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#Wunschzettel von Kindern in Not erfüllen – so kümmert sich der Christkindl e.V.

Mit leuchtenden Augen hängen Franzi und Benedikt bunt bemalte Wunschzettel an einem Wunschbaum auf. Vor 9 Jahren haben die beiden den Christkindl-Verein gegründet, der eben diese Wunschzettel erfüllt. In der Hoffnung, die Augen von Kindern in Not genauso leuchten zu sehen, wenn sie ein Geschenk zu Weihnachten bekommen.

Denn selbstverständlich sind Geschenke für die Kinder, die der Christkindl e.V. beschenkt, nicht. Gewalt, Misshandlung, Flucht oder der Tod der Eltern haben sie in eine schwierige Lebenssituation gebracht. Umso mehr freuen sich die Kinder über ein zuverlässiges Christkind, erzählen Franzi und Benedikt. Allein 2022 beschenkt der Münchner Verein fast 550 Kinder. Von der Idee bis zur Bescherung – die Geschichte des Christkindl e.V. beherbergt Anekdoten, die unser Herz erwärmt haben.

1. Die Inspiration

„Wir haben uns erinnert, wie wir früher immer einen Wunschzettel ans Christkind geschrieben haben, der auf wundersame Art und Weise erfüllt wurde. Als Kinder hatte das für uns eine besondere Magie“, erzählt Benedikt. Diese Magie wollten die beiden auch für Kinder, denen es nicht so gut geht. Schon in der Grundschule erlebten Benedikt und Franzi, wie sich die Kinder gegenseitig gefragt haben: „Und, was hast du zu Weihnachten bekommen?“ und manche beim Gedanken an die Antwort traurig zurückblieben.

2. Die Entstehung

Auf die Idee, einen Verein zu gründen, kamen Franzi und Benedikt schon während eines Aufenthalts in Köln. Dort hatte die beiden ein ähnliches Projekt fasziniert. Im Gründungsjahr 2014 begannen sie Wunschzettel an wohltätige Einrichtung zu verschicken. So konnten im ersten Jahr schon über 100 Wünsche erfüllt werden. „In den ersten Jahren waren wir sehr dankbar, über die Unterstützung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung“, erzählt Franzi. Denn anfangs war die Spendenbereitschaft an einen von Studierenden gegründeten gemeinnützigen Verein nicht so hoch wie heute, erinnert sie sich. „Die Deutschen Kinder- und Jugendstiftung hat uns mehr Glaubwürdigkeit verliehen“, sagt Franzi.

3. Der Wunschbaum

Erfüllt werden die Wünsche auf zwei Wegen: einige Wunschzettel hängen an Wunschbäumen in der ganzen Stadt, an öffentlichen Plätzen oder in Unternehmen. So steht zum Beispiel ein Wunschbaum (eine Tanne, die jedes Jahr wieder eingepflanzt wird) bei der Firma DataGuard, einem Start-up für Datenschutz und Informationssicherheit, neben dem Konferenzraum. Die Mitarbeiter*innen können sich die bunt bemalten Wunschzettel ansehen und einen Wunsch mit einer Spende per PayPal an den Verein von 15 Euro erfüllen. Den zweiten Teil der Wunschzettel stellt der Christkindl e.V. auf ihrer Website online, wo man sich ebenfalls einen oder mehrere vom digitalen Wunschbaum aussuchen kann.

4. Das Christkind

Für die Geschenke bezahlen jedes Jahr hunderte Freiwillige. Doch wenn ihr auch gerne eure Liebsten großzügig beschenkt, wisst ihr: Die größte Arbeit im Dezember ist das Besorgen und Verpacken der Geschenke. Das übernehmen beim Christkindl e.V. nicht nur Benedikt und Franzi, sondern auch knapp 80 Mitglieder. Jedes Jahr verbringt jede*r von ihnen etwa ein Wochenende damit, von Drogerie zu Kaufhaus zu laufen, um ein paar oder ein paar dutzend Geschenke zu kaufen.

5. Das Verpacken

„Eines der schönsten Dinge für uns am Christkindl e.V. ist das Gefühl gemeinsam etwas zu schaffen, wie zum Beispiel am letzten Samstag vor Weihnachten“, sagt Franzi. Dann kommen alle Mitglieder zusammen und verpacken hunderte Geschenke, erzählen sich Geschichten über die Einkaufs-Trips und trinken Glühwein. Das Verpacken mit dem selbst gedruckten Geschenkpapier kann eine Weile dauern. Etwa, wenn der Kopf eines fast ein Meter großen Einhorns nicht in den Karton passt.

