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#„Omikron-Welle wird in den nächsten Tagen Maximum erreichen“

„Omikron-Welle wird in den nächsten Tagen Maximum erreichen“

Der Physiker und Corona-Modellierer Dirk Brockmann rechnet damit, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle demnächst erreicht wird. „Der Verlauf dieser Omikron-Welle scheitelt jetzt, und wir rechnen damit, dass dann die nächsten Tage das Maximum erreicht ist“, sagte der Professor der Berliner Humboldt-Universität am Freitagmorgen im Deutschlandfunk.

Brockmann verwies darauf, dass Omikron einen klassischen Verlauf aufweise, der an andere Corona-Wellen erinnere. Nach einem exponentiellen Wachstum sehe man, „dass der Anstieg langsam zurückgeht. Das heißt die Zahlen steigen zwar noch sehr, aber es wird weniger“. Nach seinen Prognosen sei Mitte Februar das Maximum erreicht, sagte der Physiker, der Infektionskrankheiten modelliert.

Zu möglichen Lockerungen sagte er, dass sie bald möglich seien, dennoch Vorsicht geboten sei. „Wenn man sich die Dynamik dieser Pandemie anschaut, dann weiß man, dass man Geduld haben sollte, bis die Zahlen wieder runtergegangen sind“. Daher sollte die Politik nicht „in die fallenden Fallzahlen reinlockern, weil das nur nach hinten verzögert“. In der Vergangenheit habe man gesehen, dass die Pandemie immer für Überraschungen gut gewesen sei.

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Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen erreiichte erreichte derweil erst einmal abermals einen weiteren Höchstwert. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) an diesem Freitagmorgen bundesweit bei 1472,2. Am Vortag hatte sie bei 1465,4 gelegen, vor einer Woche noch bei 1349,5. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 240.172 – nach 247.862 am Vortag und 248.838 vor einer Woche. Dies war der erste Rückgang im Wochenvergleich seit Jahresbeginn.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – so dass diese nicht in die offizielle Statistik einfließt.

Wieder mehr als 200 Todesfälle

Zudem wurden am Freitag 226 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten mit dem Virus Sars-CoV-2 infizierten Toten in Deutschland liegt nun bei 119.679.

Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter nach Angaben des RKI insgesamt 12.009.712 Infektionsfälle. Die Zahl der von einer Corona-Erkrankung genesenen Menschen in Deutschland beziffert das Institut auf rund 8.597.300.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung oder Lockerung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellen RKI-Bericht lag die Hospitalisierungs-Inzidenz am Donnerstag bundesweit bei 6,23.

Omikron-Welle verliert an Tempo

Auch laut dem jüngsten RKI-Wochenbericht vom Donnerstag verliert der Zuwachs bei den Fallzahlen an Geschwindigkeit. Vergangene Woche wuchsen sie nur noch um 14 Prozent, gegenüber einem Wachstum von 34 Prozent in der Vorwoche. In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Berlin, die früher von der Omikron-Welle betroffen waren als der Rest des Landes, gingen die Fallzahlen bereits wieder zurück. Dennoch warnte das RKI: „Der Höhepunkt der fünften Welle ist noch nicht erreicht.“

Das RKI stellte in den letzten Wochen einen „deutlichen Anstieg der Arztkonsultationen wegen akuter Atemwegserkrankungen mit einer Covid-19-Diagnose auch in der älteren Bevölkerung“ fest. Es sei „bereits das Niveau der vierten Welle erreicht“. Die Zahl der Corona-positiven Patienten auf den Intensivstationen stieg auf 2389 – in der Vorwoche waren es noch 2307.

Unterdessen geht die Debatte um baldige Lockerungen der Corona-Beschränkungen weiter. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann forderte eine Verlängerung der grundlegenden Corona-Maßnahmen über den 19. März hinaus. Wenn Lockerungen im öffentlichen Leben griffen, „müssen sie durch grundlegende Schutzmaßnahmen, wie das Tragen von Masken, weiter unterstützt werden“, sagte Haßelmann den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Darüber sollten Bund und Länder auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar verständigen. Selbstverständlich müssten Vorbereitungen für die Zeit getroffen werden, in der die Infektionszahlen sänken und die Lage sich entspanne. „Bund und Länder werden sich also über eine vorsichtige stufenweise Öffnung verständigen müssen“, sagte Haßelmann. Haßelmann widersprach damit ihrem Koalitionspartner von den Liberalen: FDP-Fraktionschef Christian Dürr hatte sich zuvor gegen eine Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen ausgesprochen.

Grundlage für Eindämmungsmaßnahmen der Länder wie etwa die Maskenpflicht ist ein Passus im Infektionsschutzgesetz. Die Regelung gilt nach jetzigem Stand nur noch bis zum 19. März. Sie kann einmalig durch Beschluss des Deutschen Bundestages um drei Monate verlängert werden.

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