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#Peacock: Der gescheiterte Streamingdienst

Peacock: Der gescheiterte Streamingdienst

Die Investoren werden in New York City nervös, denn Comcast versucht seine Bilanz aufzuhübschen. In den Vereinigten Staaten von Amerika herrscht praktisch keine Nachfrage.

Der Streamingmarkt ist vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika sehr umkämpft. Der Platzhirsch Netflix finanziert seine teuren Projekte über einen riesigen Schuldenberg und ein anhaltendes internationales Wachstum, das aber schon im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein Ende gefunden hat. Dennoch ist man mit 214 Millionen Abonnenten weiterhin die Nummer eins, auch wenn Disney+ massiv wächst. Der Konkurrent, der durch die Marke Star für Kunden deutlich attraktiver wurde, verzeichnet innerhalb von weniger als zwei Jahren schon 116 Millionen Vollzahler.

Peacock, das Angebot von NBCUniversal, strauchelt seit Sommer 2020. Lediglich zehn Millionen Premium-Abonnenten zählt das Angebot, das auch einen kostenfreien Zugang anbietet. Die Geschäftsführung versucht mit unwichtigen Zahlen von der Misere abzulenken. Es gebe bereits 54 Millionen User, noch weit mehr Downloads der App wurden getätigt. Doch daran verdient NBCUniversal so gut wie nichts.

NBCU-Chef Jeff Shell bekräftige, man sei mit dem Wachstum zufrieden. Aber das Unternehmen verschweigt die aktuellen Zahlen. Die Branchenkenner sind sich sicher, dass Comcast den Spagat zwischen Fernsehen (NBC) und Streaming (Peacock) nicht auf die Reihe bekommt. Es gebe praktisch keine guten Inhalte. In dieser Woche nimmt NBC kurzfristig die erste Folge von Dan Browns «The Lost Symbol» ins Programm auf, um das Interesse zu steigern. Die Eigenproduktionen «Rutherford Falls», «Girls5eva» und «Dr. Death» schlagen bei Peacock keine Wellen.

„Das Problem mit Peacock ist, dass die Nachfrage nach den Originalen praktisch nicht vorhanden ist“, sagt Julia Alexander, Senior Strategy Analyst bei Parrot Analytics dem US-Branchenmagazin „Variety“. Das habe nichts mit der Qualität zu tun, fügt sie hinzu, sondern damit, dass keines der Angebote in die Kategorie „außergewöhnlich“ falle. Die großen Wettbewerber starteten mit zahlreichen Highlights, Disney+ schlug mit «The Mandalorian» hohe Wellen.

Bei NBCUniversal traf man die Entscheidung, auf einen Mix aus alten Serien und günstigen Produktionen zu setzen. Da es bereits mit HBO Max, Netflix, Disney+, AppleTV+ und Discovery+ zahlreiche Konkurrenten gibt, die auf ein Premium-Modell setzen, versuchte Comcast den Markt für werbefinanzierte Inhalte zu etablieren. Doch das Interesse hält sich immer noch in Grenzen, da Comcast – wie einst ViacomCBS – lieber auf die kurzfristigen Gewinne schielt.

HBO Max wird von den teuren HBO-Bestandskunden finanziert, daher kann WarnerMedia zahlreiche Bibliothekstitel an Amazon und Co. veräußern. Deutlich geringer ist das Archiv von NBCUniversal, das ebenfalls an die Konkurrenz verhökert wird. Obwohl Universal Pictures die Nummer zwei bei Kindern ist, liegen fast alle Rechte bei Netflix. Praktisch hat Peacock überhaupt keine Inhalte für Kinder. Ähnlich sieht es auf dem Filmmarkt aus, denn dort hat Universal Pictures die Streamingauswertungen an Amazon und deren Tochter IMDb TV veräußert. Ähnlich ging einst ViacomCBS vor, aber mit dem Neustart von CBS All Access zu Paramount+ hat man sich Disney+ als Vorbild genommen. Sprich: Die Inhalte bleiben auf der Originalplattform.

Peacock-Chefin Kelly Campbell, die einst von Hulu kam, schiebt dies aber auf die lange Bank. „Peacock braucht die große Serie, um die Leute anzulocken, oder die exklusive Ausgabe von «Saturday Night Live» oder was auch immer es sein mag, um die Leute in die Tür zu locken, und dann können sie anfangen zu sehen, wie sich ihre Originalsendungen entwickeln“, sagt Alexander. Wohlgemerkt ist NBCUniversal auch immer noch in den Disney-Streamingdienst Hulu involviert, bei dem NBC-Serien wie «La Brea» zu sehen sind. Peacock legt große Hoffnungen auf der von Natasha Lyonne entwickelten Serie «Poker Face» und dem von Will Smith produzierten «Bel-Air».

Laut Branchenkennern werden Fusionsgerüchte gestreut. Wie schon die Fusion von WarnerMedia und Discovery könnte eine Verschmelzung von ViacomCBS und NBCUniversal Sinn ergeben. Bereits beim internationalen Rollout von Paramount+ und Peacock arbeiteten die Unternehmen zusammen. „Ich denke, die meisten Beobachter sind zu dem Schluss gekommen, dass es irgendwann zu einer Fusion kommen muss“, sagte Investor Craig Moffett gegenüber „Variety“.

Im Geschäftsbericht des Unternehmens wurde ein weiteres Problem deutlich: Obwohl einige Analysten sicher sind, dass ein werbefinanziertes Streaming die Zukunft sein könnte, sind die Anlaufverluste riesig. Aktuell frisst der Dienst deutlich mehr Geld als Comcast mit Werbung und Abonnentengebühren einnimmt. NBCU-Chef Jeff Shell räumte zwar ein, dass man aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht das Produktionsniveau hochfahren konnte, aber man dies nachholen würde. Mit den bisherigen Formaten löste NBCU allerdings noch keine Begeisterung auch. Da halfen auch nicht die bisherigen Produktionen von Sky.

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