6. Die Wünsche

Bei der alljährlichen Christkindl-Werkstatt tauschen sich die Freiwilligen über die Wunschzettel und ihre niedlichen Botschaften aus. An dem Wunschbaum bei DataGuard sind etwa sehr detaillierte Bilder und Beschreibungen von Kapuzenpullis zu sehen. Ganz genau malen die Kinder auf, was sie sich wünschen, damit das Christkind auch genau Bescheid weiß. Ähnlich akribisch machen sich die Christkinder dann auch auf die Suche nach dem perfekten Geschenk. „Einmal hat sich ein Kind eine Michael-Jackson-Schnallenhose gewünscht. Da mussten wir dann erstmal recherchieren, ehe wir diese spezielle Hose in einem Kostümgeschäft in München ausfindig gemacht haben“, sagt Benedikt.

7. Die Mütter

Besonders wichtig ist dem Verein die Zusammenarbeit mit den Frauenhäusern in Bayern. „Gerade vor Weihnachten kommen viele Frauen mit ihren Kindern in den Frauenhäusern an. Deshalb ist es dort im Dezember immer besonders voll“, sagt Benedikt. Aus den Frauenhäusern kommen meist die bescheidensten Wunschzettel: eine Trinkflasche, Windeln, eine Frühchen-Mütze oder Winterkleidung – Wünsche, auf die andere nicht bis Weihnachten warten müssen.

8. Die Spenden

Im Durchschnitt kosten die Geschenke etwa 15 Euro. 2014 war das noch das perfekte Budget für ein schönes Präsent. Doch mittlerweile wird auch das Erfüllen von Wünschen teurer. Und nicht jeder Wunsch kostet gleich viel. „Falls doch mal etwas mehr kostet als 15 Euro, kaufen wir das Geschenk trotzdem. Das funktioniert dank der zusätzlichen Spenden. Uns ist am wichtigsten, dass jeder Wunsch erfüllt wird“, sagt Franzi.

9. Das Vertrauen

Acht Jahre nach seiner Gründung ist der Christkindl e.V. vom Studierenden-Verein zu einer weihnachtlichen Konstante für viele Einrichtungen geworden. „Wir kommen jedes Jahr wieder. Darauf können sich zum Beispiel die St.-Nikolausschule in Erding, Frauenhäuser in ganz Bayern sowie drei Ronald McDonald-Häuser verlassen. Wir wollen nicht nur in einem Jahr für das gute Gewissen die Kinder beschenken“, sagt Benedikt. Denn gerade in den unruhigen Leben der Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen sind solche Traditionen wichtig. Einige Kinder beschenkt der Verein schon seit mehreren Jahren. „Dann steht zum Beispiel auf der Rückseite des Wunschzettels, wie ihnen das Geschenk im letzten Jahr gefallen hat. Ein super Feedback!“, lacht Franzi.

10. Die Bescherung

In den Tagen nach dem großen Verpacken fahren die Helfer*innen des Christkindl e.V. die Geschenke aus. Bei einigen Einrichtungen wird seit Jahren eine richtige Weihnachtsfeier rund um die Übergabe der Geschenke veranstaltet. Dann sehen die Mitarbeiter*innen der Einrichtung und die Helfer*innen des Vereins den Kindern und ihren leuchtenden Augen zu. „Die Kinder singen dann für uns und richten uns liebe Grüße ans Christkind aus. Das macht uns als „Helfer*innen vom Christkind“ richtig glücklich“, sagt Benedikt.

11. Die gute Tat

Wenn ihr den Christkindl e.V. unterstützen wollt, könnt ihr auch außerhalb der Weihnachtszeit spenden oder für 24,12 Euro Mitglied im Verein werden. Für 2022 waren alle 545 Wünsche schon nach einer Woche erfüllt. Also, nächstes Jahr den 1. Advent schon mal vormerken.

Wenn ihr noch vor Weihnachten Kindern aus Bayern eine Freude machen wollt, könnt ihr zum Beispiel auch an das Salberghaus, den bunten Kreis, die Deutsche Lebensbrücke oder an eines der vielen anderen sozialen Projekte in München spenden.

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