problem der zensierten Beobachtungen. In der Bevölkerung ab 60 in Deutschland gibt es in einem Kalenderjahr einerseits Fälle mit Zugang, und andererseits gibt es zensierte Beobachtungen. Zensiert sind alle die, die noch ohne bzw. vor Rentenzugang sind.

Ich so: Ich ahne. Man kann ein fortlaufendes Geschehen – Rentenzugänge eines Jahres – nicht durch ein paar abgeschlossene Fälle abbilden.

Sie so: Genau so. Stell dir vor, du produzierst besonders langlebige Lampen. Willst du Deiner Kundschaft sagen, sie leuchten durchschnittlich 3 Monate, bloß weil du ein paar Ausfälle gesehen hast? Irgendwie musst du auch die Tausenden von Lampen berücksichtigen, die noch jahrelang leuchten.

Ich so: Aber warten, bis auch die letzte versagt, würde zu lange dauern. Wie soll man es also rechnen?

Sie so: Du brauchst eine Sterbetafel, altes bewährtes Werkzeug. Heraus kommt die Lebenserwartung, für Menschen, für Lampen, egal.

Ich so: Wenn du so schlau bist, dann löse mir mein Rentenproblem.

Sie so: Locker. Ich nehme die gewöhnliche Sterbetafel für Deutschland und erweitere sie mit der Sullivan-Methode. Dadurch teile ich die Lebenserwartung im Alter 60 auf in einen Abschnitt ohne Rente und einen Abschnitt mit Rente. Zu einer 60jährigen Frau mit Wohnsitz in Deutschland würde ich sagen, erwarte mich in 5,89 Jahren. Und wenn ich da bin, bleibe ich 19,47 Jahre bei dir. Eine Prognose ist das aber nicht, denn die genannten Werte gelten auf der Basis von 2019. Die Regelaltersgrenze z.B. verschiebt sich noch, bis die 67 im Jahr 2031 erreicht ist.

Ich so: Dann bis dann.

Sie so: Pass in der Zwischenzeit auf, was die Politik treibt und rechne ihr alles vor.

Ich so: Versprochen.

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