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#Ohne Mario Götze? Na und!

„Ohne Mario Götze? Na und!“

Die spontane Diagnose fiel optimistisch aus, nachdem Mario Götze am Samstag beim 2:0 der Frankfurter Eintracht gegen Union Berlin in der 66. Minute wegen einer Sprunggelenkverletzung das Feld verlassen hatte: Nicht so schlimm. Am Tag der Deutschen Einheit ließ Trainer Oliver Glasner keinen Zweifel: „Mario wird morgen gegen Tottenham nicht dabei sein, die Schmerzen sind zu groß.“

Der Österreicher wirkte alles andere als verzweifelt, als er die schlechte Nachricht öffentlich machte. Und als er gebeten wurde, die Konsequenzen durch das Fehlen des ehemaligen Nationalspielers zu beschreiben, weigerte er sich: „Es macht keinen Sinn, über die zu sprechen, die nicht da sind. Ich spreche darüber, was wir brauchen, um zu gewinnen. Wir haben genug Optionen und Qualität, um zu gewinnen.“

Faktor in der Offensive

Götze hat bisher alle Erwartungen erfüllt, die die Eintracht in seine Verpflichtung setzte. Er ist der Ballmagnet, der dem Mittelfeld Sicherheit verleiht, er beruhigt oder beschleunigt das Geschehen, was immer gerade das Beste für die Frankfurter ist. Und sein Tor zum 1:0 am Samstag gegen den Köpenicker Tabellenführer war schon der zweite Treffer des Taktgebers.

Aber der 30-Jährige ist nur ein wichtiger Faktor in der Frankfurter Offensive und nicht der einzig entscheidende. Randal Kolo Muani und Daichi Kamada tragen mindestens genauso viel zum ansehnlich gewordenen Eintracht-Sturmspiel bei, und Jesper Lindström ist dabei, das vierte As im Angriffsquartett der Eintracht zu werden. Sein spektakulärer Sololauf zum 2:0 gegen Union könnte zu seinem persönlichen Befreiungsschlag werden, nachdem sein Selbstvertrauen unter den vielen vergebenen Torchancen der vergangenen Monate gelitten hatte.

„Wir spielen auf Sieg.“ Glasners Ankündigung vor der dritten Auseinandersetzung der ersten Frankfurter Champions-League-Kampagne (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Amazon ­Prime) wirkte nicht wie das Pfeifen im Wald, sondern kam aus voller Brust. Was ihn so optimistisch mache, wurde Glasner gefragt, wo die Eintracht es doch mit dem derzeitigen Dritten der Premier League zu tun bekomme, einem Klub, der deutlich mehr Ressourcen und viel mehr berühmte Spieler als die Eintracht in den Reihen hat: den englischen Nationalhelden Harry Kane zum Beispiel oder den derzeit besten brasilianischen Nationalstürmer Richarlison, der im Sommer für über 50 Millionen Euro von Everton kam.

„Die Spieler machen mich optimistisch“, erklärte der Eintracht-Trainer und fügte hinzu: „Ich kenne sie mittlerweile sehr gut. Die Arbeit auf dem Trainingsplatz ist sehr konzentriert, trotzdem haben wir viel Spaß auf dem Platz. Ich habe erlebt, dass diese Mannschaft über sich hinauswachsen kann. Und das wird gegen Tottenham auch nötig sein. Wir müssen an unsere Grenze.“

Fragile Einheit?

Die atmosphärischen Veränderungen in der Frankfurter Spielgemeinschaft sind immens seit der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg. Nach drei Siegen ist das, was angespannt und verunsichert wirkte, gelöst und positiv.

Glasner verneinte, dass nach dem 0:1 gegen Wolfsburg „Druck auf dem Kessel“ gewesen sei. „Wir waren nur kritisch mit uns, weil ich dachte, wir hätten aus der vergangenen Saison nichts gelernt.“ Aber das beschönigt die damalige Situation ein wenig. Die Einheit erschien kurzzeitig recht fragil, nachdem Glasner sehr deutliche Worte gegenüber einzelnen Spielern und auch Sportvorstand Krösche gefunden hatte. Die Antwort, welche seiner Maßnahmen zur Entspannung geführt habe, blieb Glasner schuldig. Aber nichts heilt mehr im Profifußball als Siege.

Für Mannschaftskapitän Sebastian Rode war das 1:0 in Marseille entscheidend, das den ersten Sieg der Eintracht in ihrer Champions-League-Geschichte bedeutete. „Das war wie eine Feuertaufe. Wer so etwas übersteht, geht mit breiter Brust daraus hervor.“ In Marseille herrschte auf den Tribünen Ausnahmezustand, Dutzende von Böllerschüssen verliehen der Auseinandersetzung eine unheimliche, aggressive Atmosphäre, die sich in manchen Szenen auf die Profis übertrug.

Gegen Tottenham freut sich Rode auf eine der magischen Frankfurter Europapokal-Nächte und „einen geilen Gegner“. Die Lage in der Gruppe habe sich nach der Niederlage Tottenhams bei Sporting Lissabon ein wenig geändert. Die Spurs seien nicht mehr der eindeutige Favorit. „Dass wir innerhalb einer Woche das Hin- und Rückspiel gegen Tottenham bestreiten, macht es gefühlt zu einer K.-o.-Runde“, so Rode.

Der Gegner sei schwer zu bespielen. „Aber wir haben schon häufiger gegen solche Gegner gespielt, wir wissen, was wir tun müssen, um die hervorragenden offensiven Einzelspieler zu kontrollieren.“ Dabei helfen wird Kristijan Jakic, der seine Hüftverletzung überwunden und laut Glasner mit Elan trainiert hat.

Für den Trainer sind die Engländer weiterhin der Favorit auf den Gruppensieg. „Sie haben bei Sporting höchst unglücklich verloren. Würde dieses Spiel noch mal so verlaufen, würden sie gewinnen.“ Glasner sieht seine Mannschaft nach der ausgiebigen Videoanalyse gut vorbereitet auf einen defensiv ausgerichteten Gegner, der sich lieber auf die schnellen Gegenstöße seiner herausragenden Individualisten verlässt als auf lange Ballbesitzphasen. Ein bisschen wie Union, nur mit viel höherer individueller fußballerischer Qualität.

Dass sich Tottenham Profis leisten kann, die einen Marktwert von 50 Millionen Euro und deutlich darüber (Kane) besitzen, macht Glasner nicht neidisch. Ein unfairer Wettbewerb entstünde dadurch nicht. Die Premier-League-Klubs bekämen nun mal viel mehr TV-Geld: „Und das können sie mit allem Recht der Welt ausgeben. Darüber mache ich mir keine Gedanken, sonst wären wir in der vergangenen Saison gar nicht erst nach Barcelona geflogen.“

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