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#„Okaeri – Willkommen zurück, Bayern“

„Okaeri – Willkommen zurück, Bayern“

Die Sonne lachte, der Himmel war strahlend blau und die Kapelle spielte einen beschwingten Marsch. Botschaftsangehörige und ein japanischer Journalist grüßten mit deutschen und japanischen Fähnchen. Am Gebäude am Pier hingen japanische Schriftzeichen mit der Botschaft „Okaeri – Willkommen zurück, Bayern“. Vor 24 Jahren hatte die Fregatte „Bayern“ das fernöstliche Land schon einmal besucht. Am Freitag legte sie wieder an, als erstes Schiff der Bundesmarine seit 19 Jahren in Japan.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Verteidigungsminister Nobuo Kishi strahlte , als er die Fregatte und die Deutschen am Kreuzfahrtterminal in Tokio begrüßte. Der Besuch der Bayern ist ein sichtbares Zeichen, dass die westlich-demokratische Welt zusammenfindet, um im Indopazifischen Raum ihre Werte und die Regeln eines friedlichen Miteinanders der Nationen zu verteidigen. Japan, das sich angesichts der Nähe zu China und zu Nordkorea als eine Speerspitze in diesem Bemühen sieht, weiß den Aufenthalt des Marineschiffs im 160. Jahr der deutsch-japanischen Beziehungen umso mehr zu schätzen. Kishi sprach von der beschwerlichen Reise und lobte die Entschlossenheit der Deutschen. „Wir hoffen, dass dies zu einem Engagement anderer europäischer Länder im Indopazifik führen wird“, sagte der Minister und schob den Gästen damit eine Vorbildfunktion zu.

Entscheidungen über Freiheit, Frieden und Wohlstand

Von der Freiheit der Seewege und der Einhaltung des Völkerrechts in der Region sprach der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn. Im Indopazifik fielen wichtige Entscheidungen über Freiheit, Frieden und Wohlstand in der Welt. Deutschland zeige mit dem Fregattenbesuch, dass es für diese gemeinsamen Werte eintrete, sagte Zorn. Das war eine Botschaft nicht nur an die Japaner, sondern auch an das Publikum zu Hause. Europäische Länder wie Frankreich, das Vereinigte Königreich und die Niederlande haben angesichts der chinesischen maritimen Ansprüche und Machtdemonstrationen ihre Präsenz in der Region schon verstärkt. Sie üben zusammen mit Amerika oder Australien auch Angriffe auf maritime Ziele. Dass nun auch Deutschland ohne Territorien in der Region Flagge zeigt, ist neu. Es ist das Ausrufezeichen hinter der 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Indopazifischen Strategie, mit der Deutschland eine gewisse Distanz zu China sucht, ohne die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu sehr zu gefährden.

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Die Fregatte mit 232 Soldaten, die über Australien und Guam Japan erreichte, wird im November an einer Übung mit den Vereinigten Staaten, Japan, Australien und Kanada teilnehmen. Dabei gehe es um Übungen wie die Verbindungsaufnahme oder kleinere Manöver, nicht aber um Schießvorhaben oder aggressive Operationen, erklärte Zorn. Die Bedeutung des Besuchs der Fregatte liege in der Präsenz, nicht aber in militärischen Drohgebärden, heißt es aus dem deutschen Außenministerium. So wird die Bayern bei der späteren Weiterfahrt durch das südchinesische Meer Richtung Singapur die Taiwanstraße nicht durchfahren. China hat dennoch den Besuch der Fregatte in Schanghai abgelehnt, der als vertrauensbildende Geste gemeint war.

In der Nähe von Japan und vor einem Besuch im südkoreanischen Busan wird die Bayern sich ferner an der internationalen Kontrolle der Handelssanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea beteiligen. Auch damit kommt Deutschland japanischen Interessen entgegen. Das Außenministerium in Tokio lobte das Vorhaben in einer Pressemitteilung und betonte, dass Deutschland zum ersten Mal an dieser Mission teilnehme.

Die deutsche Präsenz im Indopazifik erhöhen

Beide Länder wollen die verteidigungspolitische Zusammenarbeit ausbauen und dabei die deutsche Präsenz im Indopazifik erhöhen. Ein weiterer Besuch eines deutschen Marineschiffs in der Region sei für 2023 geplant, sagte Zorn. Schon im kommenden Jahr solle die Luftwaffe an Übungen in der Region teilnehmen. Mit Australien gibt es nach Zorns Worten dazu schon Pläne. Mit Japan will er solche Möglichkeiten ausloten. Im Gespräch sei, mit dem Heer Verbindungen zu knüpfen und sich mit Japan auch über die Cyber-Bedrohung auszutauschen.

Im Alltag an Bord sei die sicherheitspolitische Lage wenig zu spüren, sagte Oberbootsmaat Sebastian Uhlhorn. Es sei aufregend, auf der sieben Monate dauernden Übungsreise andere Kulturen zu sehen. Die Erleichterung, in Japan auch wieder mal festen Boden betreten zu dürfen, war an Bord der Bayern zu spüren. „Wir sind drei Monate auf See, es ist der zweite Hafen mit Landgang“, sagte Fregattenkapitän Tilo Kalski Verteidigungsminister Kishi zur Begrüßung und fügte hinzu: „Vielen, vielen Dank.“

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