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#Nach dem Angriff Teherans: Amerika verteidigt Israel gegen Iran

Nach dem präzedenzlosen Angriff Irans auf Israel greifen die amerikanischen Streitkräfte zur Verteidigung des Verbündeten ein. Nun geht es darum, Einfluss auf Netanjahus Antwort zu nehmen.

Wenige Stunden nachdem Iran zunächst Drohnen und dann Raketen in Richtung Israel geschickt hatte, zeigte Washington, was Joe Bidens Worte, Amerikas Engagement für Israels Sicherheit sei „eisern“, heißen. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington teilte mit, amerikanische Streitkräfte seien dabei, iranische Drohnen, die auf Israel zielten, abzuschießen. Die amerikanische Militärpräsenz sei so aufgestellt, dass sie die israelische Luftverteidigung unterstützen und die eigenen Militärbasen im Nahen Osten sichern könnten, sagte er weiter.

Erst Ende vergangener Woche hatte das Pentagon weitere Kriegsschiffe in die Region verlegt. Gleich nach dem 7. Oktober vergangenen Jahres, also nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel, hatte Washington zwei Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer verlegt. Seit sechs Monaten bemühen sich die Amerikaner darum, eine Ausweitung des Gazakrieges zu verhindern, also eine zweite Front mit der von Iran unterstützten Hizbullah an der Nordgrenze genauso wie eine direkte Konfrontation mit dem Regime in Teheran.

Weißes Haus in „ständigem Austausch“ mit Israel und Verbündeten

Präsident Joe Biden hatte schon am Freitag deutlich gemacht, dass er eher „früher als später“ einen Vergeltungsangriff der Iraner für den israelischen Schlag gegen Kommandeure der iranischen Revolutionsgarden in Damaskus erwarte. Am Samstag war er dann vorzeitig von seinem Wochenendsitz in Rehoboth im Bundesstaat Delaware ins Weiße Haus zurückgekehrt. Nach Beginn des Angriffs am Samstagnachmittag amerikanischer Zeit hatte der Präsident sich mit seinem Sicherheitsteam ins Lagezentrum begeben. Später am Abend teilte er mit, die amerikanische Verpflichtung für Israels Sicherheit gegen Bedrohungen aus Iran und von dessen Stellvertretern sei „unerschütterlich“.

An der Dringlichkeitssitzung mit seinem Sicherheitsteam nahmen unter anderem Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin, CIA-Direktor William Burns und Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater, teil. Das Weiße Haus teilte weiter mit, man stehe in „ständigem Austausch“ mit den israelischen Partnern und weiteren Verbündeten, womit auch die Regierungen in Jordanien und in Irak gemeint gewesen sein dürften, da die amerikanischen Streitkräfte mutmaßlich auch in deren Luftraum tätig geworden sind.

Biden hatte schon vor dem iranischen Angriff ungeachtet der Differenzen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über dessen Vorgehen im Gazakrieg dem engsten Verbündeten Washingtons im Nahen Osten Unterstützung gegen Iran und die Hizbullah zugesichert. Amerikas Interesse bleibt es, einen Flächenbrand in der Region, also einen offenen Krieg zwischen Israel und Iran, zu verhindern. Dieser würde auch die Vereinigten Staaten in das Kriegsgeschehen ziehen.

Iran warnte USA vor Einmischung in den Konflikt

Das Regime in Teheran teilte am Samstagabend über seine Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York mit, nach dem Gegenschlag könne die Angelegenheit für Iran als abgeschlossen betrachtet werden. Das liegt nun freilich an der Reaktion Israels auf den iranischen Großangriff. In dem Statement der Ständigen Vertretung hieß es weiter: Sollte Israel einen weiteren „Fehler“ begehen, werde die iranische Antwort „wesentlich schwerer“ ausfallen. Zudem handle es sich um einen Konflikt zwischen Iran und dem „Schurkenregime“ in Israel, aus dem sich Amerika heraushalten müsse.

Kann Biden Netanjahu davon abhalten, seinerseits Stellungen auf iranischem Territorium anzugreifen? Als 1991 das irakische Regime Saddam Husseins Dutzende Scud-Raketen auf Israel, vor allem auf Tel Aviv und Haifa, feuerte, konnte die damalige Regierung von Präsident George H. W. Bush den seinerzeitigen israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Shamir überzeugen, von Vergeltungsschlägen abzusehen. Damals ging es Washington darum, Israel nicht den jordanischen Luftraum verletzen zu lassen. Dies hätte die amerikanische Koalition gegen das Regime von Saddam Hussein gefährdet. Diesmal stellt sich die Lage anders dar: In Teilen der politischen Rechten in Israel wird der iranische Angriff als Gelegenheit gesehen, sich endlich der eigentlichen Gefahr in der Region zu stellen.

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