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#Neuseeland wählt Fledermaus zum „Vogel des Jahres“

Neuseeland wählt Fledermaus zum „Vogel des Jahres“

In Neuseeland geht der Titel „Vogel des Jahres“ in diesem Jahr nicht an einen Vogel, sondern an eine Fledermaus. „Die Kiwis lieben ihre einheimische Fledermaus und haben entschieden, dass unser einziges endemisches Landsäugetier der Vogel des Jahres 2021 sein soll“, sagte Laura Keown von der Umweltschutzorganisation Forest&Bird, die den Sieger jedes Jahr per Online-Abstimmung wählen lässt.

Die Sprecherin ließ dabei keinen Zweifel, dass es sich bei der Wahl der etwa daumengroßen Neuseeland-Lappenfledermaus zum „Vogel“ des Jahres nicht um ein Versehen, sondern um einen kalkulierten Schachzug handelt. „Die Kampagne, mit der die Aufmerksamkeit und die Unterstützung für diesen kleinen, fliegenden Fellball erhöht werden sollten, hat die Nation in Atem gehalten“, sagte Keown laut einer Mitteilung vom Montag. Scherzhaft fügte sie hinzu: „Ich denke, ich werde dafür gefeuert!“

„Im Wettbewerb, damit die Leute sie kennenlernen“

Die Neuseeland-Lappenfledermaus (von den neuseeländischen Ureinwohnern pekapeka-tou-roa genannt) war bis zur Ankunft der europäischen Siedler mit einer anderen Fledermaus die einzige Säugetierart des Inselgebiets im südlichen Pazifik. Später fanden dann auch eingeschleppte Säugetiere wie Katzen, Ratten und Marder Verbreitung. In Neuseeland sei dieser einzigartige Teil neuseeländischer Artenvielfalt vielen Menschen bisher unbekannt, sagte Ben Paris, Naturschutzberater der Stadtverwaltung Auckland. „Diese Fledermäuse wurden in den Wettbewerb aufgenommen, damit die Leute sie kennenlernen“, sagte Paris. Durch die ungewöhnliche Abstimmung gehe ihre Geschichte nun um die Welt. Tatsächlich waren bei dem Wettbewerb mit 56.733 diesmal mehr Stimmen abgegeben worden als je zuvor. Mehr als 7000 Stimmen waren für die kleine Fledermausart eingegangen, deren Flügelspannweite nicht größer als eine Handfläche und deren Gewicht nicht mehr als ein Geldstück beträgt. Auf dem zweiten Platz landete der Kākāpō, eine flugunfähige neuseeländische Papageienart.   

In den sozialen Medien fielen die Reaktionen auf die ungewöhnliche Wahl gemischt aus. Manche zeigten sich „tief enttäuscht“, sprachen von einer „Farce“ und einer „gestohlenen Wahl“. Ein Twitter-Nutzer schlug ironisch vor, im kommenden Jahr doch „eine Eidechse“ als Vogel des Jahres zu nominieren. Andere glauben an eine notwendige Imageverbesserung für die Fledermäuse, nachdem diese wegen der mutmaßlich tierischen Ursprünge des Coronavirus in Verruf geraten seien.

Forest&Bird hatte in dem Wettbewerb darauf verwiesen, dass die Fledermausart einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt sei und deshalb eines besonderen Schutzes bedürfe. Die Säugetiere lebten „Seite-an-Seite“ mit den einheimischen Vögeln, hatte Ben Paris im Verlauf des Wettbewerbs gesagt. „Aber viele Leute wissen nicht einmal, dass es sie gibt. Vielleicht haben sie es auf diese Weise geschafft, sich im Schutz der Dunkelheit in den Wettbewerb einzuschleichen.“

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