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#Nordkorea feiert „große militärische Stärke“

„Nordkorea feiert „große militärische Stärke““

Nordkorea hat am Freitag den Start einer neuen Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-17 bestätigt. Das Regime machte damit indirekt klar, dass es das 2018 selbst gesetzte Moratorium für Nuklear- und Langstreckenraketentests aufgegeben hat. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA beschrieb die Rakete als ein Mittel für einen Nuklearschlag und eine verlässliche Abschreckung gegen einen Atomkrieg. In Reaktion auf den Raketenstart verhängten die Vereinigten Staaten weitere Sanktionen gegen fünf Institute, Unternehmen und Personen in Nordkorea und in Russland, die nach amerikanischen Erkenntnissen in das nordkoreanische Raketenprogramm verwickelt sind.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Der Test sei eine beeindruckende Demonstration der großen militärischen Stärke Nordkoreas gewesen, heißt es in dem Bericht von KCNA. Die Staatsmedien veröffentlichten Fotos, auf denen Machthaber Kim Jong-un mit schwarzer Lederjacke bekleidet der mobilen Startplattform mit elf Achsen wie ein Lotse den Weg weist. Ein Propagandavideo zeigte den Raketenstart in Zeitlupe aus unterschiedlichen Kameraperspektiven. Auch an der Rakete selbst war eine Kamera befestigt.

Amerika, Südkorea und Japan hatten den Start der Rakete schon am Donnerstag als Bruch der Beschlüsse des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen gewertet. Am Freitag wollte der Weltsicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

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Südkorea hatte schon am Donnerstag nach dem Raketentest zur Warnung an Nordkorea testweise kleinere Raketen abgefeuert, die im Ernstfall unterirdische Bunker zerstören könnten. Am Freitag trainierte das südkoreanische Militär zur Abschreckung mit dutzenden Kampfflugzeugen des Typs F-35. Der nordkoreanische Raketentest belegt die Erfolglosigkeit der versuchten Entspannungspolitik des scheidenden südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in. Es ist nicht unüblich, dass Nordkorea Präsidentenwechsel in Südkorea mit Raketenstarts bedenkt. Der gewählte Präsident Yoon Suk-yeol sagte am Freitag, dass das Regime mit Provokationen nichts erreichen werde. In einem Telefongespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping bat Yoon darum, zur nuklearen Abrüstung Nordkoreas eng zusammenzuarbeiten.

Test soll nach Plan verlaufen sein

Die Dimension der neuen Waffe, die Nordkorea erstmals 2020 während einer Parade vorgestellt hatte, ruft neue Sorgen hervor. Nach Einschätzung des japanischen Verteilungsministers Nobuo Kishi hat die Rakete eine Reichweite von mehr als 15.000 Kilometer und kann damit auch die amerikanische Ostküste erreichen. Die Reichweite hängt vom Gewicht des Sprengkopfs ab. Kishi sprach am Freitag von einer neuen Dimension der Bedrohung. Fachleute vermuten, dass die Rakete mehrere Sprengköpfe tragen kann. Der erfolgreiche Start ist noch kein Beleg dafür, dass Nordkorea den Wiedereintritt der Rakete in die Erdatmosphäre so steuern kann, dass die Sprengköpfe keinen Schaden nehmen.

Die Rakete wurde nach nordkoreanischen Angaben vom internationalen Flughafen in Pjöngjang abgefeuert. Nordkorea gibt die maximale Flughöhe mit 6248,5 Kilometer an und die Flugdauer mit 4052 Sekunden (oder 67,5 Minuten). Das entspricht in etwa den Angaben Südkoreas vom Vortag. Aus Rücksicht auf die Sicherheit der Nachbarn habe man die Rakete in senkrechter Position gestartet, heißt es in den nordkoreanischen Berichten. Die Rakete habe akkurat das Zielgebiet im koreanischen Ostmeer getroffen.

In japanischen Medien wurde das mit großen Zweifeln berichtet. Nach Angaben der japanischen Regierung landete die Rakete etwa 150 Kilometer vor der Westküste von Hokkaido in Gewässern, über die Japan die wirtschaftlichen Nutzungsrechte hält. Ortsansässige Fischer und die Regierung in Tokio sind besorgt, dass Nordkorea in japanischen Gewässern Raketen herabstürzen lässt.

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