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#Wer im neuen Corona-Expertenrat sitzt

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Wer im neuen Corona-Expertenrat sitzt

Wenn an diesem Dienstag zum ersten Mal der neue Expertenrat der Bundesregierung zusammentritt, wird es unmittelbar um die Pandemiebekämpfung vor und nach Weihnachten gehen und um die in Deutschland drohende Omikron-Welle. In Großbritannien verdoppeln sich die Infektionszahlen schon jetzt alle zwei bis drei Tage, weil sich auch dreifach Geimpfte anstecken.

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte angekündigt, die Pandemiebekämpfung stärker auf wissenschaftliche Expertise zu stützen. Der Expertenrat soll deshalb jede Woche beraten. Im Unterschied zur bisherigen Politikberatung des Kanzleramts durch einige Wissenschaftler, zu denen nicht nur der Leiter des Virologischen Instituts der Charité, Christian Drosten, gehörte, sondern auch der Leiter der Abteilung System­immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Michael Meyer-Hermann, lässt die Zusammensetzung des Expertenrats auf kontroverse Debatten schließen.

Ein Antipode Drostens

Der Leiter des Virologischen Instituts der Universitätsklinik Bonn, Hendrik Streeck, war vor allem in der ersten Phase der Pandemie ein Antipode Drostens, der mehrfach Kritik an den harten Lockdowns übte. Er sprach sich für sanfte Eingriffe der Regierung und eine rasche Rückkehr zur Normalität aus und hatte auch mehrere Kontroversen mit Lauterbach. Die Virologin Melanie Brinkmann, ebenfalls am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, und ihr Kollege Meyer-Hermann haben sich seit jeher für harte staatliche Eingriffe ausgesprochen.

Brinkmann wollte sogar eine No-Covid-Strategie nach australischem Vorbild – ähnlich wie die Physikerin und Modelliererin am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen Viola Priesemann. Auch sie gehört dem Expertenrat an.

Pandemie-Prominenz: Wer kennt nicht Christian Drosten? Hier ist der Virologe am 22. Juni 2021 nach einer Pressekonferenz der Universitätsklinik Charité in Berlin auf einem Fahrrad zu sehen.


Pandemie-Prominenz: Wer kennt nicht Christian Drosten? Hier ist der Virologe am 22. Juni 2021 nach einer Pressekonferenz der Universitätsklinik Charité in Berlin auf einem Fahrrad zu sehen.
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Bild: Picture Alliance

Vertrat oft andere Positionen als Christian Drosten: der Virologe Hendrik Streeck, hier am 4. Oktober in einem Labor seines Instituts an der Uniklinik Bonn


Vertrat oft andere Positionen als Christian Drosten: der Virologe Hendrik Streeck, hier am 4. Oktober in einem Labor seines Instituts an der Uniklinik Bonn
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Bild: dpa

Zu den bekannten Gesichtern des Ex­pertenrats, die ihm aufgrund ihrer Funktion angehören, zählen der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, und die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, die Medizinethikerin Alena Buyx, sowie der Intensivmediziner und Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Christian Karagiannidis.

Wesentlich stärker als bisher sind Fachleute für Kinder- und Jugendmedizin vertreten, die an einschlägigen Studien etwa zum Infektionsgeschehen in Kitas und Schulen beteiligt sind. Dazu gehört der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Köln, Jörg Dötsch, der gemeinsam mit Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig an einer Metastudie zum Infektionsgeschehen an Schulen arbeitet, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Das Schulprojekt des „Bundesweiten Forschungsnetzes angewandte Surveillance und Testung“ (B-FAST) wird von Dötsch koordiniert. Konkret geht es darum, wie effiziente Testungen an Schulen und Kitas Schließungen verhindern können.

Für harte Eingriffe im Kampf gegen die Pandemie: die Modelliererin Viola Priesemann, hier am 1. November in der Talkshow „Anne Will“


Für harte Eingriffe im Kampf gegen die Pandemie: die Modelliererin Viola Priesemann, hier am 1. November in der Talkshow „Anne Will“
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Bild: picture alliance / Eventpress

Die Virologin Melanie Brinkmann forscht am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.


Die Virologin Melanie Brinkmann forscht am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.
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Bild: dpa

Der Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Dresden, Reinhard Berner, hat im Auftrag der sächsischen Landesregierung das Infektionsgeschehen an Kitas, aber auch an Schulen und Berufsschulen untersucht und war zumindest während der ersten drei Wellen zu dem Ergebnis gekommen, dass weder Kitas noch Schulen Infektionstreiber sind.

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