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#Tod auf der indischen „Lebensader“

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Stundenlang versuchten die Rettungskräfte, aus den tonnenschweren Stahltrümmern noch Überlebende zu bergen. Auf Bildern waren die Züge zu sehen, die verbogen, zerquetscht und aufgerissen übereinander lagen. Augenzeugen zufolge lagen die Leichen der Opfer aufgereiht auf dem Boden, abgetrennte Körperteile zwischen den Waggons. Insgesamt 288 Menschen waren am Ende der indischen Presse zufolge tot, rund 900 verletzt. Am Sonntag wurden die Rettungsarbeiten für beendet erklärt, die Behörden begannen mit den Aufräumarbeiten. Luftaufnahmen vom Unfallort zeigten neben den umgestürzten Waggons auch Trümmer auf den Schienen, sowie Bagger und Kräne, die mit den Bergungsarbeiten beschäftigt waren.

Doch die Trauer über eines der schwersten Zugunglücke in Indien seit Jahrzehnten hat erst begonnen. „Worte können das Ausmaß meiner Trauer nicht ausdrücken”, sagte Indiens Ministerpräsident Narendra Modi nach einem Besuch an der Unfallstelle am Samstag. Aus der ganzen Welt wurden Beileidsbekundungen an die Inder gerichtet. Zunehmend gerät die Frage nach der Ursache für die Katastrophe bei Balasore im ostindischen Bundesstaat Odisha in den Fokus. War ein einfacher Signalfehler verantwortlich, oder menschliches Versagen? Haben vielleicht Unbekannte das Signalsystem an der Bahnstrecke manipuliert?

Beileidsbekundungen aus aller Welt

Der Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw sagte bei einem Besuch des Unfallorts, die Grundursache und die Verantwortlichen seien bereits identifiziert. Er verwies auf das Signalsystem, wollte die genauen Details jedoch nicht nennen. Sie sollen erst mit Fertigstellung eines Berichts veröffentlicht werden. Der Vorfall solle „aus allen Blickwinkeln“ untersucht werden, hatte Ministerpräsident Narendra Modi nach einem Besuch am Unglücksort gefordert. „Die Verantwortlichen werden schwer bestraft.” Aus aller Welt wurden derweil Beileidsbekundungen übermittelt. US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill zeigten sich einer Mitteilung des Weißen Hauses zufolge „untröstlich“. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich zutiefst erschüttert. „Meine Gedanken sind bei den Opfern, Verletzten und ihren Familien. Deutschland steht an der Seite Indiens in dieser schweren Zeit“, schrieb Scholz.

Wie auch über die Zahl der Toten, gab es auch unterschiedliche Angaben zu dem Verlauf des Unglücks, das sich schon am Freitagabend ereignet hatte. Klar ist, dass drei verschiedene Züge daran beteiligt waren. Der Coromandel Express kam aus der westbengalischen Stadt Kolkata und war auf dem Weg nach Chennai im Süden des Landes. Gegen 19 Uhr Ortszeit war der Zug entgleist, nachdem er einen Güterzug getroffen hatte. Daraufhin blockierten die umgestürzten Waggons mehrere nebeneinandergelegene Gleise. Aus der entgegengesetzten Richtung kam der Expresszug von Yesvantpur im südindischen Karnataka nach Howrah in Westbengalen und rammte einige der entgleisten Waggons.

Tonnenschwere Wagons wurden regelrecht aus den Gleisen katapultiert, wie Drohnenaufnahmen der indischen Katastrophenschutzbehörde NDRF zeigen.



Bilderstrecke



Schweres Zugunglück in Indien
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„Es war dunkel und ich konnte Schreie hören“

Überlebende berichteten, sie hätten ein lautes Rummsen gehört, als ihr Zug entgleiste. „Alles wackelte und wir fühlten, wie der Waggon umfiel“, sagte Sanjay Mukhia dem Sender NDTV. „Ich spürte plötzlich, wie der Waggon mit der linken Seite auf die Schienen kippte. Danach überschlug er sich zwei Mal und schleuderte die Passagiere herum, sodass sie übereinander fielen. Als der Waggon umgekehrt lag, brach jemand durch den Notausgang. Einige schafften es, auf beiden Seiten durch die Türen hinauszukommen“, sagte ein Passagier mit dem Namen Kiran. Draußen sei nur noch das Stöhnen der Verletzten zu hören gewesen. Ein anderer Zeuge hatte sein Familienmitglied verloren: „Im Waggon war es komplett dunkel. Ich merkte, dass mein Sohn von uns gegangen war. Ich habe den Körper meines Sohns mit meinen eigenen Händen herausgeholt“, sagte der Mann mit dem Namen Sagai.

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